Do my thang - Kapitel 20

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"Geht's deiner Hand besser ?", unterbrach ich die Stille zwischen uns. Ein paar Leute schauten uns an. Ich hatte nicht nur die Stille zwischen Harry und mir gebrochen, sondern die Stille im ganzen Raum. "Bestens", antwortete er in einem beleidigtem Ton. Ich verkniff mir ein Grinsen. "Na dann", erwiderte ich. "Heißt das wir können gehen ?", fragte er freudig. Ich drehte meinen Kopf so das ich ihn ansehen konnte. "Nein. Ich möchte, dass sich einer dieser Ärzte deine Hand ansieht, klar ?" Er stöhnte genervt auf und lehnte sich beleidigt zurück.

Eine geschätzte Stunde später wurden wir aufgerufen. Harry blieb weiterhin sitzen, während ich schon zur Tür schlenderte. Ich verdrehte die Augen und machte eine Hanbewegung, dass er kommen sollte. "Nö", entgegnete er eiskalt. Ich stampfte ungeduldig auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen. Da er immer noch saß bückte ich mich zu ihn hinunter, sodass zwischen uns ein kleiner Abstand blieb. "Harry, ich schwör's dir, wenn du da nicht sofort rein gehst, dann schrei ich so Laut ich kann", drohte ich ihm flüsternd. Ich wusste,  dass er auf den Tod kein Gekreische aushielt. Er hasste es einfach. "Nicht cool", antwortete er stattdessen gelassen. "Bitte", bettelte ich nun. Er drehte mir seine Wange zu und tippte einmal auf diese. Seufzend gab ich ihm einen leichten Kuss auf seine Wange. Ein Grinsen umspielte seine Lippen, während er sich geschlagen gab.

Gemeinsam gingen wir in das besagte Zimmer. Dort erwartete uns bereits eine junge Ärztin. Sie begrüßte uns mit einem lässigen "Hi". Ich erwiderte dieses, während Harry schwieg. Er schmiss sich auf den Stuhl auf den die Ärztin deutete. Ich dagegen lehnte mich an eine Wand und beobachtete das Ganze. Er saß sichtlich nervös auf dem Stuhl. Ein Grinsen huschte mir auf die Lippen. Das der Junge so eine Angst vor Ärzten hatte, wusste ich nicht. "Was hast du denn ?", fragte sie so als ob sie mit einem Kleinkind reden würde. Anscheinend ist ihr seine Nervösität ebenfalls aufgefallen. Sein Blick fiel auf mich. Ihr Blick folgte. "Ihm ist ein Glaß in der Hand zerbrochen", log ich. "Einfach so ?", fragte sie mich. "Es war nicht seine Absicht", log ich weiter. Sie nickte mir zu und wendete sich Harry zu.

Nach einer halben Stunde war sie fertig. Harry hatte ein Verband um seine Hand rum bekommen. Wir verließen das Krankenhaus und gingen in irgendeine Richting. Ich folgte Harry, da er anscheinend irgendwohin wollte. "Wohin wil-" Das Klingeln seines Handys unterbrach mich. Ohne mir Beachtung zu schenken ging er ran. Das Telefonat ging nicht wirklich lange. Er sagte, dass er kommen würde und legte auch wieder auf. "Wer war das ?", fragte ich. "Louis.", antwortete er. Sofort joggte er los. "Harry?", rief ich ihm verpeilt hinterher. "Komm!", schrie er zurück. Ich verdrehte die Augen, bevor ich ihm hinterher rannte. Schnell holte ich ihn ein. "Wohin?", presste ich etwas außer Atem. "Parkhaus", erwiderte er. Ich wollte ihn fragen, was wir da wollten, aber er antwortete mir schon. "Tom", sagte er, als ob er meine Gedanken lesen konnte. Tom war einer von ihren 'Kunden'. Er war ein Penner, der grade so genug Geld hatte, um für die Drogen zu zahlen. Ich mochte ihn irgendwie, da er ziemlich weise war. Er war ganz okay für seine Verhältnisse.

Nichtmal 10 Minuten später waren wir da. Wir sprinteten die Treppen rauf. Zayn kam uns entgegen. "Wohin ?", fragte ich ihn. "Zu euch", grinste er. Gemeinsam sprinteten wir zu Louis und zu dem Mann, der grade bei ihm stand. Man sah ihm seine Ungeduld an. "Alter, wo wart ihr?", fragte Tom uns. "Beschäftigt", antwortete Louis für uns und wackelte grinsend mit seinen Augenbrauen. "Halt's Maul", brummte ich leise. "War doch nur ein Spaß von ihm, Püppchen", zwinkerte Tom mir zu. Er nannte normalerweise die Mädchen die er nicht kannte 'Püppchen'. "Ich bin's Brooke", lächelte ich. Er war für seine 40 Jahre sehr vergesslich. "Brookilein!", grinste er und zog mich in seine Arme. Ich erwiderte die Umarmung nicht wirklich. Er roch übertrieben nach Koks, sowie Alk. Offengesagt fand ich es schon fast widerlich. "Tom. Nicht anfassen", erinnerte ich ihn. Ich hatte ihm das schon früher gesagt, doch er war nun mal vergesslich. Er löste sich von mir und stupste mich etwas weg. Harry räusperte sich und sofort lag unsere Aufmerksamkeit auf ihm. "Tom, du wolltest wahrscheinlich ...", fing er an, doch Tom stoppte ihn. "Nur Gras", grinste er. Ich verstand das 'nur' völlig. Sonst wollte er immer 3 Tüten Koks, so ein Zeugs, welches ich nicht kannte und 5 Marijuana Blätter. Zayn händigte ihm dieses sofort aus. Louis dachte über den Preis nach, bis Harry eingriff. "15", verlangte er. "So wenig ?", raunte ich ihm verwundert zu. "20", ergänzte Louis. Normalerweise verlangten die Jungs für ein Tütchen viel mehr. "35", erhöhte Zayn. Tom überlegte kurz. "Einversta-" Ich unterbrach ihn. "50", schritt ich ein. "Woah, Brookchen überlass das mal lieber den großen Jungs !", maulte er. "Was hast du gesagt ?", fragte ich ihn geschockt. "Brooke", versuchte Zayn mich zu beruhigen. Ich konnte es nicht ab, wenn jemand meinte, dass ich schwächer sei, nur weil ich ein Mädchen war. Und die Jungs wussten es genauso wie ich. "Relax, Barbie", lachte Tom. "Soll ich dir mal zeigen was diese Barbie kann?!", schrie ich ihn an. Harry nahm meinen Arm, da ich ihn sonst anspringen würde. "Beruhig dich", raunte er mir zu. "40", meinte Louis nun, um zurück aufs Thema zu kommen. "Ne, 35", verlangte er wieder. "40", wiederholte Louis sich. "Komm schon, Kumpel", bat Tom. "45", wendete Zayn ein. "Nur weil die Tussi das gesagt hat?", mekerte Tom. "Hast du sie grade Tussi genannt?", reagierte Harry aggressiv. "Haz", beruhigte Zayn ihn. Er drückte Harry etwas nach hinten und redete dort mit ihm. Louis sprach nun mit Tom. "Hör mal, zahl einfach 40 und gut ist", redete er auf ihn ein. "Louis, nur weil die Schlampe den Preis erhöht hat, müsst ihr das nicht wirklich machen oder?", bettelte er. "Ich bin keine Schlampe !", schrie ich sofort. Louis schritt vor mich, damit weder ich noch Tom uns sehen mussten. "Lass Brooke aus dem Spiel", verlangte Louis. "Bruder, komm schon. 35", bettelte Tom weiter. "40", entgegnete Louis wieder. "Von mir aus", quengelte er. Er gab Louis das Geld und bekam die Tüte in die Hand gedrückt. Tom schob sich an ihm vorbei. "Das wird ein Nachspiel für dich haben, Brookchen", raunte er mir zu. "Verpiss dich!", schrie Louis ihn an. Er gehorchte und verschwand im Treppengelände. "Missgeburt", murmelte ich vor mich hin. "Brooke, lass dich nicht so provozieren", kam es von Zayn. "Lass ich mich dich gar nicht", entgegnete ich leise. Zayn wollte etwas sagen, doch wurde von Harry unterbrochen. "Was jetzt?", fragte er. Er hatte Zayn mit Absicht unterbrochen, da dieser sonst grade eine Rede über Provokation halten würde. "Lisa und Katy sollten gleich kommen", antwortete Louis. Katy und Lisa waren 15 Jährige Mädchen, die ihren Eltern eins damit auswischen wollten, dass sie Drogen nahmen, rauchten oder Alk tranken. "Das kriegt ihr alleine hin oder?", fragte Harry die beiden. "Habt ihr noch was vor?", fragte Zayn ernst. "Was gewisses", prustete Louis los. Harry zog seine Augenbrauen hoch. Zayn fing ebenfalls das Lachen an. "Idioten", murmelte ich vor mich hin.

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