Kapitel 7

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Niall

Die ganze Nacht hatte ich unglaublich schlecht geschlafen. Die ganze Zeit war ich aufgewacht. Immer wieder täumte ich von Sofie und viel zu viele Gedanken schwirrten mir in meinem Kopf herum. Als ich dann von der Sonne geweckt wurde, verfluchte ich sie. Ich wollte einfach nur schlafen, aber nicht einmal das gelang mir.

Ich versuchte mich zusammenzureisen und aus dem Bett zu kommen. Eigentlich wollte ich nur noch ein wenig schlafen.

Da ich es nicht aus dem Bett schaffte, schnappte ich mir mein Handy. Wie wohl jeder andere in meinem Alter checkte ich als erstes Facebook, Instagram und Twitter. Auf Facebook war nicht unbedingt viel los, weshalb ich schnell bei Instagram landete. Was mich heute verwunderten waren die vielen Vidoes. Aber ich hatte echt keine Lust sie mir anzuschauen.

Viel lieber machte ich ein Selfie und stellte es auf meinen Account. Unsere Fans liebten Selfies und ich machte gern welche. Ich sah echt verschlafen aus, aber anscheined gefiel es ihnen und die Kommentare unter meinen Fotos brachten mich immer wieder zum Lachen.

Als nächstes öffnete ich Twitter. Wie immer hatte ich tausend Nachrichten bekommen und irgendwie war ich in der Stimmung ein paar zu antworten. Ich antwortete in der Regel nur den ausgefallensten Nachrichten. Ein paar waren dabei, die mich echt schmunzeln ließen.

Bei einer blieb ich hängen. Ein Fan gab mir den Tipp ein Video einer Tänzerin anzusehen. Anscheinend war sie unglaublich talentiert. Ich wollte eigentlich schon vorbei scrollen, schaute es mir aber trotzdem an.

Das Video spielte sich auf einer Straße Londons ab. Mehrere Menschen umkreisten ein paar Tänzer. Die Szene wurde erst spannend als ein junges Mädchen mit braunen Haaren in den Kreis trat. Sie trug ein rotes Karohemd, Jogginghosen, ein weises Top und Turnschuhe. Leider zeigte sie dem Zuschauer am Anfang den Rücken. Das Gesicht konnte man nicht erkennen, aber ich hatte das Gefühl, dass ich die Tänzerin kannte. Als sie sich umdrehte, fiel mir fast mein Handy aus der Hand.

Es war Sofie!

Sie war noch in London. Ich musste sie unbedingt finden, aber als erstes schaute ich mir das Video zu ende an.

Der Schluss berührte mich. Als sie auf die Knie fiel, wurde mir klar, dass es ihr nicht leicht gefallen ist mich zu verlassen. Es machte mich so traurig, sie so zu sehen. Das Einzige was ich wollte war sie glücklich zu machen und nicht traurig. Als sie aufstand und sich die Tränen vom Gesicht wischte, entschloss ich mich auf den Weg zu machen.

Ich zog mich an, ging schnell ins Bad. Dann schnappte ich mir meine Jacke und lief aus der Tür.

Da ich keinen blassen Schimmer hatte, wo sich das Video abspielte, versuchte ich über Twitter herauszufinden, wo ich Sofie wiedersehen konnte.

Meine Follower schafften es mir in wenigen Minuten eine Antwort zu schicken.

Schon von weitem hörte ich Musik. Als ich um die Ecke bog, erschrak ich sogar ein wenig. Ich hätte mir nie gedacht, dass sich hier so viele Menschen tummeln würden. Ich zog mir meine Mütze tiefer ins Gesicht und hoffte von niemanden erkannt zu werden, was echt nicht einfach war. Ich versuchte mich unauffählig durch die Menschenmenge zu schmuggeln, um Sofie von nahen zuzusehen.

Der nächste Song kam mir bekannt vor und das Mädchen neben mir erinnerte mich an den Titel. "Ohh SURFBOARD von Cody Simpson...Ich liebe dieses Lied."

Sofie trat in die Mitte und begann mit flüssigen Bewegungen zu tanzen. Ein Schritt nach rechts, eine halbe Drehung. Alles sah so profisionel aus, obwohl sie sich all ihr Können selbst beigebracht hatte. Anscheinend waren die meisten Menschen nur gekommen um Sofie tanzen zu sehen. Viele filmten ihren Tanz und anscheinend war sie schon ein richtiger Internetstar geworden.

Obwohl ich nicht viel von tanzen verstand, spürte ich den Schmerz, den sie verspürte, während sie sich bewegte. Es ging mir richtig schlecht sie so zu sehen. Irgendwie musste ich sie einfach aufmuntern, aber als erstes mussten wir reden.

Sofie

Als ich fertig war, stürmte wieder tosender Applaus auf mich ein. Es waren noch mehr Leute gekommen als gestern. Eine der anderen Tänzerinnen hatte mir sogar erzählt, dass eine Video von mir im Internet die Runde macht und jeder begeistert war. Ich war echt verwundert, dass so viele Menschen dachten ich konnte gut tanzen, obwohl ich nie Tanzstunden hatte.

Zurück bei den Anderen, gratulierten sie mir zu meiner guten Performance. Dann flüsterte mir Anna etwas ins Ohr: "Siehst du den Jungen da drüben, mit der schwarzen Mütze auf dem Kopf?"

Ich nickte.

"Er hat dich die ganze Zeit beobachtet und er sieht immer noch her. Du solltest ihn ansprechen. Ich glaube er hat ein Auge auf dich geworfen."

Als ich wieder dort hin sah, wo davor dieser Junge gestanden war, war er verschwunden. Irgendwie kam es mir komisch vor. Zwar hatte ich sein Gesicht nicht genau erkannt, aber er kam mir bekannt vor. Ich dachte nicht lange darüber nach und sah den anderen weiter zu.

Zu Mittag beschlossen wir Schluss zu machen. Schon den ganzen Vormittag hatten wir getanzt und viele unserer Gruppe hatten Verpflichtungen am Nachmittag. Einige mussten zur Uni, wiederum andere mussten zur Arbeit. Wir hatten wieder viel Geld eingenommen und ich beschloss mich ein wenig in den Schaufenstern umzusehen.

Die meisten Sachen konnte ich mir sowieso nicht leisten. Ich mochte es einfach ein wenig durch die Straßen von London zu schlendern.

Von weiten sah ich schon das wunderschöne schwarze Kleid, dass in einem der Schaufenster hing. Ich war normalerweise nicht der schickte Typ. Viel lieber trug ich Vans und eine Jogginghose. Doch manchmal erwischte ich mich dabei, wie ich mir vorstellte, ein solches Kleid zu tragen.

Ich war so in Gedanken versunken, das ich gar nicht merkte, dass jemand neben mich trat.

"Hallo Sofie", sagte Niall und als ich mich zu ihm drehte, sah ich in seine leuchtenden blauen Augen.

Dance your dream (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt