"Ähm. Löst die Aufgabe bitte jeder für sich. Ich bin gleich zurück." Mit diesen Worten verlässt Herr Schmidt den Raum und sucht nach mir. Als er mich auf den Treppen sitzen sieht kommt er auf mich zu. "Emma, was ist denn los? Ich wollte dich nicht bloßstellen oder so etwas. Ich wollte dir nur helfen." Ich schaue ihn an und sage nichts. "Emma, bitte rede mit mir. Wenn ich etwas falsches gesagt habe musst du mir das sagen." "Für jeden ist Mathe leicht. Aber für mich eben nicht. Ich kann es halt einfach nicht." "Aber Emma. Das ist doch nicht schlimm. Daran können wir arbeiten. Hast du schonmal über Nachhilfe nachgedacht?" "Nein. Brauche ich auch nicht. Schule ist mir eh egal." Mit diesen Worten stehe ich auf, hole meine Tasche aus dem Klassenzimmer und verlasse das Gebäude.
Herr Schmidt kommt mir nicht nach, sondern lässt mich gehen. Immerhin.Als es zum Ende der Stunde klingelt warte ich auf dem Hof auf meine Freunde. "Was war denn mit dir los?" "Ach keine Ahnung. Wie war denn der Rest der Stunde?", versuche ich abzulenken. Ich habe selten solche Gefühlsausbrüche. Ich halte meine Emotionen für mich. Ich bin die, die immer lacht. Und das ist auch gut so. Jeder Mensch hat seine Geschichte. Aber nicht jeder will, dass sie jeder kennt. Und zu diesen Menschen gehöre ich. "Ganz gut. Herr Schmidt scheint ganz okay zu sein.", antwortet Nici mir, denn sie versteht sofort. Sie gehört zu den wenigen Menschen, die meine Geschichte kennen.
"Er ist ja auch noch neu. Also grade mal fertig geworden.", entgegnet Rick. "Ja, das spielt bestimmt ne Rolle. Er ist noch nicht so verbittert wie die anderen Lehrer." Wir fangen alle an zu lachen."Ben ist ja voll niedlich.", hören wir Isabella sagen. "Den machst du dir klar, oder?", fragt Sina, ihre Sklavin. "Natürlich. Was ist denn das für ne Frage?", gibt Isabella genervt als Antwort. "Ja, natürlich. Herr Schmidt wird bestimmt was mit dir, einer Schülerin, anfangen. Und dann ganz bestimmt mit einer die so leicht zu haben ist wie du.", mischt Lena sich ein. "Das werden wir ja sehen. Ich bekomme immer was ich will und niemand kann mir widerstehen.", zickt Isabella sofort rum. "Komm Sina. Wir gehen." Isabella setzt sich in Bewegung und Sina läuft ihr sofort wie ein Hündchen hinterher.
"Was eine Bitch!", verdreht Nici die Augen. Doch länger können wir uns nicht über Isabella's Verhalten aufregen, denn es klingelt zur nächsten Stunde.
Wir haben jetzt Deutsch. Und behalten unsere Lehrerin aus der 10. Frau Müller. Sie ist eigentlich echt okay. Sie ist nicht so streng wie Andere aber auch nicht so gechillt, dass wir uns alles erlauben können. "Oh, Emma. Du bist ja pünktlich.", begrüßt sie mich als wir in der Klasse ankommen. "Ja Frau Müller. Noch. Es ist der erste Tag.", antworte ich grinsend. "Also soll ich mir nicht allzu große Hoffnungen machen?" "Nein, besser nicht. Wir können froh sein, wenn ich überhaupt komme." "Ja, dann bin ich natürlich doppelt froh, wenn du auch noch pünktlich bist." Ich lache und setze mich dann zu meinen Freunden. Die Stunde vergeht wie im Flug, denn Frau Müller spricht mit uns über unsere Ferien und was so alles im nächsten Schuljahr auf uns zu kommt. Als sie an dem Punkt ankommt an dem es um unsere Klassenfahrt geht sind wir alle voller Ideen. Denn: Wir dürfen entscheiden wo es hingeht und was das Thema wird. "So, also bitte ein bisschen Ruhe. Wir sammeln jetzt erstmal Ideen, wo es hingehen soll und dann überlegen wir weiter.", versucht Frau Müller Ordnung in unser typisches Chaos zu bringen. "Außerdem: Der ganze Jahrgang wird zusammen fahren und ihr seid für Ort und Thema verantwortlich. Das ist besonders. Das gab es noch nie. Ihr wisst, dass sonst immer Kursweise gefahren wird und die Lehrer entscheiden wo es hingeht. Aber, wir haben im Kollegium besprochen, dass wir euch mehr mit einbinden wollen. Ort und Thema bestimmt also ihr. Begleitpersonen und Programm bestimmen wir. Alles klar?" Jubel bricht aus und ratzfatz steht eine Liste mit Reisezielen: Ibiza, Rom, London, Mallorca, Rimini, Malta, Dublin, Oslo, Wien, Moskau und Brüssel.Die Abstimmung ist ziemlich eindeutig. Dublin, Oslo,Wien,Moskau und Brüssel haben 0 Stimmen. Rom hat 3, London 5, Malta 7, Rimini und Mallorca jeweils 2 und Ibiza gewinnt die Abstimmung mit 10 Stimmen.
"So, also das Ziel steht fest: Es geht nach Ibiza. Jetzt kommen wir zum Thema der Fahrt. Bevor ihr mir jetzt aber mit irgendwelchen Party-Mottos kommt: Vergesst es. Also Themenvorschläge?" Nach einem langen hin und her entschied sich mein Deutschkurs für das Thema: Unterschiede Ibiza-Berlin. Sprache, Kultur, Freizeit.
Damit war die Stunde um und es ging direkt zur nächsten Stunde. Bio. Ich hasse Bio. "Ey, Nici. Lass mal nen Kaffee holen. Ich hab kein Bock auf Bio." "Hahaha, Emma. Ich hab schon drauf gewartet.", bekomme ich als Antwort. "Leute, wir haben Bio.", ermahnt Lena. Ich habe Lena total lieb, aber ihre Streberart ist manchmal echt nervig. Man kann jede Menge Spaß mit ihr haben, aber was Blau machen angeht, läuft bei ihr nichts. "Lena, du kannst ja zum Unterricht gehen. Ich brauche einen Kaffee.", kontere ich. "Ich auch.", pflichtet Nici mir bei. "Lass sie doch, Schatz.", besänftigt Rick seine Freundin ehe er mit Sam zum Physikraum schlendert. Leider gehört Bio zu den wenigen Fächern, die wir nicht zusammen haben. Die Jungs haben damals Physik gewählt als wir Bio gewählt haben. Ich grinse und Nici und ich machen uns auf den Weg zum Kiosk gegenüber unserer Schule.
"Hallo.", begrüße ich Maria. Sie arbeitet schon seit Jahren im Kiosk und wir sind sozusagen ihre Stammkunden. "Hallo ihr zwei. Wie immer zwei Latte?",will sie unsere Bestellung aufnehmen. Ich nicke. "Wie waren die Ferien?", fragt sie weiter. "Mega.", antwortet Nici. "Wir wollten gar nicht mehr weg." Unter dessen geht die Türe auf. Doch da das keine Seltenheit ist schenken Nici und ich dem ganzen keine Aufmerksamkeit. "Auf Mallorca ward ihr doch oder?" "Ja, genau. Am Ballermann natürlich. Jeden Tag Party und völlig blau.", erzählt Nici. "Feiern könnt ihr, aber den Unterricht besuchen nicht?", ertönt hinter uns eine männliche Stimme.
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Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, oder?
Roman pour AdolescentsDie Sommerferien waren vorbei und ich war endlich in der 11. Klasse. Noch zwei Jahre und ich hab endlich mein Abitur und brauche nie wieder auf diese dämliche Schule. Nie wieder nervige Lehrer. Nie wieder blöde Fächer. Endlich frei. Aber naja...2 Ja...