Everything starts from something - Kapitel 12

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Langsam kam die Sonne wieder auf. Wir beide waren mittlerweile im Süden Londons. Irgendwann setzte sich Harry auf eine Bank, an der wir vorbeiliefen. "Wann kommen deine Eltern wieder ?", fragte Harry. Kurz darauf klopfte er auf den Platz neben sich, doch eine älteres Paar besetzte den Rest der Bank. Ich blieb vor Harry stehen, auch wenn meine Beine wehtaten. "Übermorgen", antwortete ich. Er nickte mir zu und musterte mich kurz. Ich setzte mich auf den Boden und sah zu Harry auf, welcher grinsend zu mir herab sah. "So amüsierend, dass meine Beine wehtun ?", fragte ich sarkastisch und lehnte mich etwas zurück. Ich stützte mich mit meinen Händen ab. Harry reichte mir seine Hand. Ich ergriff sie und mit seiner Hilfe stand ich wieder auf. "Setz dich", befahl er. "Wir können uns auch woanders hinsetzen, dann hätten wir beide platz", schlug ich vor. "Aber ich will mich nicht bewegen" "Dann setz dich" Harry stöhnte genervt auf, setzte seine Hände an meine Taille, drehte mich etwas und zog mich auf seinen Schoß, so dass ich seitlich saß und nur zur Seite sehen musst, um ihn zusehen. Ich richtete meinen Blick auf ihn und lächelte etwas. Mein Lächeln wurde erwidert.

"Mir fällt auf, dass ich kaum etwas über dich weiß", murmelte Harry. Ich musste lachen, doch Harry sah mich verwirrt an. "Nein, ich meine es ernst", fügte er hinzu. "Ich bin Brooke.", stellte ich mich vor. Harry schubste mich leicht, da er mich ärgern wollte, jedoch konnte ich mein Gleichgewicht nicht halten. Ich hielt mich aus Reflex an seiner Schulter fest. Harry stützte mich, indem er eine seiner Hände an meinen Rücken legte, damit ich mein Gleichgewicht wieder finden konnte. Die andere ließ er auf meinem Oberschenkel. "Alles Okay ?", fragte er mich mit einem eindeutig unterdrückten Grinsen. "Ja", gab ich knapp zurück, musste dann aber doch grinsen. Harry pustete sofort los, als er mein Grinsen sah und somit wusste, dass ich es selber lustig fand. Bei seinem Lachen musste ich ebenfalls etwas lachen. Irgendwann beruhigte Harry sich auch wieder. "Nein, ich meine ...", fing er an, um wieder zurück auf's Thema zukommen. Er wusste anscheinend selber nicht, was er von mir wissen wollte. "Wovor hast du Angst ?", fragte er schließlich. Ich zuckte mit den Schultern, während ich überlegte. "Komm schon, jeder hat vor irgendetwas Angst", meinte Harry schmunzelnd. "Auch der legendäre Harry Styles ?", fragte ich ihn provozierend. Er hatte vor irgendetwas Angst, aber er würde es sowieso nicht zugeben. "Ich hab Angst vor dem Tod", nuschelte er. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, da ich keine Antwort erwartet hab. "Jetzt musst du aber auch sagen wovor du Angst hast", bat er mich grinsend. "Ich hab Angst vor der Dunkelheit", antwortete ich leise und unverständlich. Trotzdem verstand Harry meine Antwort. "Davor hat jeder Angst", murmelte Harry beleidigt. "Was kann ich denn davor, wenn andere Menschen sich ebenfalls vor Dunkelheit fürchten ?", fragte ich grinsend. Harry antwortete mir nicht mehr, nahm seine Hand von meinem Oberschenkel, sowie meinem Rücken und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. "Okay, ich hab auch noch Angst vor ..." Ich überlegte wovor ich noch Angst hatte. Harry sah mich mit großen Augen an, in welchen ich mich verlor. Ich mochte seine Augen , hatte aber selten die Chance gehabt, diese anzusehen. Ich kannte nur Harry mit dieser Augenfarbe, vielleicht mochte ich sie deswegen so sehr. Ich hätte liebendgerne seine Augen, da ich meine nicht sonderlich mochte. Sie waren Blau, anders konnte ich sie nicht beschreiben. "Brooke ?", riss Harry mich aus meinen Gedanken und schnipste vor meinem Gesicht herum. "Hm ?", fragte ich verplant. Harry lachte etwas und grinste mich an. "Du sahst so Gedankenverloren aus", erklärte er. Ich wusste, dass das hieß, dass ich ihn angestarrt hatte. "Du wolltest mir sagen, wovor du noch Angst hast", ergänzte er. "Dunkelheit", platzte es aus mir heraus. Ich gab ihm irgendeine Antwort, damit er mich nicht unterdruck setzen konnte. "Das sagtest du bereits", entgegnete Harry grinsend. "Ja, aber die Dunkelheit ist halt gruselig", gab ich trotzig zurück, um mich zu verteidigen. Auf seinen Lippen bildete sich ein Grinsen. "Ich komm gleich wieder", sagte er und schob mich vorsichtig von seinem Schoß auf die Bank.

Jetzt saß ich neben der alten Dame, welche ich kurz anlächelte. Harry stand auf und ging weg. "Du hast aber einen süßen Freund", kam es aus der Richtung des älteren Pärchens. Mein Blick richtete sich auf sie. Ziemlich verdattert sah ich die beiden an. Ich verstand nicht ganz was sie von mir wollten, da ich ihre Worte nicht gehört hatte. Ich hatte ihnen nicht zugehört, da ich Harry hinterher sah, um vielleicht so zu erfahren wohin er wollte. "Wie bitte ?", fragte ich höflich. "Ich hab gesagt, dass ihr ein süßes Pärchen seid", wiederholte die Dame die Worte die sie eben schon gesagt hat. "Was ? Nein, wir sind nicht zusammen", erwiderte ich sofort und schüttelte hektisch den Kopf. "Also bist du in ihn verliebt ?", meldete sich nun der Mann zu Wort. "Ich ? In ihn verliebt ? Nein. Nein, niemals.", entgegnete ich. Ich versuchte weiterhin noch höflich zu bleiben und mich nicht unfreundlich anzuhören. "Aber die Art wie ihr euch angesehen habt", fing die Dame an. Ich wollte grade widersprechen, wäre Harry nicht aus der Ecke eingebogen.

Er hielt irgendwas hinter seinem Rücken. "Was hast du hinter deinem Rücken ?" "Du hast doch gesagt, dass du Angst vor der Dunkelheit hast", fing Harry an und kam langsam auf mich zu. Ich stand auf und nickte ihm etwas zu. Ich biss mir auf die Unterlippe, da ich neugierig war, was er hinter seinem Rücken hielt. "Ich hoffe Mr.Muffin kann die helfen deine Angst zubesiegen", erzählte er dramatisch weiter. Ich versuchte einen Blick hinter seinen Rücken zu erhaschen, doch Harry drehte sich immer im richtigen Moment weg. "Wer ist Mr. Muffin ?", fragte ich nun verwirrt. "Willst du ihn kennenlernen ?", fragte Harry in einem kleinkindischen Ton. "Harry", seufzte ich. "Komm schon, spiel mit", schmollte er. Ich ignorierte den perversen Ton, den Harry verwendete. "Von mir aus", nuschelte ich. "Ja, ich würde liebendgerne Mr. Muffin kennenlernen", sagte ich in demselben kindischen Ton wie Harry. Ich sah ein kurzes Grinsen auf Harrys Lippen, da er es wohl lustig fand, wie ich redete. "Okay, schließ die Augen", bat er mich weiterhin in dieser unerträglichen Stimme. Ich schloss widerwillig die Augen. "Wehe du ...", fing ich an, doch Harry unterbrach mich mit einem lauten Tada. Ich traute mich nicht die Augen auf zumachen, da ich ihm so vielleicht das 'Spiel' verderben würde. "Du kannst die Augen wieder öffnen", lachte Harry. Ich öffnete ein Auge und sofort umspielte ein Grinsen meine Lippen. Ich öffnete sofort das andere Auge und nahm den Teddybär entgegen, den Harry mir dicht vor mein Gesicht hielt. Der Teddybär war wuschelig und hatte dunkles, braunes Fell, mit einer kleinen Schleife um den Hals. "Er hat mich an dich erinnert", sagte Harry leise. "Und deswegen ist er männlich und heißt 'Mr. Muffin' ?", fragte ich ihn grinsend. "Wenn du ihn nicht haben willst, kann ich ihn auch behalten", spielte Harry beleidgt, nahm mir den Teddy aus der Hand und drückte ihn fest an sich. "Nein !", sagte ich stur und hielt ihm meine Handfläche hin, damit er mir den Teddy geben würde. "Von wo hast du ihn überhaupt ?", fragte ich abwesend, nachdem Harry mir den Teddy in die Hand gedrückt hatte und ich ihn musterte. "Ich hab da meine Quellen", antwortete er in einem mysteriösen Ton. "Wetten wir um die Ecke ist ein Spielwarengeschäft ?", fragte ich ihn grinsend. Sofort stellte sich Harry vor mich, damit ich nicht um die Ecke sehen konnte. "Neeeein", erwiderte Harry. "Okay, dann vertrau ich mal auf deine Quellen", zwinkerte ich ihm zu und betonte besonders das Wort 'Quelle'. Harry zwinkerte mir grinsend zurück. Ich wollte ihn gar nicht erst fragen, woher er das Geld auf einmal herbekam. Ich setzte mich wieder auf die Bank, doch Harry hielt mir seine Hand hin. Ich nahm seine Hand und stand wieder auf. Er setzte sich auf die Bank und zog mich wieder auf seinen Schoß.

"Das erinnert mich an etwas", sagte der ältere Mann. Ich sah wieder zu den beiden und lauschte ihrer Unterhaltung. "Meinst du Mrs. Bärchen ?", fragte seine Frau lachend. "Entschuldigung", unterbrach ich die beiden. "Darf ich fragen wer Mrs. Bärchen ist ?", fragte ich lächelnd. Nun wendete sich auch Harry den beiden zu. "Das ist ein Teddybär, den hab ich ihr geschenkt, als wir in eurem Alter waren", erzählte der Mann. "Ich habe ihn immer noch", fügte die Frau hinzu. "Dann müssen sie ja schon ziemlich lange ein Paar sein", mischte Harry sich ein. "Nein, ehrlich gesagt hat er mir erst mit 30 seine Liebe gestanden", lachte die Frau wieder. "Wir beide mochten uns schon länger, doch ich wusste nie, ob sie genauso fühlte wie ich", lächelte der Mann. "Und ich bin überglücklich nun mit dir auf dieser Bank sitzen zudürfen", erwiderte die Frau ebenfalls lächelnd. Ein Lächeln umspielte meine Lippen. "So eine Beziehung hätte ich auch gerne", murmelte Harry. Ich drehte mich zu ihm um und lächelte ihn etwas an. "Sowas ist ziemlich selten", entgegnete ich. "Du wirst sie schon finden", sagte der ältere Mann aufmunternd. "Halt die Augen offen", riet die Frau ihm. "Und du", sprach sie mich an. Ich drehte mich zu ihr, um sie anzusehen. "Hilf ihm. Vielleicht übersieht er sie ja", zwinkerte sie mir zu. Etwas verwirrt über ihre Worte nickte ich ihr zu. Händchenhaltend standen die beiden auf und lächelten uns noch einmal an. Ich erwiderte das Lächeln. Harry schien in Gedanken zu sein, da er nicht mehr antwortete. Ich rutschte von seinem Schoß auf die Bank hinunter. Ich sah den beiden hinter her und schüttelte verwundert den Kopf.

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