The Way - Kapitel 21

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Als ich ein Klackern vernahm, wirbelte ich mich herum. Ein braunhaariges Mädchen mit einem viel zu kurzem Minirock stöckelte auf uns zu. Katy. Genauso wie Lisa, die ein pinkes Kleid trug, welches ihr grade so über den Hintern ging, hatte sie viel zu viel Make-Up aufgetragen. Katy warf den Jungs ein Luftkuss zu, während Lisa ihnen verführerisch zu zwinkerte. Ich zog etwas die Augenbrauen zusammen. Dass die immer so einen Aufstand machen mussten, wenn sie irgendwo auftauchen. "Harry", flüsterte Lisa verführerisch und strich etwas über das Shirt von Harry, während sie an ihm vorbei ging. Eine typische Begrüßung von den beiden. "Hi", meinte Katy knapp als sie mich sah. "Es war nicht geplant, dass sie hier ist", raunte Lisa Katy zu. Beide schienen nicht wirklich über meine Anwesenheit erfreut zu sein. "Ist jetzt egal", murmelte Katy zurück. "Also, Lou, wir wollten dasselbe wie sonst auch", lächelte Katy Louis an. "Wir gehen dann mal", verabschiedete Harry sich, dem das Ganze ziemlich unangenehm war. Er nahm meine Hand in seine und zog mich vorsichtig mit ihm. Früher war er nie so vorsichtig gewesen. "Warte. Nein!", rief Lisa, während wir schon im Treppenhaus verschwunden waren. An der Wand gelehnt, standen zwei Jungs, im Alter zwischen 14 und 15. Der eine hatte braune Haare und der andere blonde. "Oh. Hallo", begrüßte uns der Blonde. Er zwinkerte mir ungekonnt zu, welches mir ein Lachen entlockte. Niemand konnte so schlecht zwinkern. "Was macht ihr hier?", fragte Harry die beiden ruhig. "Wir warteten auf unsere Freundinnen", antwortete der braunhaarige desinteressiert. "Katy und Lisa?", fragte Harry nach. "Ne. Ardolf und Dieter", erwiderte ich, während ich Harry etwas anschob. "Lustig", lachte der Blonde. Es war sogar sein Ernst. "Ich bin Cody und du musst wohl Angela sein", kam er auf mich zu und küsste meinen Handrücken. "Angela?", fragte ich verwundert, während ich meine Hand aus seiner zog und meinen Handrücken an meiner Hose abwischte. "Abgeleitet von Engel", lächelte er. "Hör mal. Ich weiß wirklich nicht woher du so einen schlechten Spruch her hast, aber ich würde erst auf deinen Flirtversuch eingehen, wenn du mindestens 17 und ein Stückchen Gehirn hättest", zwinkerte ich ihm lächelnd zu. Ich schubste Harry etwas an, damit er sich mal bewegte. Dieser konnte sich kaum noch vor Lachen halten. "Krieg ich wenigstens deine Nummer?", rief Cody hinter her. "Nope", schrie ich zurück.

Unten angekommen, sehe ich mich etwas um, bevor ich dann in eine Richtung einschlage. "Warte", rief Harry mir zu. Ich fuhr um und sah in das grinsende Gesicht von Harry. "Was willst du?", funkelte ich ihn an. "Ist da jemand beleidigt?", wackelte er provokant mit seinen Augenbrauen. "Nein", gab ich knapp zurück. Breitgrinsend drückte er mir ein Kuss auf die Wange. Angewidert verzog ich mein Gesicht und wischte mir über die Wange. Lachend drückte er nun ein Kuss auf meine andere Wange. "Hör auf damit", verlangte ich stur von ihm. Ohne mir zu antworten küsste er nun meine Nasenspitze. "Du schlabberst mein ganzes Gesicht ab" Auf meine Aussage hin sah er mich bloß frech grinsend an. "Na und?", verteidigte er sich selbst. "Sowas is nicht nett", grinste ich ihn an. "Sorry", entschuldigte er sich, bevor er mir ein Kuss auf die Stirn gab. "Eine Entschuldigung bringt dir auch nichts", nuschelte ich. "Und was soll ich dann machen?", erkundigte er sich. "Aufhören?", schlug ich ihm mit einem schwachen Grinsen vor.

