·Escape·Paluten FF·

·9·

Pov Skylar

"Skylar, dein Vater möchte, dass du nach unten kommst", erklang die Stimme von Alex.

Ich legte das Buch zur Seite und sah auf die Uhr, die in meinem Zimmer laut vor sich her tickte.

"Was schon 20 Uhr?!", rief ich entsetzt.
"Ich sollte doch schon längst unten sein".

Schnell sprang ich auf, zog mir mein Kleid an und versuchte meine Haare irgendwie zu bändigen, damit sie wenigstens halbwegs gut aussahen.

Danach kramte ich in einer der kleinen Kommoden nach etwas Schminke.
Und Tatsache.

Vor mir befand sich eine ganze Schublade mit dem verschiedensten Make-up.
--

Ich rannte die Treppe nach unten.
Mein "Vater" unterhielt sich gerade mit zwei etwas älteren Männern und sah mich etwas wütend an ,als er sah, dass ich erneut zu spät war.

"Und das meine Herren ist meine Tochter Skylar".

Er stellte sich hinter mich und legte seine Hände auf meine Schultern.
Wie gerne ich jetzt nach hinten ausgetreten hätte.

Aber ich sollte ja kein großes Aufsehen erregen. Deshalb ging ich einfach ein paar Schritte zur Seite und setzte ein gespielt freundliches Lächeln auf.

Alex, die das ganze Geschehen von der Seite betrachtete, musste sich ein Lachen verkneifen.

In ihrer Hand hielt sie ein Tablet, auf dem sich ein paar gefüllte Gläser befanden.

Er räusperte sich.
"Nun, nehmen sie sich doch etwas zu trinken meine Herren".

Er hielt auch mir ein Glas Sekt hin.
"Ich trinke keinen Alkohol. Das musst du doch wissen Dad".

Ich betonte es mit Absicht etwas lauter und er sah mich erneut wütend an.

"Natürlich Liebes, wie konnte ich das bloß vergessen".

Ich bekam eine Gänsehaut. Er wusste ganz genau, wie sehr ich es hasste so genannt zu werden.

Wir betraten einen größeren Raum, in dem sich ein großer gedeckter Tisch befand.
Alle setzten sich und begannen sich zu unterhalten.
--

Die Uhr schlug 12.
Ich saß immernoch hier und langweilte mich zu Tode.

Die drei redeten über irgendwelche neue Investitionen in das Kölner Industriegebiet.

Da eine der älteren Fabriken ja durch Brandstiftung zerstört worden war, wollte man an dieser Stelle eine neue errichten.

Ich schluckte schwer.
Das alles war erst ein paar Tage her.

Alles schoss zurück in meine Gedanken.
Die Entführung. Die Flucht. Meine Entscheidung. Patrick.

"Skylar hörst du überhaupt zu?", holte mich eine Stimme aus meinen Gedanken.

Die drei Männer sahen mich fragend an.
"Nein, entschuldige, ich war gerade woanders. Was sagtest du?"

"Wir sprachen gerade davon, dass du erst seit kurzem bei mir lebst, da du vorher bei deiner Mutter gelebt hast, es dort aber nicht mehr ausgehalten hast. Schrecklich diese Frau".

"Ja.. ja.. entschuldigt mich. Ich.. mir.. ich bin müde und fühle mich grade nicht so besonders gut".

Ich stand auf und rannte nach oben ohne das noch irgendjemand etwas antworten konnte.

Als ich wieder in meinem Zimmer ankam, warf ich mich auf mein Bett und weinte.

Alles hatte sich die letzten Wochen angestaut.
Ich vermisste Patrick und die anderen schrecklich.

Auf was hatte ich mich hier bloß eingelassen?
Ich konnte doch nicht den Rest meines Lebens die Tochter eines geisteskranken Entführers spielen.

Ich drehte mich auf den Rücken und starrte die Decke an. Die Tränen liefen mir immernoch wie Wasserfälle aus den Augen, welche ich nach einer Zeit schloss, weil sie brannten und schlief ein.

Ich balancierte auf einer kleinen Mauer, die zum Vorgarten eines Hauses gehörte. Patrick hielt meine Hand damit ich nicht runter fiel.
"Na wie wär's, wir spielen nicht auf die Ritzen im Boden treten". "Bist du dafür nicht schon ein bisschen zu alt Sky?" "Nö man ist nie zu alt für sowas".
(na, wer erinnert sich noch an diese Stelle in Leave me alone?:D)

Ich öffnete meine Augen ruckartig. Erneut liefen mir Tränen die Wangen hinab.

Es klopfte.
"Skylar? Du bist so schnell weggelaufen, ist alles in Ordnung? Kann ich reinkommen?"
Alex.

"Ist offen", sagte ich mit gebrochener Stimme.

Sie sah mich bemitleidend an und kam rasch auf mich zu.

"Hey, was ist denn los?"
Sie wollte mich in den Arm nehmen, jedoch blockte ich sofort ab.

Ich wischte mir ein paar Tränen weg.
"Nichts. Es ist alles gut".

"Klar. Ich bin nicht blind. Also?"

"Ich vermisse nur meinen Freund sehr".

"Dann ruf ihn doch an und red mit ihm".

"Alex. Das funktioniert nicht so einfach. Ich.."

"Du?"

"Du würdest das alles nicht verstehen.Kannst du bitte gehen? Ich möchte jetzt meine Ruhe".

"Aber ich will dir doch nur hel-"

"Geh! Bitte.."

Sie verließ ohne ein weiteres Wort enttäuscht den Raum.
------------
Hey,da ich jetzt auch endlich Sommerferien habe,mache ich mich an die Arbeit wieder ein paar Kapitel für euch zu schreiben.
Ich würde mich sehr über Feedback freuen :)

Habt noch nen' tollen Tag!

(Überarbeitet am 31.5.17)