5 - Das Kirschblütenfest

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„Lass mich los! Ich will schwimmen!", schrie ich, während ich in Tobiramas Armen herumzappelte und versuchte, mich zu befreien. Vor mir war eine Mauer und dahinter befand sich ein Becken der heißen Quelle. Der Laden hatte zwar schon längst geschlossen, aber das war meinem angesoffenem Kopf vollkommen egal. Ich wollte schwimmen. Hashirama hing in einer Ecke und kotzte in eine Topfpflanze, nur um danach verpeilt durch die Gegend zu glotzen. Madara hatte natürlich auch was getrunken und begiggelte sich neben dem braunhaarigen Suffkopf. Tobirama, der Spielverderber, war natürlich nüchtern und hinderte mich daran, Spaß zu haben. Er war wahrscheinlich nur mitgekommen, um auf uns aufzupassen. „Lass mich!", schmollte ich und ließ mich geschlagen hängen. Er seufzte einfach und warf mich über seine Schulter. „Am besten gehen wir jetzt nach Hause", sprach er und zerrte Hashirama mit sich, der Madara am Arsch kleben hatte. „Ich will weiter Spaß haben! Hashi helf mir", murmelte ich. Obwohl ich nur ein wenig an seinem Rücken hin und her baumelte, fühlte es sich so an, als würde ich hin und her geschleudert werden, so schwindlig wurde mir davon. Der Angesprochene murrte nur, deshalb wendete ich mich nun an Madara, doch dem war das egal. Er beachtete mich nicht weiter und war eher damit beschäftigt sich nicht ein weiteres Mal zu übergeben. Geschlagen ließ ich die Prozedur über mich ergehen und seufzte genervt. Der Abend war wohl gelaufen.

Am nächsten Morgen dauerte es noch länger als sonst, bis ich meinen Hintern aus dem Bett bewegte. Einige Dienstmädchen waren schon bei mir gewesen, mit dem Auftrag mir zu sagen, dass ich beim Essen erwartet wurde. Ich war so unendlich müde, außerdem hatte ich höllische Kopfschmerzen. Als der Durst irgendwann zu groß wurde, rappelte ich mich doch auf und begab mich ins Esszimmer. Niemand war hier. Gerade, als ich in die Küche wollte, wurde ich von jemanden angesprochen. „Das Mittagessen wurde bereits beendet. Soll ich Ihnen etwas zubereiten lassen?", fragte ein Dienstmädchen, während sie mit gebeugtem Haupt vor mir stand. Sachte nickte ich. „Ja, das wäre sehr lieb, danke", antwortete ich und schon war sie mit einem „Wie Sie wünschen" verschwunden. Stöhnend setzte ich mich an den riesigen Tisch und stützte meinen Kopf auf meinen Händen ab. Wäre ich noch daheim, dann hätte ich mir eine Schmerztablette eingeschmissen und säße in meinem Stammrestaurant, einem Dönerladen. Dort hatte ich mich nur an einen Tisch setzen müssen, da sie wussten, was ich bestellen würde. Sogar wenn ich einen Kater hatte. Das war schon ziemlich vorteilhaft gewesen. „Na? Harte Nacht?", wurde ich von einer weiblichen Stimme gefragt und ich murrte nur kurz. Mito begrinste sich nur und fragte, was wir gestern getrieben hatten. „Wir waren in zwei oder drei Lokalen, keine Ahnung. Ich weiß es nicht mehr. Hashirama ist in einen Kaktus gefallen, Tobirama war der Spielverderber, Madara wollte einen Fisch klauen und ich wollte Schwimmen gehen", zählte ich die Dinge auf, an die ich mich noch erinnern konnte. Der Kaktus war aus Sunagakure und anscheinend ein Geschenk von jemanden. Der Besitzer hatte mir eine so lange Geschichte erzählt, dass ich keine Ahnung hatte woher der genau kam. Mito hob ihre Augenbrauen. „Madara wollte... einen Fisch klauen?", fragte sie vorsichtig nach und ich nickte. „Der schwamm in nem Teich in irgendeinem Garten herum. Der fand den halt schön". Um das Thema ein bisschen zu vergessen, fragte ich Mito nach ihrem Tag. Der fiel ganz unspektakulär aus. Sie war Stunden in der Bibliothek und musste sich um irgendwelche Beschwerden von Bewohnern des Senju-Clans kümmern. Ich war froh nicht Mito zu sein. Auf so etwas hätte ich wirklich keine Lust.

Nachdem mein Essen fertig war und ich es gierig verschlungen hatte, nur um danach gefühlte drei Liter Wasser zu trinken, setzte ich mich in den großen Garten des Anwesens. Eher gesagt legte ich mich auf eine Bank und lauschte mit geschlossenen Augen den Geräuschen der Natur. Überraschenderweise hatten sich die Schmerzen einigermaßen zurückgezogen. Lediglich das flaue Gefühl eines Katers blieb. Ich seufzte. Warum betrank ich mich überhaupt? Tobirama hatte mich irgendwann aufgefunden und zwang mich, mit ihm spazieren zu gehen mit der Erklärung: "Wenn man einen Kater hat, soll man sich bewegen!"

Verschollene SenjuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt