Kapitel 7

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Logan


Wir hatten gestern noch bis spät am Abend am See gesessen, uns ein Lagerfeuer angezündet und Bill hatte seine Gitarre aus dem Pick Up geholt, wozu Jasmin leise sang. Sie hatte eine Gute Stimme, er konnte gut Gitarre spielen. Er war wirklich ein Typischer Cowboy, fügte sich Perfekt in dieses Leben ein, doch er war ja auch dort hinein geboren worden. Ich versuchte, mich so gut wie möglich anzupassen, schuftete und beteiligte mich an allen Gesprächen, auch an dem Gespräch ob die Heuernte dieses oder nächstes Wochenende reingeholt werden sollte. Doch ich merkte, dass ich noch immer ein außen stehender war, denn ich konnte nicht mit ihnen über die Wetter Perioden in Colorado, die Farmer und ihre Rinder sprechen.

Ich merkte, dass die anderen, alle bis auf Bill, versuchten mich mit einzubeziehen, mir alles leichter zu machen, doch ich wusste, dass ich noch lange keinen Schimmer hatte, wie es sich hier lebte.

Als Bill gerade wieder ein Lied spielte, beobachtete ich verstohlen, wie Kaya ihren Kopf auf seine Schulter gelehnt hatte, die Augen geschlossen und glücklich lächelte. Sie waren ein schönes Paar, bestimmt schon zusammen, seit sie Kinder waren, sie waren ein Eingespieltes Team. Jeder wusste immer, was der andere dachte, sie verstanden sich ohne Worte.

Irgendwann wollte ich auch so eine Beziehung haben, eine Frau, die mich über alles liebte, mir eine Familie schenkte, jemand der alles in der Welt für mich war. Eine Frau, die mich auch in schlechten Zeiten liebte, jemand wie Kaya. Sie hatte den Perfekten Charakter. Hilfsbereit, Freundlich, Romantisch und einen tollen Körper hatte sie auch. Wenn ich nur daran dachte, wie sie vorhin in ihrem knappen roten Bikini ausgesehen hatte, wurde mir ganz heiß.

Stopp, daran konnte ich nicht denken, sie war sowas von tabu.

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Heute war mein freier Tag und ich hatte mich schon früh aufgemacht, um die Gegend zu erkunden. Da es heute sowieso kein Mittagessen gab, hatte ich mich auch nicht abmelden müssen, hatte mir ein paar belegte Brote gemacht, eine Flasche Wasser und meine Kamera eingepackt und war, nachdem ich meine Wanderschuhe angezogen hatte, aus der Haustüre gelaufen. 

Als ich gerade den See zur Hälfte umrundet hatte, hörte ich neben mir das Wasser plätschern und sah mich um, entdeckte ein Mädchen, dass mit langen Zügen im See schwamm. Mit einem Blick auf meine Uhr stellte ich fest, dass es erst halb Acht war, doch sie war schon hier unten. Es war Kaya, die dort im See schwamm, in Richtung meiner Hütte. Ich setzte mich auf einen Stein, positionierte mich so, dass sie mich nicht sehen konnte und beobachtete sie, wartete ab, was sie als nächstes Tat.

Kurz bevor sie meine Hütte erreicht hatte, drehte sie um und schwamm zurück. Da sie nicht genau in meine Richtung schwamm, konnte ich ihr nicht ins Gesicht sehen, doch ich hatte sie vorhin sofort erkannt. Diese langen braunen Haare und den schmalen Körper würde ich überall wieder erkennen.

Schnell schaltete ich meine Kamera an und machte ein Foto von ihr, richtete mich dann auf und ging weiter, bevor sie mich doch noch entdeckte. Sie sollte nicht denken, dass ich ein Spanner wäre, auch wenn ich mich gerade so verhielt, doch ich konnte einfach nicht anders.

