Friends & Assholes - Kapitel 22

256 13 2
                                    

Ich hörte ein Flüstern hinter der Tür. Seufzend schlurfte ich die Straße entlang. An einer Kreuzung zückte ich mein Handy.

"Ja?"

"Ally?"

"Brooke?"

"Ja. Kann ich heute vielleicht bei dir pennen?"

"Ich denke, dass das kein Problem ist"

"Danke. Ich bin in 10 Minuten da."

Mit diesen Worten legte ich schließlich auf. Ich steckte mein Handy weg und machte mich auf den Weg zu meiner Freundin.

Unsicher klopfte ich an das Holz. In der nächsten Sekunde wurde die Tür aufgerissen. Zwei zierliche Arme schlangen sich um meinen Hals. Etwas durch den Wind erwiderte ich die Umarmung. "Hi", quietschte sie. "Hey", begrüßte ich sie lachend. Sie zog mich in die Wohnung hinein. Ich musterte Ally unauffällig, während sie ihrer Mutter bescheid gab, dass ich gekommen war. Ihre blonden Locken fielen ihr leicht über ihre Schultern. Ein einfaches Shirt bedeckte ihren Oberkörper. Ihre schlanken Beine waren von einer schwarzen Röhrenjeans umhüllt. "Hallo Brooke?", wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. "Hallo", erwiderte ich etwas abwesend. "Komm" Ally rannte den Flur entlang und schmiss sich in das erste Zimmer. "Alles Okay?", fragte ich mit einen unterdrückten Grinsen während ich ihr folgte. "Jep", antwortete sie. Sie lag in einer Modelpose auf dem Bett und zwinkerte mir grinsend zu. "Und? Wie kams dazu, dass du so schnell bei mir übernachten wolltest?", fragte sie mich, als ich es mir gemütlich auf ihrer Fensterbank gemacht habe. "Ich wollt einfach mal wieder was mit dir machen", grinste ich sie schief an. Sie gab mir keine Antwort, stattdessen musterte sie mich. "Hab ich irgendwas im Gesicht ?", fragte ich sie lachend. "Nein. Du siehst nur ziemlich fertig aus.", erklärte sie. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Hast du auf der Straße gepennt?", fragte sie ernst. "Ist doch egal?", antwortete ich möglichst ohne mir etwas anzumerken. "Wieso sind deine Haare so zersaust?" "Weil ich keine Zeit zum Duschen hatte" log ich. Sie ignorierte meine Antwort, selbst wenn sie mir an sah, dass ich log. "Weißt du was? Da heute Halloween ist, gehen wir zusammen durch die Straßen.", schlug sie grinsend vor. "Heute ist Halloween?", fragte ich völlig geschockt. "Ja?", antwortete Ally, als ob es selbstverständlich wäre. "Ehrlich?", fragte ich ein weiteres mal. Ich hatte gar nicht mitbekommen wie schnell die Tage vorbei geflogen sind. "Ne, ich verarsch' dich nur", lachte sie. Ich grinste nur schwach. "Du, meine liebe Brookchen, gehst jetzt duschen, klar?" Sie nahm meine Hand, zog mich vorsichtig von der Fensterbank hinunter und drückte mir ein Handtuch entgegen. "Ich brauch nicht zu duschen", widersprach ich. "Du stinkst aber", entgegnete sie lachend. "Was?!", fragte ich sie empört. "Du stinkst", wiederholte sie langsam und deutlich kurz bevor sie mich ins Badezimmer schubste. "Du wirst schon herausfinden wie unsere Dusche funktioniert", rief sie mir zu. Seufzend schloss ich die Tür ab.

"Bye Mum!", schrie Ally bevor sie die Tür hinter sich zu fielen ließ. "Wohin wollen wir als erstes?", fragte ich lächelnd. "Du glaubst nicht wirklich, dass wir jetzt Süßigkeiten sammeln gehen oder?", grinste sie mich an. "Nein natürlich nicht", nuschelte ich. Lachend schüttelte sie den Kopf. "Nein, süße. Wir gehen auf eine Party", grinste sie frech. Sie strich ihr Kleid glatt, nahm meine Hand und zog mich hüpfend mit sich. Ihr Kleid war unter der Taille schwarz, während der obere Teil war mit spitzen Muster geziert. Das Kleid ging ihr bis zu der Mitte ihrer Oberschenkel. Ich dagegen trug eine aufgerissene Feinstrumpfhose von Ally. Darüber zog ich ein viel zu großes Shirt mit der Aufschrift Killers, ebenfalls von ihr. Das Shirt ging mir knapp bis zur Mitte meiner Oberschenkel. Genauso wie Ally trug ich schwarze Boots. Wir beide betonten unsere Augen mit viel zu viel Kayal, sowie Mascara.

Ich schlenderte neben Ally her, welche lächelnd vor sich hin summte. Nach ungefähr 10 Minuten ging mir dieses auf die Nerven. "Hör auf", stieß ich genervt aus. "Ist da jemand genervt?", lachte sie. Grinsend pieckste sie mich in die Seite, woraufhin ich etwas zusammen zuckte. "Ne, ich tue nur so", grinste ich. "Na dann", schmunzelte sie. "Wann sind wir endlich da?", stöhnte ich nach 5 Minuten aus. "Jetzt" Wir standen vor einem Club. "Kreativer Name", murmelte ich, als ich die leuchtenden Buchstaben In laß. Da ich keine Antwort von Ally bekam, stupste ich sie in die Seite. "Kannst du nicht aufpassen?", fuhr mich ein braunhaariger Junge an. Er hielt Allys Hand, welches mich verwunderte. "Könnte ich", funkelte ich ihn an. "Will ich aber nicht", setzte ich den Satz fort. "Brooke, chill", lachte Ally. "Kennst du sie?", fragte der Junge mit hochgezogenen Brauen. Eigentlich sah er ziemlich gut aus. Seine braunen Haare hatte er hochgestylt, wodurch seine eisblauen Augen zur Geltung kamen. Er hatte gepflegte Haut, fast schon perfekt. Er trug ein aufgeknöpftes Jeanshemd mit einem weißen Shirt drunter. "Jep", antwortete sie lächelnd. "Das ist Sean, mein Freund. Sean, das ist meine Freundin Brooke", stellte sie uns einander vor. Nun lächelte er mich an. Ich erwiderte dieses nur schwach. Er war ungefähr ein halben Kopf größer als Ally und ich. "Wollen wir rein ?", fragte er freundlich. Ohne auf eine Antwort zu warten legte er einen Arm, um meine Schulter, sowie um Allys. Jene kicherte nur. Ich dagegen schlug seinen Arm weg und ging alleine vor. Ich trat die Tür des Clubs auf und sah mich erwartungsvoll um. Es war verdammt stickig hier, weshalb ich einen kurzen Hustanfall bekam. Die Aufmerksamkeit von einer Gruppe Jugendlicher lag kurz auf mir. Diese interessierte mich aber nicht. Langsam schritt ich in den überfüllten Club hinein. Viele waren jetzt schon betrunken und wankten an mir vorbei. Die meisten waren verkleideten, fast alle von diesen ziemlich freizügig. Der Bass dröhnte in meinen Ohren, während Ally mich etwas vorschob. Widerwillig ging ich in die Richtung in die Sean und Ally wollten. Diese wollten aber anscheinend auf die Tanzfläche, weshalb ich mich von ihnen löste und auf einem Stuhl platz nahm. Leise summte ich zu dem Lied, welches grade von dem DJ aufgelegt wurde. Mein Blick schweifte durch den Raum und blieb an einem Pärchen stehen. Der Junge war um einiges größer als das Mädchen. Ich erkannte nicht viel von den beiden, da die Beläuchtung des Clubs umher schweifende Lichter waren. Zwischendurch fiel das Licht auf die beiden. Er vergrub sein Gesicht an ihrem Hals, während er dort viele Küsse verteilte. Das Mädchen krallte ihre Finger in seinem braunem Haar und genoss anscheinend den Moment. Angeekelt wendete ich den Blick ab und sah mich weiter um. Doch mein Blick fiel wieder auf die Beiden. Er presste das Mädchen an die nächstgelegene Wand und verteilte mehr Küsse an ihrem Hals. Sie drückte ihn von sich weg, woraufhin er sie näher an sich zog. Sie verzerrte kurz ihr Gesicht, lachte aber dann. Er stand mit dem Rücken zu mir gewandt, wodurch ich nur ihre Gesichtsausdrücke deuten konnte. Wieder verpasste er ihr verführerische Küsse an ihrem Hals, während er ihre Taille an sein Becken zog. Sie schubste ihn weg, sodass er auf der Tanzfläche stand. Das Mädchen ging auf ihn zu und strich grinsend über sein Shirt, bis ihre Finger kurz vor seiner Gürtellinie stehenblieben. Nun schüttelte sie ihren Kopf. Anscheinend wollte sie ihn damit quälen. Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich mehr auf die Tanzfläche. Da diese beläuchtet war, erkannte ich deren Gesichtszüge nun völlig. Als ich das Gesicht des Jungen sah, zog ich hörbar nach Luft. Mein Herz setzte einen Moment aus, doch es fühlte sich eie Minuten an. Seine Grübchen zierten sein Gesicht, welches mich nur noch wütender machte. Ich stand entsetzt von meinem Stuhl auf und ging direkt auf die Beiden zu, welche nun wieder das alte Spiel begannen. Er küsste sie an ihrem Hals. Keiner von ihnen hatte mich bemerkt. "Und? Gefällt es dir?", unterbrach ich sie. Ihre Köpfe schossen in meine Richtung. Während mich das Mädchen bloß verachtlich musterte, sah Harry mich geschockt an. "Brooke?", fragte er in meine Richtung. Sofort kam mir der Geruch von Alkohol in die Nase. "Ne, der heilige Geist!", schrie ich ihn an. "Kennst du sie?", raunte das Mädchen Harry zu. Da die Musik so laut war, musste sie etwas lauter reden, wodurch ich ihre Worte verstand. "Ja", antwortete er beschämt. Entsetzt verschränkte sie die Arme vor der Brust. "Und was will sie jetzt von uns?", fragte sie genervt. "Ich will von euch gar nichts mehr!", schrie ich die beiden an, auch wenn sie nicht wirklich Schuld hatte. Ich starrte Harry an, doch dieser hielt seinen Blick gesenkt. "Leck mich!", schrie ich ihn an, bevor ich mich von ihnen abwendete. "Sorry", sagte das Mädchen entschuldigend, als sie meine Hand fest hielt, um zu verhindern das ich abhauen würde. "Dafür hat er jetzt wohl mich", fügte sie grinsend hinzu. Ich sah sie aus Schlitzaugen an. "Halt's Maul!", erwiderte ich, während ich mich auf ihrem Griff befreite.