"Und was wenn ich nicht aufhöre?", fragte er grinsend.

"Dann schlag ich dich"

Im nächsten Moment spürte ich seine Lippen auf meinen. Kurz erwiderte ich, doch dann löste ich mich von ihm. "Willst du mich jetzt schlagen?", provozierte er. Als Antwort drückte ich ihm ein Kuss auf die Lippen. Diesen wollte er grade erwidern, jedoch löste ich mich. Daraufhin gab ich ihm eine Backpfeife. Verwirrt hielt er sich seine Wange. "Ich mach keine leeren Drohungen", prustete ich vor Lachen hervor. "Du bist blöd!", schrie er mich an. Erst als ich seine ernste Miene sah, verging mir mein Lachen. "Entschuldigung" Er drehte sich weg. "Winnieh Pooh", rief ich. Keine Ahnung wieso. Es war wie ein Reflex. Trotzdem drehte sich Harry um. "Wieso reagierst du auf Winnieh Pooh?", rief ich ihm grinsend zu. Zwischen uns waren ungefähr 10 Meter, weshalb ich schreien musste. "Weil ich so süß bin", antwortete er. "Wo ist da der Sinn?", lachte ich. Als nächstes zeigte er mir den Mittelfinger und drehte sich wieder um. "Alter, bist du hardcore", schrie ich. Er interessierte sich nicht für mich, ging einfach weiter. "Teletubbies?", rief ich ihm nun zu. Keine Reaktion. "Ich geh jetzt", rief ich hinter her. Nun blieb er stehen. Er wirbelte herum und rannte auf mich zu. Etwas verwundert sah ich ihm zu. Als er bei mir war, legte er seine Lippen ein weiteres mal auf meine. Ich erwiderte den Kuss, doch dann löste er sich von mir. "Wofür war das jetzt?" Erwartungsvoll wartete ich auf seine Antwort. "Abschiedskuss", murmelte er. Ein Lächeln umspielte meine Lippen. "Und wohin willst du jetzt?", fragte ich. Er zuckte die Schultern. "Dass du wieder mal so schlau bist" Er wollte antworten, doch ein Räuspern unterbrach ihn. Erwartungsvoll fuhr er um. "Harry?  Kommst du mal eben?" Es war Louis. Hinter ihm standen Katy und Lisa, welche sich nervös etwas zu flüsterten.

Ich vernahm nichts von der Unterhaltung. Zu ihnen hin wollte ich auch nicht. Grade als ich gehen wollte, klingelte mein Handy. Alle vier fuhren herum. Harry mit einem genervtem Blick, Louis mit einem Seufzen und Katy und Lisa mit einem Knurren. Ich warf allen bloß einen entschuldigenden Blick zu, bevor ich ran ging.

"Hallo?"

"Brooke?"

"Ja?"

"Wo bist du?"

"Ich komme sofort"

"Wo bist du?!"

"Ist doch egal. Ich komme ja."

Die Antwort war ein Tuten. Kurz bevor ich ranging, sah ich den Namen 'Mum' auf meinem Display. Anscheinend war sie Zuhause angekommen. Dies hieß für mich Ärger. Eigentlich durfte ich das Haus, während ihrer Abwesenheit gar nicht verlassen.

Sofort rannte ich los. "Brooke!", rief Harrys Stimme nach mir. Ich drehte mich um und lief rückwärts weiter. "Sorry. Muss nach Hause", rief ich zurück. Bevor ich gegen Etwas knallen konnte, drehte ich mich um. Ich verschnellerte mich.