 Sie sollte nicht denken, dass ich ein Spanner wäre, auch wenn ich mich gerade so verhielt, doch ich konnte einfach nicht anders

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Gerade stapfte ich durch den Wald, der den See umgab, als ich Kaya nach Choco rufen hörte. Unwillkürlich musste ich über die Vorstellung Lachen, dass ihr Pferd abgehauen war, als sie unten im See badete. Als ich um die nächste Ecke bog, sah ich ihr Pferd schließlich an einem Baum stehen, ging langsam auf ihn zu und ergriff die Zügel. "Na, dann bringen wir dich wohl mal lieber zu Kaya, bevor sie noch nach Hause laufen muss." Ich schmunzelte. Kaum war ich ein paar Tage hier, fing ich auch schon an, mit Tieren zu sprechen.

Wortlos lief ich dann zurück in Richtung See, an dessen Ufer Kaya stand und sich die nassen Haare auswrang. Ich stoppte wie erstarrt, konnte den Blick nicht von ihr abwenden, denn sie hatte wieder diesen knappen roten Bikini an, bei dem es einem ganz flau in der Magengegend wurde, da er nicht mehr viel der eigenen Fantasie übrig ließ. Ob sie das wusste, wie sie auf Männer wirkte und ihn deshalb immer wieder anzog?

Ich räusperte mich, und senkte schnell den Blick, als Kaya erschrocken zusammen fuhr und sich ihr Handtuch vor den Körper hielt. "Gott, Logan was machst du denn hier?" Schrie sie erschrocken auf, dann fiel ihr Blick auf Choco. "Oh, Danke, dass du ihn her gebracht hast. Er ist abgehauen." Meinte sie dann, hielt ihr Handtuch noch immer um ihren Körper geschlungen. "Warum versteckst du dich denn, gestern Abend habe ich dich doch auch im Bikini gesehen." Den Spruch hatte ich mir nicht verkneifen können, wollte mich am liebsten sofort dafür Ohrfeigen. Sie bedachte mich mit einem wütenden Blick, sagte dann: "Da war aber auch Bill dabei."

Das hatte gesessen. Erschrocken riss ich die Augenbrauen nach oben, hatte ja nur einen Spaß machen wollen. "Bitte halte ihn nur noch kurz fest, bis ich mich umgezogen habe und drehe dich bitte um." Sie machte eine Handbewegung um mir zu deuten, dass ich mich umdrehen sollte und ich gehorchte. "Du weißt doch, dass ich hier in der Hütte wohne und einen perfekten Ausblick auf den See habe. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich dich beobachten können." Stichelte ich weiter, schwieg aber darüber, dass ich sie wirklich beobachtet hatte. Oh wenn sie das wüsste, hätte sie mich umgebracht und Bill gleich noch dazu.

Sie antwortete nicht, worauf ich nur schmunzeln musste. "Das hast du bestimmt nicht nötig." Meinte sie dann nur, nahm mir die Zügel aus der Hand und schwang sich auf ihr Pferd. "Was hast du überhaupt vor?" Fragte sie dann und deutete mit einem Kopfnicken auf meine Kamera und den Rucksack. "Wandern gehen." Antwortete ich knapp und ging dann ein paar Schritte weg von ihr, schaltete meine Kamera erneut ein und machte dann ein Foto von ihr, worauf sie empört quiekte. 

"Mann, das kannst du doch nicht machen!" Beschwerte sie sich. "Siehst du doch, aber du hast die Augen zu und den Mund auf." Neckte ich sie, obwohl das überhaupt nicht stimmte, ich hatte mir das Bild noch gar nicht genauer angeguckt und würde es jetzt auch nicht machen. "Och nö." Jammerte sie, worauf ich nur lachte. "Es sieht trotzdem schön aus." Verkündete ich dann, drehte mich dann um und ging.

Ich hatte ihr gerade gesagt, dass ich sie schön fand. Das, obwohl sie einen Freund hatte. Ich war niemand, der sich an vergebene Mädchen ran machte, nein. Ich war überhaupt nicht der Typ für Mädchen, da ich nicht mit ihnen umgehen konnte. Ich wusste nicht wie sie tickten, verstand sie einfach nicht. Und eigentlich wollte ich ja auch nichts von ihr, doch sie faszinierte mich einfach. Auf eine Art und Weise, wie ich es nicht beschreiben konnte. Ich wollte sie als Freundin gewinnen, so wie ich es mir von Anfang an vorgenommen hatte. Ich wollte hier Freunde finden und mich hier endlich so fühlen, als würde ich dazu gehören.


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