46 kg. Ich steige wieder runter.
"Gut. Und hast du deine Hausaufgabe gemacht?" Ihr scheint es nicht wirklich gut zu gehen. Sie ist wohl nicht zufrieden mit mir. "Ja..." "Und wie war es? Ist dir irgendwas besonderes aufgefallen?" "Also ich habe mich mit einem Freund getroffen... Und es war... Ganz okay..." "Das ist schön!", lächelt sie: "Aber war es das wirklich?" "Naja... Um ehrlich zu sein, nein. Es war schlimm. Einfach nur schlimm..." "Was denn genau?" "Also wir waren im Kino und da [...]."
Dummer Weise erzähle ich ihr die ganze Geschichte. Alles. Von vorne bis hinten. Ich lasse nichts aus. Sie hört nur aufmerksam zu und als ich mit meiner Rede fertig bin, schweigt sie.
"Warum... Hast du solche Angst vor dem Essen? Womit verbindest du Essen?" "Ich weiß nicht... Blutzuckerspiegel? Heißhungerattacken? Gewicht?" "Auch so etwas wie Kontrolle?" "Was? Nein!" Irgendwie doch. "Keine Sorge. Vielen fällt es genauso wie dir schwer sich mit einem normalen Essverhalten in der Welt einzufinden." Ich nicke. Sie atmet tief aus, sieht mich mitfühlend an und sagt: "Habe ich dir schon... Die Neuigkeit mit der Klinik erzählt gehabt?"
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Den Tod vor Augen (Magersucht)
SpiritualDa ist nichts. Nichts, was mich umhüllt. Nichts, was mich erfüllt. Nur diese Leere da, die mich wie ein Blatt Papier immer weiter zerreißt... Ich bin ganz leer. Und mein Inneres ist so zart und so empfindlich... Und sie? Sie ist so gefährlich...