Vor meiner Haustür kramte ich völlig außer Atem nach meinem Schlüssel. Ich knallte die Tür hinter mir zu, schmiss meine Schuhe in die Ecke und den Schlüssel auf die Komode. "Ich bin da!", schrie ich durch das Haus. "Ist das ihre Tochter?", fragte ein unbekannter Mann, der aus der Küche kam. Hinter ihm kam eine völlig aufgelöste Frau zum Vorschein. Meine Mum. "Ja", flüsterte sie leise. "Alles Okay, Mum?" Sie kam auf mich zu und zog mich in ihre Arme. "Dasselbe könnte ich dich auch fragen", raunte sie mir zu. "Haben sie etwas davon mitbekommen?", fragte nun der Mann. "Wovon?" fragte ich verwirrt. "Dem Einbruch", antwortete er knapp. Ich weitete meine Augen. "Nein", nuschelte ich unglaubwürdig. Ich hätte daran denken müssen. Natürlich würde meine Mutter denken, dass jemand eingebrochen ist, wenn das Fenster kaputt ist. "Warst du überhaupt Zuhause?", fragte meine Mutter. "Ehm. Ich hatte Angst bekommen. Ich hab bei Riley geschlafen.", log ich. Meine Mutter sollte nichts von dem erfahren, was passiert ist, als sie und Dad nicht da waren. Außerdem war Riley eine gute Freundin von mir, die meine Eltern total mochten. "Gut so", murmelte sie. "Das waren wahrscheinlich nur Kleinkinder die sich einen Spaß erlaubt hatten. Du kannst doch einfach das Fenster erneuern lassen.", schlug ich vor. "Nein, Brooke. Unsere Nachbarn haben alles mitbekommen", mischte sich nun mein Vater ein, welcher aus dem Wohnzimmer kam. Seine Aussage passte aber nicht. Hätten unsere Nachbarn alles mitbekommen, hätten sie mich gesehen und dann wäre die Frage, ob ich etwas davon gesehen hätte, überflüssig gewesen. "Kennst du den Jungen?", fragte meine Mutter mich. "Welchen Jungen?", fragte ich zurück. Ich wusste genau, dass sie von Harry sprachen, doch lieber log ich. "Du weißt welchen wir meinen", antwortete mein Vater für meine Mutter. "Dad, i-", fing ich an. "Dein Freund", unterbrach mich meine Mutter. "Ich versteh nicht", murmelte ich. Ich wollte nicht Wahr nehmen, dass sie davon wussten. "Ich bin enttäuscht von dir", sagte mein Vater kopfschüttelnd. "Tut mir Leid", murmelte ich leise. "Wie heißt der Junge?", fragte der Mann und ignorierte meine Entschuldigung.

"Weiß ich nicht", log ich. "Wieso küsst du einen Jungen, den du nicht kennst?", fragte mein Vater. "Weil ich eine Schlampe bin. Ich werde für Küsse bezahlt.", fing ich an. "Brooke!", erwiderte meine Mutter geschockt. "Was denn?" Ich wollte einfach nicht, dass sie von ihm erfuhren.. "Wie heißt er?", wiederholte mein Vater streng. "Weiß ich nicht", erwiderte ich etwas lauter. "Ich weiß, dass du ihn decken willst, aber wenn du uns nicht sein Namen sagst, wirst du den ganzen Ärger kriegen", erklärte der Mann. Ich schwieg. Das war für alle Drei antwort genug. "Geh.", verlangte mein Vater. "Nur weil ich ein Fenster kaputt gemacht hab?!", fragte ich lauthals. "Nein, sondern weil du es anscheinend wichtiger findest einen Freund zudecken, als die Wahrheit zusagen", klärte mein Vater mich auf. "Tut mir Leid, dass euch ein Fenster wichtiger ist als eure eigene Tochter!", warf ich ihnen vor. "Brooke", versuchte meine Mutter mich zu beruhigen. "Das ist doch idiotisch. Wenn ihr wollt, dass ich gehe, dann hier. Ich gehe." Mit einem Knall ließ ich die Tür zufallen.

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