Stone Cold

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Kapitel 9:

Grelle Sonnenstrahlen lugten aus den lumpigen Gardienen hervor und weckten mich aus meinem Halbschlaf. Ehrlich gesagt, hatte ich Stundenlang kein Auge zugedrückt. Es war immer dieser ständige Gedanke der mich so maßlos fesselte, Harry in einer Art Trauriges Weinen gesehen zu haben, wo ich in seinem ganzen Leben mit Sicherheit die einzige war. Ein sanftes Gähnen verließ meinen Mund und sofort als ich mich aufrappelte, durchdrang meinen Körper ein tiefer Schmerz. Ich kniff meine Augen zusammen und stand widerwillig auf, zog die Gardinen hervor und öffnete das Fenster. Ich schockte, als ich meinen Blick auf die heruntergekommenen Nebenhäuser warf. Ich versuchte möglichst Leise die Tür zu öffnen, was mir nicht sonderlich gelang. Ein schrilles Knirschen erklang in meinen Ohren. Leise tapste ich den ungleichmäßigen Betonboden entlang. Ich wurde das Gefühl einfach nicht los, hier so schnell wie möglich raus zu müssen. Diese ganze Welt war mir nicht geheuer, in die ich geraten war. Ich wollte zurück in mein bequemes Haus und meine strengen Regeln meiner mich über alles liebenden Mutter. Ich schluckte tief und griff nach der Wand, um meine Tränen zu unterdrücken. Ein Blick in den dreckigen Spiegel, zeigte mir meine rotangeschwollenen Augen und meine darunter schwarz verteilte Schminke. Ich räusperte mich und öffnete alle Fenster des kleinen Wohnzimmers. Es roch nach Drogen, Rauch und Alkohol. Ich spürte wie mein Magen sich zusammen zog als ich die Dreckige Küche sah. Ich hustete und hob einen dreckigen Lappen angewidert mit meinen Fingerspitzen hoch und transportierte ihn zum Müll.

Plötzlich hörte ich ein Räuspern. Ich drehte mich um und sah einen verschlafenen Lockenkopf neben mir stehen. Sein Blick düster und immer noch gefährlicher als es mir wohl war.

´´Good morning´´

stotterte ich und versuchte ein kleines Lächeln aus mir zu quetschen. Der Größen Unterschied brachte mich sofort zum Zittern.

Harry schwieg und schob mich mit seinem starken Unterarm beiseite. Ich merkte wie ihn mein starrer Blick auf seine Küche nervte. Er stöhnte auf und warf mir einen bösen Blick zu.

´´Do you ever clean up?´´ fragte ich leise und trat einen Schritt zurück.

´´Do you ever shut up?´´ schnappte er. Ich trat einen weiteren  Schritt zurück und nahm Platz an dem kleinen Aufstelltisch. Ich platzierte mein Kinn auf meinem Ellenbogen und schloss die Augen.

´´Don’t sleep´´ befahl er mir grob und ging ohne eine Widmung in den Nebenraum und setzte sich vor den Fernseher. Fassungslos sprang ich auf. Einerseits war mir klar, dass ich von Harry Styles nicht viel erwarten konnte, doch andererseits war ich Gast und es war äußerst unfreundlich was er soeben tat. Es verweilte einige Minuten bittere Stille zwischen uns. Ich wagte keine Regung, mir war kalt und ich wollte einfach nur zu meinen Freunden, zu meiner Tante, zu meinem Onkel. Mit den Geschehnissen von gestern, stand es wohl fest. Ich würde mein doch so geschätztes Zuhause an ein ranziges Arschloch abgeben und zu meiner Tante ziehen.

´´You already realized that you are going to stay here fort he weekend, did you?´´ Seine raue tiefe Stimme schlummerte vor sich hin, sein Blick fixiert auf den Fernseher.

Ich schreckte auf und tapste langsam ins Wohnzimmer, in welchem er auf einer kleinen Couch saß. Mein Kiefer verspannte an den Gedanken, dass ich nichts gegen seine Vorhaben machen konnte und ihm erst Recht nicht zu wiedersprechen hatte. Wie konnte ein Mensch so grausam sein?

´´N-no!´´ stotterte ich und warf ihm einen fragenden Blick zu.

´´What?´´ hakte er nach.

´´I said no! You are not my mom! I am going to pack my things and take the bus!´´ wurde ich etwas energischer.

Plötzlich erklang ein Lachen auf seinem Gesicht. Es sah viel echter aus als sonst, nicht so aufgesetzt und gehässig. Zum ersten Mal kamen seine wunderschönen Grübchen zum Vorschein. Erwische ich mich gerade dabei, etwas positives an Styles zu finden? – Nein!

HIDDEN in a cold secret.Where stories live. Discover now