Draußen angekommen, drängte ich mich an den Leuten vorbei, die in den Club wollten. "Brooke!", stolperte Harry hinter mir her. "Was willst du?!", fuhr ich genervt zu ihm um. "Entschuldigung", murmelte er leise. "Okay, ich verzeih dir", lächelte ich. "Ehrlich?", fragte er froh. Es bildete sich ein Grinsen auf seinen Lippen, welches ich herzlich erwiderte. "Nein! Denkst du ehrlich das war mein Ernst?!", warf ich ihm lauthals vor. "Brooke", fing er an und nahm meine Hand. "Ich weiß nicht wo du überall mit der Hand warst", gab ich angewidert von mir. "Brooke!", schoss Ally aus der Tür. Sie schubste Harry genervt weg und stellte sich verärgert vor mich. "Wo willst du hin?", fragte sie nun besorgt. "Weg", antwortete ich knapp. "Verarschen?", fragte sie genervt. "Und wenn schon", zuckte ich die Schultern. Ich sah zu dem hinter ihr stehenden Harry. Dieser sah mich bloß entschuldigend an. Mit seinen Lippen formte er das Wort 'Sorry', da er Ally nicht unterbrochen wollte, welche grad wild auf mich einredete. "Steck dir dein Sorry sonst wo hin", brummte ich. "Was?", fragte Ally verwundert. "Nichts", knurrte ich leise. "Schrei mich nicht an!", gab er verdattert zurück. Wahrscheinlich hatte er es nicht erwartet, dass ich ihn anschreien würde. "Ich schreie aber wann und wo ich will!", entgegnete ich. Ally fuhr herum und sah in das Gesicht von ihm. Sie musterte ihn, drehte sich dann zu mir um und grinste mich frech an, während sie mit ihren Augenbrauen wackelte. "Nicht jetzt", bat ich sie möglichst ruhig. Sie zuckte die Schultern und verschwand im Club, da sie wohl bemerkt hatte, dass ich nicht gut anzusprechen war. "Du schreist wieder!" Er drückte seine Hände an seine Ohren, damit er mich nicht hören konnte. Währenddessen grinste er mich frech an. "Nimmst du das überhaupt ernst?", fragte ich entnervt. "Ich kann dich nicht hören!", schrie er mich an, aber nicht weil er sauer war, sondern um sich selbst auch zu hören. "Halt deine Fresse!", gab ich zurück. Diesmal aber weil ich sauer war. "Du bist doch echt dumm. Ich hab gesagt 'Ich kann dich nicht hören'", warf er mir mit einem enttäuschten Blick vor. "Harry" Ich versuchte seine Hände von seinen Ohren zu entfernen, doch er drückte sie näher dran. Als ich an ihm schnupperte vernahm ich den Geruch von allen möglichen Drogenarten. "Du bist bekifft", stellte ich fest. "Deine Lippen bewegen sich so lustig ohne Ton", kicherte er. "Schnauze", erwiderte ich. "Ich bring dich jetzt zu Louis, okay?", erklärte ich ihm, nachdem er seine Hände löste. "Aber der ist nicht da", grinste er benommen. "Und wieso?", fragte ich genervt. "Er mag mich nicht mehr", fing er in einem traurigen Ton an. "Willst du mich auf den Arm nehmen?", stöhnte ich genervt auf. "Nö", lachte er laut los. "Dann gehen wir zu Zayn" "Der ist bei Perrie", erläuterte er kichernd. "Wenn du noch einmal kicherst dann k-" Er schnitt mir das Wort ab. "Dann Boom!" Dazu machte er eine Handbewegung die eine Bombe zeigen sollte. "Nein, dann bring ich dich eigenhändig um.", widerprach ich. Er fing mit einem Satz an, doch Ally unterbrach ihn, als sie mit Sean aus der Tür stürzte und nach mir rief. "Ja?", wendete ich mich in ihre Richtung. Harry sprang zu mir, nistete seinen Kopf auf meiner Schulter ein und musterte die beiden. "Wieso hat der Junge blaue Haare?", raunte er mir lachend zu. Ich rümpfte von seinen Mundgeruch kurz die Nase. "Er hat keine blauen Haare" "Lüg mich nicht an!", schrie er, während er einen großen Schritt nach hinten machte. Kopfschüttelnd sah ich zu Ally, welche mich und Harry mit geweiteten Augen anstarrte. "Ist der auf Drogen?", scherzte Sean lachend. Um zu vertuschen, dass er wirklich die Wahrheit sagte, lachte ich etwas. "Nein, er ... hat etwas zu viel getrunken", log ich die beiden an. Beide nickten etwas. "Also Ally. Was wolltest du von mir?", versuchte ich zurück auf das eigentliche Thema zukommen. "Ich wollte sagen, dass ich heute bei Sean schlafen werde", sagte sie wie gelähmt. "Glaubst du sie werden f-", flüsterte Harry mir zu, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. Ich stoppte ihn, bevor er seine Frage beenden konnte. "Okay, kein Problem", lächelte ich die beiden an. Eigentlich war es ein Problem, da ich ja vor hatte heute bei Ally zu bleiben, aber da ich Harry nicht alleine lassen konnte, entschied ich mich bei ihm zu bleiben. "Sie werden bestimmt..." Nun vollendete er von sich aus nicht den Satz. Ich schob Harry etwas an, damit er nicht auf die Idee kam, noch einen anderen Satz zu beenden. "Viel Spaß noch euch beiden", hörte ich Seans Stimme uns hinter her rufen. "Danke!", rief Harry zurück. "Halt's Maul", befahl ich ihm genervt. "Bist du genervt?", schmollte er traurig. "Ich habe das Recht genervt zu sein" "Nein", grummelte er. "Wäre ich nicht gekommen hättest du mich wahrscheinlich betrogen, du Arsch!", entgegnete ich, woraufhin er stehen blieb und mich geschockt ansah. "Nein, dass hätte er nicht getan!", brummte er zurück. Wieso er nun in der dritten Person von sich selber sprach verstand ich nicht. "Harry kann dich gar nicht betrügen. Ihr seid überhaupt nicht zusammen", antwortete er in einem überschlauen Ton. "Du hast Recht. Wie konnte ich nur darauf kommen, dass ich und Harry zusammen sein könnten?" Ich beschloss auf sein Geschwaffel einzugehen und mitzuspielen. "Siehste?", grinste er und hüpfte vorraus, doch dann blieb er stehen und fuhr zu mir herum."Weißt du wo ich wohne?", fragte er verwundert. "In der Mülltonne", antwortete ich genervt. "Verarsch' mich nicht", brummte er. "Du hast kein Zuhaus. Du kommst jetzt mit mir", erläuterte ich ernst. Langsam ging ich los, während Harry mir still folgte.

Make You Love MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt