Kapitel 11

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"Hey, was ist..." Setzte ich an, als Bill mir entgegen gerannt kam, wurde jedoch schnell unterbrochen, als er meinen Kopf umfasste und mich küsste. "Kaya, es tut mir Leid, dass ich so scheiße zu dir war." Begann er, nachdem er sich von mir gelöst hatte und sah mir in die Augen, während seine großen, starken Hände noch immer auf meinen Wangen lagen. "Was tut dir Leid?" Fragte ich nach, war völlig verwirrt, da ich es nicht gewohnt war, eine Entschuldigung von ihm zu hören. Normalerweise waren aus seiner Sicht immer die anderen Schuld, doch anscheinend ist ihm klar geworden, wie daneben er sich benommen hatte. 

"Alles. Das ich nicht mit dir zum Abschlussball gehe, am Geburtstag deiner Mum nicht da bin, dass ich dich angeschrien habe, einfach alles." Er redete schnell auf mich ein, seine Stimme hatte einen panischen Ton angenommen, als hätte er Angst davor, ich könne ihm nicht verzeihen, dabei war ich es ja gewohnt, kannte seine Art. Allerdings wusste ich immer noch nicht wie ich mit einer Entschuldigung umgehen sollte, deswegen murmelte ich nur: "Schon gut, der Abschlussball ist ja sowieso, wenn du nicht da bist, du bist ja dann auch unterwegs." 

"Ich weiß, bei dem Geburtstag von deiner Mum bin ich auch nicht da, aber nächstes Jahr bin ich da, versprochen." Verkündete er mir, dabei wusste ich, dass er log. Dieses Versprechen konnte er gar nicht halten, denn der Viehumtrieb war jedes Jahr um die selbe Zeit, weshalb ich nicht wusste, ob ich seine Bemühungen wertschätzen sollte.

Ich war mir selbst nicht sicher, weshalb es mir so wichtig war, ihn an ihrem Geburtstag bei mir zu haben, wollte wahrscheinlich einfach im Recht sein und konnte mal wieder nicht nachgeben.

"Schon okay, ist ja auch egal." Ich lächelte leicht, als er vor Erleichterung seine Stirn leicht gegen meine lehnte. Er atmete hörbar aus, zog mich noch näher an sich heran und legte dann seinen Mund auf meinen, küsste mich zärtlich und strich mir mit der Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Danke, dass du mir verzeihst." Flüsterte er, worauf ich nur nickte. Was sollte ich auch Antworten? 'Schon okay, ich bin das ja schon gewöhnt?' Nein Danke. Also erwiderte ich seinen Kuss, der nun Leidenschaftlicher, gieriger wurde. Ich öffnete stöhnend meinen Mund, als er mir auf die Unterlippe biss, hielt ihn mit den Armen um den Hals umschlungen. "Hör auf, wir stehen mitten auf dem Hof." Kichernd löste ich mich von ihm, sah mich in Richtung Wohnhaus um, um sicher zu gehen, ob uns jemand beobachtet hatte. "Keine Angst, wir sind alleine und haben Sturmfrei." Bill grinste und zwinkerte mir zu, worauf ich nur schmunzelte. "Was genau hast du jetzt vor?" "Das überlegen wir uns drin." Lachte er, packte mich um die Hüfte und warf mich mit einem erschrockenen Schrei meinerseits über seine Schulter. "Hey lass das, du blödarsch!" Rief ich lachend, klatschte ihm auf den Hintern, während er in Richtung Haus lief,  wobei ich mir den Kopf an der Fliegengitter Türe stieß und jaulend zusammen zuckte. "Oh sorry." Murmelte Bill, setzte mich wieder auf dem Boden ab und schob mich, seine Hände auf meinem Hintern liegend, in mein Zimmer.


Wenige Tage später saß ich gerade auf Rainbow, ritt zurück zur Ranch und dachte darüber nach, wie es auf so einem Viehtrieb ablief. Sicher, dort gab es viele andere Mädchen, die dort mit ritten und ich wusste nicht recht, ob ich mir darüber Gedanken machen sollte oder nicht. Ich hatte den morgen bei Bill auf der Ranch verbracht, ihm geholfen die Pferde fertig zu machen und in den Hänger zu laden. Anschließend hatten wir uns kurz voneinander verabschiedet und er war losgefahren, wobei ich ihm noch eine Weile hinterher geblickt hatte.

Als ich auf den Hof der Ranch gallopierte, lief Logan gerade eine Schubkarre über den Hof schiebend an mir vorbei. "Morgen." Begrüßte er mich, worauf ich ihm zu nickte, mich aus dem Sattel schwang und geschmeidig neben dem Pferd landete. "Na, bist du bereit für deine nächste Reitstunde?" Rief ich über den Hof, lief dabei los in Richtung Stall, um Rainbow fertig zu machen. "Ich würde nichts lieber tun. Aber ich würde gerne vorher noch Duschen."  Verlegen kratzte er sich mit einer Hand am Hinterkopf, wobei er seinen Oberarm anspannte und seine Muskeln zum Vorschein kamen. "Klar, kannst du machen. Ich warte draußen auf dich." Er nickte dankbar, nahm die Schubkarre wieder in die Hand und lief davon in Richtung Misthaufen, wobei ich mich ertappte, wie ich ihm verstohlen hinterher sah. Jasmin hatte schon Recht gehabt, er sah wirklich nicht schlecht aus, so dreckverschmiert und verschwitzt war er wirklich verdammt sexy.

Ich schüttelte den Kopf, um diese Gedanken abzuschüttelten. Vor einer viertel Stunde hatte ich mir noch Gedanken darüber gemacht, ob Bill anderen Mädchen hinter her sah wenn ich nicht dabei war, wobei ich selbst nicht besser war.

Mich über mich selbst ärgernd, brachte ich Rainbow zurück auf die Weide, ging dann zurück ins Haus um zwei Sandwiches zu machen, da ich noch nicht gefrühstückt hatte. Eines machte ich für Logan fertig, der sicherlich auch eine Stärkung gebrauchen konnte.

Als ich schließlich draußen auf einem Koppelpfosten saß, fuhr Logan mit Dads altem Pick Up auf den Hof, sprang aus dem Auto und lief mir entgegen. Er sah aus, als hätte er wirklich Lust darauf, reiten zu gehen, vielleicht hatte er ja wirklich Spaß daran gefunden.

"Na, bist du bereit?" Fragte ich und hielt ihm das zweite Sandwich entgegen, welches er mir gierig aus der Hand nahm. "Danke, ich verhungere sonst." Murmelte, wobei er schon am kauen war. "Alles klar, ich hole dein Pferd und du isst schnell auf." Wies ich ihn an, sprang vom Zaun und öffnete das Tor, pfiff einmal und holte Dancer heraus. "Das ist aber nicht das gleiche Pferd wie beim letzten Mal." Murmelte er,  wobei er noch während des Kauens erstarrte. "Sorry, Rainbow war eben schon draußen und braucht ne Pause." Ich zuckte schmunzelnd mit den Schultern, amüsiert darüber, wie aufgeregt er augenblicklich geworden war.

"Schmeckt es nicht?" Fragte ich keck, worauf er heftig den Kopf schüttelte. "Nein, du machst die besten Sandwiches, die ich je gegessen habe." Murmelte er, doch ich verdrehte nur die Augen. "Schleimer. Denk bloß nicht, ich bin jetzt weniger streng mit dir beim reiten, da musst du dich schon ein bisschen mehr anstrengen."

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