Kapitel 2

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Sofie

Ich war immer noch überwältigt, dass Danielle und ihre Tanzgruppe meine Choreo gut fanden. Sie waren schließlich professionelle Tänzer und ich nur ein Mädchen aus Amerika, die ihre ganzen Tanzmoves auf der Straße gelernt hat.

Mir gefiel London immer mehr. Nachdem Lucas mich betrogen hatte, wollte ich eigentlich so schnell wie möglich wieder zurück nach America, aber ich hatte ja keine Geld. Mit Tanzen auf der Straße verdient man eben nicht genug um sich ein Ticket nach Hause zu leisten. Doch seitdem ich Danielle kennengelernt habe, wollte ich hier bleiben.

Wir tanzten jetzt schon seit gut zwei Stunde und immer wieder änderten wir die Choreo. Ich hatte mich mit dem Choreograph angefreundet und er fragte mich immer wieder nach meiner Meinung.

Ich erklärte Danielle gerade die neue Kombination, die wir geändert hatten, da wir fanden es würde besser passen, als plötzlich ihr Handy klingelte.

"Das tut mir echt Leid. Es ist bestimmt meine Freund. Er kommt mich heute abholen und ich muss ihm noch sagen wann er kommen soll." Ich nickte ihr zu und sie lief zu ihrer Tasche.

Während Danielle telefonierte versuchte ich noch einmal die neuen Tanzschritte. Sie passten echt gut zur Musik. Ich schaute mich um und konnte es nicht recht fassen, dass ich geholfen hatte diese Choreo zusammen zu stellen. Ich wollte schon immer Choreographin werden, hatte aber nie die Gelegenheit meinen Traum zu leben. Zurzeit war es aber anders. Ich stand in einem Tanzstudio, arbeitete mit Profitänzern und choreographierte. Mein Traum war wahr geworden und das nur durch Danielle, die mich auf der Straße tanzen sah.

Danielle kam zurück und entschuldigte sich abermals. Wir gingen die Tanzschritte nocheinmal durch.

"Ok meine Lieben. Jetzt versuchen wir die ganze Choreo noch einmal von vorne. Sofie kommst du bitte zu mir."

Ich ging zu Matt, dem Choreograph, und stellte mich neben ihn.

"Keine Sorge, es ist das letzte mal, dass wir es durchgehen. Danach könnt ihr nach Hause gehen."Alle waren erleichtert. Sie hatten sich die Freizeit aber auch verdient. Seit mehreren Stunden waren wir nun schon hier und übten die Tanzschritte.

Matt machte eine Handbewegung Richtung DJ und dieser spielte die Musik ab.

Alle fingen an sich im Takt der Musik zu bewegen. Vielleicht hatte ich nicht so viel Ahnung von Musik, da ich nie genug Geld hatte um mir die angesagten CDs zu kaufen, doch mein Radio lief immer auf voller Lautstärke. Der Song gefiel mir sehr gut. Ich hatte ihn auch schon mal gehört, konnte mich aber nicht mehr an den Titel und die Sängerin erinnern.

Als alle anfingen meinen Teil zu tanzen, schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Ich konnte einfach nicht aufhören zu grinsen. Mein Unterbewusstsein gab mir einen Tritt, damit ich mit meinem Dauergrinsen aufhörte, aber es half nicht.

Jetzt kamen die Paartänze. Frau und Mann tanzten jetzt zusammen. Es war meine Idee, Paartänze einzuführen und Matt gefiel die Idee auf Anhieb.

Die Männer hoben die Frauen hoch und drehten sich dabei.

Noch nie hatte ich mit einem Partner getanzt, nicht einmal mit meinen Freund Lucas. Ich war eigentlich eine Einzeltänzerin, aber ich fand Paartänze auch schön. Als kleines Mädchen wollte ich immer Primaballerina werden, bis ich dann auf der Straße Breaktänzer kennenlernte. Damals war mein Traum vom Ballett geplatzt wie eine Seifenblase und ich wollte einfach nur noch Hip Hop, Street- und Breakdance machen.

Das Problem beim Ballett war für mich immer die Strenge der Lehrer. Assemblé, dann Demi-plié,

Fouetté en tournant und dann noch Grand jeté. Ich konnte mir diese Begriffe sowieso nie merken. Beim Freestyle war das alles viel einfacher. Man hört einfach auf die Musik, verbindet sich mit ihr und bewegt sich zu ihr. Zwar schafft man es auch mit dem Ballett seine Gefühle auszudrücken, doch es fällt mir beim Freestyle einfach viel leichter. Durch das Tanzen kann ich meine Gefühle zum Ausdruck bringen. Ich fühle mich frei.

Die Musik klingte ab und alle Tänzer lagen jetzt zusammengekrümmt am Boden. Auch das war meine Idee gewesen.

Matt und ich fingen an zu klatschen. "Traumhaft", kommentierte Matt die Choreo. Auch die Tänzer fingen nun an zu klatschen. Matt legte einen Arm um meine Schulter und sagte. "Das haben wir alles dir zu verdanken, Sofie. Du solltest öfters kommen." "Keine Ursache. Es würde mich freuen öfters zu kommen." Matt lächelte und endließ alle Tänzer.

Ich ging zu meiner Tasche, die neben Danielle's lag.

"Deine Schritte sind echt genial", kommentierte sie meine Ideen. "Du solltest echt öfter mitkommen."

Ein gut aussehender Junge neben der Tür unterbrach uns. "Hey, Danielle. Sind wir zu spät?"

Danielle drehte sich um und fing an zu lächeln. "Nein, ihr seit total pünktlich." Sie ging auf den Jungen zu und gab ihn einen Kuss, daraus konnte ich schließen, dass er ihr Freund war.

Ich drehte mich zu meiner Tasche, da ich es nicht ertragen konnte die beiden zu sehen. Es erinnerte mich zu sehr an Lucas und an das, was er mir angetan hatte.

Dance your dream (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt