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Pov Skylar

Die Wände waren mit leicht grau verschnörkelter Tapete tapeziert.

Der Boden aus, wahrscheinlich, weißem Mamor.

An jeder Wand hingen Bilder, die immer das selbe Mädchen zeigten.

Ich wollte gerade aufstehen, um sie mir anzuschauen, als eine der riesigen Holztüren aufging und eine Person in den Raum trat.

Es war ein Mann mit kurzen schwarzen Haaren und schwarzem Anzug. Er trug jedoch immer noch seine Maske.

"Wie ich sehe bist du wach, Liebes".

"Wo zur Hölle bin ich hier?"

Er lachte.
Was war denn jetzt wieder so lustig?

"In meinem wohlhabenden Heim, Liebes. Hier wird dich keiner finden".

Erneut lachte er laut auf.
Er kam näher und setzte sich zu mir auf die Couch.

Ich zuckte zurück.
"Na, na. Ich tu dir doch nichts".

"Vor was sind wir geflüchtet?"

"Vor deinen kleinen Freunden. Sie waren dabei in Suchgruppen auszuschwärmen, um nach dir zu suchen. Dann haben dein Freund und sein fetter Companion mein Versteck gefunden und da musste ich wohl oder übel von dort verschwinden. Wir wollen ja nicht, dass du gefunden wirst, Liebes".

Ich schluckte.
Patrick war so kurz davor mich zu finden.
Er war so nah.

Tränen bahnten sich den Weg nach draußen.

Ich war traurig und wütend zugleich.

"Na, na, Liebes, kein Grund zum wei-".

"Halt deinen Mund! Halt deinen verdammten Mund du behinderter Psychopat! Ich weine, wann ich will! Was gibt Dir überhaupt das Recht dich in mein Leben einzumischen, mich erst zu stalken und dann zu entführen?! Du hattest doch selbst ein Kind! Meinst du es hätte gewollt, dass du so etwas mit einem Mädchen, das für die Dinge, die passiert sind nichts kann, anstellst?! Ich bin mir sicher, es schaut gerade auf dich herab und ist mehr als enttäuscht von dir!".

"Genug!", schrie er.
Ich sah ihn an. Seine Augen starrten mich leer an.

"Sie hatte nie die Chance dazu richtig zu leben! Meine Kleine.. Und an allem ist er Schuld. Es ist alles seine Schuld!"

Er stand hektisch auf, nahm ein Bild und warf es mit voller Wucht auf den Boden.

Schwer atmend starrte er die Scherben an. Danach sackte er zu Boden und fing an zu schluchzen.

"Denkst du ich tue das alles hier zum Spaß?!
Er soll leiden, so wie ich leiden musste, als er mir das wichtigste, was ich noch hatte genommen hat. Tut mir leid, dass gerade du darunter leiden musst, aber es gibt keine andere Möglichkeit mehr für mich!"

Okay Skylar. Du musst jetzt ruhig handeln. Er ist gerade an einem Punkt, an dem er schwach wird. Was hat man dir beigebracht? Wie hat man damals mit dir gesprochen, als du in der Psychiatrie solche Panikattacken hattest?
Du musst dir jetzt einen Plan überlegen, wie du deine Freunde noch vor weiterem Unheil bewahren kannst.

"Früher, als ich noch in Behandlung war, hatten wir soetwas wie Gefühlsausprachen. Danach ging es einigen besser. Wer hat damals nach ihrem Tod mit dir gesprochen?"

"Niemand. Wer denn auch? Ich hatte alle verloren".

Nun war ich diejenige, die aufstand.
"Was wird das?", fragte er mich.

Ich sah mir die Bilder an der Wand genauer an.
Das Mädchen auf den Bildern hatte lange braune Haare und wirkte auf allen so glücklich.

Auf einem war sie mit einem älteren Mann zu sehen. Er hatte einen Arm um sie gelegt.
Wahrscheinlich war es mein Entführer.

Ich sah zu dem Maskierten, der immernoch auf dem Boden saß.

"Zieh deine Maske ab".
"Wieso sollte ich? Was versuchst du hier mit deinem ganzen Liebgefasel?"

"Ich will dir helfen verdammt! Du brauchst Hilfe. Ich will doch nur, dass du zur Vernunft kommst".

"Ich brauche keine Hilfe! Vor allem nicht von dir. Ich habe dich zu meinem Nutzen mitgenommen. Nicht,  um mir dein dämliches Gefasel anzuhören".

Er stand auf und lief in Richtung Tür.
"Dein Freund wird leiden, du wirst schon sehen!"

Er knallte die riesige Holztür zu und war verschwunden.

Wenn ich doch nur wüsste, was damals passiert war.
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Feedback?

Wird Skylar es schaffen den Verrückten zur Vernunft zu bringen?


(Überarbeitet am 31.5.17)

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