K A P I T E L - 11

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Ich ging leise paar Schritte nach hinten, doch natürlich muss ich wiedermal so ungeschickt sein und stolpern. Noah schaute verwirrt nach hinten und stand direkt auf, als er mich sah. Statt mir seine Hand zu reichen um mir beim aufstehen zu helfen, stand er einfach so da und fing an mich zu befragen.

"Was suchst du hier ?."

"Ich kann machen und tun was ich will."

"Avery."

Ich seufzte und stand schnell auf und klopfte mir den Dreck aus meiner Hose.

"Nichts." sagte ich kurz und knapp und verschwand dann auch schnell zu den anderen.

Ich setzte mich auf meinen Schlafsack und kuschelte mich ein.

"Ich habe so keine Lust auf die Lesenacht." flüsterte mir Zahra zu.

"Ich auch nicht." stimmte ich ein.

"Sollen wir abhauen ?."

"Abhauen ?."

"Ja, kannst auch wenn du willst die anderen mitnehmen. Ich denke, dass sie auch keine Lust drauf haben."

"Wohin sollten wir den hin ?."

"Keine Ahnung, hauptsache weg von hier. Vielleicht in den Wald und an einem See sitzen."

"A-Aber es ist doch D-Dunkel."

"Draußen ist es viel heller, weil die Sterne dafür sorgen. Außerdem sind Laternen im Wald. Hier ist es viel dunkler, weil sie sicherlich ohne Licht schlafen werden. Aber ich denke, du hast kein Problem damit oder ?."

"N-nein, ist schon okay. Ich frag die anderen.''

"Ethan, Jacob ?." fragte ich die zwei, weil sie neben mir waren.

"Mh ?." fragten sie gleichzeitig.

"Zahra fragt, ob wir mit den anderen Jungs raus sollen. Sie meint, sie hat keine Lust und vielleicht habt ihr es auch nicht und wollt weg von hier."

"Aber was wenn sie es bemerkt ?." fragt Ethan.

"Du volltrottel, wenn wir jetzt abhauen wird sie es wegen der Dunkelheit nicht bemerken. Aber morgen früh würde sie es bemerken, deshalb werden wir, wenn alle am schlafen sind, wieder zurück kommen.'' sagte Jacob.

"Okay, ich sag es den anderen mal bescheid."

-

"Und sind sie bereit ?." fragt Zahra mich.

Ich nickte nur und wir hauten schnell ab, bevor die anderen und noch bemerken konnten. Wir sind nur zu 6. Zahra, Ethan, Jacob, Mason, Noah und ich.

"Jacob, ich brauche eine Taschenlampe." sagte ich ängstlich.

"Dein Handy ?."

"Stimmt." sagte ich und schaltete meine Taschenlampe ein.

"Also du heißt Zahra ?." fragt Jacob sie.

"Mh."

"Ich heiße Jacob, falls es dich intressiert."

"Nicht im geringsten." sagt sie desintressiert und Jacob schaute angepisst in die Luft. Die anderen und ich verkniffen uns unser Lachen.

"Wir sind da." sagt sie und setzte sich auf die Giftgrüne Wiese und steckte ihre Füße ins klare Wasser. Es war wirklich wunderschön hier. Mitten drinn, zwischen den unzähligen Bäumen ein großer Teich. Drumrum überall wunderschöne Blumen, fast wie in einem Paradies.

"Ich gehe Beeren pflücken." sagte ich den anderen, die grad ins Wasser sprangen, außer Noah, den konnte ich nirgendwo sehen.

Ich setzte mich vor einem großen Busch und stopfte mir unzählige Himmbeeren ins Mund. Ich hörte auf, als ich ein pfeifen hörte. Es war nicht ein kurzer pfeifen, sondern lang, wie eine Melodie. Ich kann nicht mal einen kurzen pfiffen rauslassen, wie kann er der/die/das dann ? Ich stand auf und schaute mich um, doch sah keinen.

"Ethan, bist du es ?."

Doch aufeinmal hörte es auf.

"Ethan ?."

Kein Geräusch.

Seufzent setzte ich mich aufs Gras und lehnte mich gegen einen Baum ab. Ich schloss meine Augen und nickte ein.
.
Ich spürte zwei starke Arme auf meiner Tallie, die mich hoch hoben. Mein Kopf lag auf einer harten Brust. Ich legte meine Arme um seine Schulter, weil ich irgendwie Angst hatte, dass ich runter falle.

"Was passiert hier." nuschelte ich in seine Brust.

"Du bist unter einem Baum eingeschlafen und die anderen haben dich gesucht, doch nur ich habe dich gefunden."

"Wer ist ich ?." sagte ich sanft.

"Jemand, den du nicht schnell los wirst." sagte er und ich hackte nicht nach, weil ich wieder einschlief. In seine wärme. In seinen Duft. Auch wenn ich es nicht weiß, wer es war. Trotzdem hoffe ich irgendwie, dass es Noah ist. Komischerweise.

-

"Aufwachen." hörte ich eine sanfte Stimme flüstern.

Ich streckte meine Arme hoch und schaute in die grauen Augen von Ethan.

"Die ganze Klasse ist wach und du bist die einzige die noch schläft."

"Hat sie was bemerkt ?."

"Nein. Garnichts." sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Ich stand dann auf und bemerkte, dass meine Hände, mein Shirt und mein Mund rot waren, wegen den Himmbeeren, die ich gestern gegessen hatte. Ich waschte mich schnell, bevor es meine Lehrerin sieht und sich fragt, wieso ich so aussehe. Ich packte schließlich meine Sachen und ging zu den anderen.

"Bitte, ich will nur deine Nummer Zahra." flehte Jacob sie an.

"Bis dann Leute." sagte sie schnell. "Und Avery, lass uns aufjedenfall mal treffen." sagte sie und verschwand schnell.

"Sie ist so hot." sagte Mason und starrte sie von hinten an.

"Klappe Mason." sagte Jacob wütend und drohte ihm mit seiner Fliegenklatsche. Ich blickte dann zu Noah, der auf uns zu kam. Und mein Blick blieb an seinem roten Fleck auf seiner Brust hängen.

Er war es.

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