Feuchte Fantasien und Erkenntnisse

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Stuttgart, 22. Oktober 2013

Ich starrte die Badtür, die Lukas gerade krachend hinter sich zugeschlagen hatte, noch eine ganze Weile an und stand bewegungslos und verwirrt im Zimmer herum. Was sollte ich jetzt tun?
Sollte ich ihm hinterher gehen? Eher nicht, schließlich wollte er, warum auch immer, schnell weg von mir. Sollte ich auf ihn warten, bis er wieder heraus kam? Keine Ahnung, ob er mich dann überhaupt sehen wollte. Sollte ich einfach aus dem Zimmer gehen und ihn alleine lassen? Das schien mir auch nicht die richtige Lösung zu sein.
Ich fuhr mir ratlos durch die Haare und ließ mich aufs Bett fallen. Was hatte er denn bloß? Es war doch die ganze Zeit alles gut gewesen!
Vielleicht wollte er mir gerade ja sagen, dass ihm das alles nicht mehr gefiel und er damit aufhören wollte. Schließlich hatte ich mich vorhin auch nicht mehr so ganz wohl bei der Sache gefühlt, als wir so vollkommen zärtlich und intim miteinander umgegangen waren. Da ging es ihm wahrscheinlich genauso.

Ich seufzte und ging zu meiner Tasche, um mein Gras zu suchen. Ein kleiner Joint würde jetzt mit Sicherheit nicht schaden und brachte mich vielleicht auf andere Gedanken. Ich suchte und suchte, wurde aber einfach nicht fündig. Erst, als ich den Inhalt dreimal komplett über das Bett verteilt hatte, fiel mir ein, dass ich es ja in der Nacht Igor gegeben hatte. Leise vor mich hin meckernd packte ich meinen ganzen Kram wieder ein.
Mit einem müden Lächeln im Gesicht drehte ich die Packung Kondome, die sich in meiner Tasche befunden hatte, in meinen Händen hin und her. Normalerweise, wenn wir unterwegs waren, ließ ich echt nichts anbrennen, was Frauen betraf und hätte mir höchstwahrscheinlich schon Nachschub besorgen müssen. Diesmal war das Päckchen noch nicht mal geöffnet worden. Komisch, dass das gerade so gar keine Rolle spielte.
Als wir vor einigen Tagen im Hamburger Kaiserkeller feiern waren, war ich ja kurz davor gewesen, eine Frau auf dem Klo zu ficken. Aber weil Lukas in der Kabine nebenan gekotzt hatte, kam ich einfach nicht in Stimmung. Ich fragte mich, ob es wohl ganz normal geklappt hätte, wenn Lukas nicht direkt daneben gewesen wäre. Wahrscheinlich schon.
Angenommen, ich bekäme heute Abend ein eindeutiges Angebot... würde ich das dann annehmen? Der Gedanke daran, eine Frau abzuschleppen, reizte mich momentan irgendwie so gar nicht. Dagegen waren die Sachen, die ich mit Lukas gemacht hatte, schon viel spannender. Vielleicht lag das auch nur daran, weil es noch der Reiz des Neuen war. Der Gedanke daran, jetzt mit einer Frau schlafen zu müssen, erzeugte in mir jedoch ein bisher nicht gekanntes Unwohlsein und das fand ich sehr befremdlich.
Noch vor ein paar Tagen konnte ich nie genug davon bekommen. Warum jetzt nicht mehr? Warum gefiel mir das bisschen, was Lukas bisher mit mir angestellt hatte, gerade besser, als jede Erinnerung an die heißesten Nächte, die ich bisher mit Frauen hatte?

Nicht mal der Gedanke an das Wochenende mit Jenny machte mich im Moment an. Dabei war das das absolut heißeste, was ich bis dahin erlebt hatte. Ich hatte sie noch zu Paralleluniversal-Zeiten nach einem Konzert kennengelernt und sie hatte mir ihre Nummer gegeben. Wochenlang hatten wir uns mit SMS und Telefonaten heiß gemacht, bis sie endlich mal Zeit hatte, mich in Bielefeld zu besuchen.
Ein ganzes Wochenende war sie bei mir gewesen und wir haben es mehrmals am Tag überall im ganzen Haus getrieben. Sie war so ein richtig versautes Luder gewesen und hatte einfach alles gemacht, was ich wollte. Wirklich alles! Das kam daher, dass sie ein schon leicht fanatischer Fan war und mich extrem vergötterte. Normalerweise wurde ich schon hart, wenn ich nur an sie dachte. Auch, ohne mir im Detail auszumalen, was genau wir miteinander gemacht hatten.
Jetzt gerade versuche ich aber, mir bildlich vorzustellen, wie genau das damals mit ihr gewesen ist. Es versetzte mich jedoch zu meinem großen Erstaunen überhaupt nicht in Ekstase und mein Schwanz wurde auch nicht hart, so wie sonst. Ich spürte höchstens ein leichtes Ziehen im Unterleib und dort wurde es auch ein kleines bisschen wärmer... das war es dann aber auch schon.

Die Vorstellung von Lukas, der gerade unter der Dusche stand und sich einseifte, gefiel mir da schon viel besser.
Ich hörte dem leisen Prasseln des Wassers zu und stellte mir vor, wie er nackt in seiner ganzen Vollkommenheit unter der Dusche stand. Ich sah das Wasser vor mir, das langsam von seinen Haaren beginnend über seinen heißen Körper floss. Ich schloss die Augen und stellte mir vor, wie er entspannt die Hitze der Dusche genoss und sich dabei, vielleicht jetzt gerade in diesem Moment, selbst anfasste. Mir wurde schnell ganz warm von meinen Gedanken und meine Hand fand wie von selbst ihren Weg in meine Hose. Ich umschloss mit festem Griff meinen Penis und begann sofort zu wichsen. Ich hatte jetzt nicht wenig Lust, einfach zu Lukas ins Bad zu gehen und mich zu ihm unter die Dusche zu stellen. Immer schneller werdend und leise stöhnend stellte ich mir vor, wie ich das jetzt tat.
In meiner Fantasie öffnete ich die Tür und sah Lukas, wie er an die Fliesen gelehnt und mit geschlossenen Augen genießerisch seinen perfekten Schwanz massierte. Er würde mich bemerken, sobald ich die Tür der Dusche geöffnet hatte und mich vielleicht auffordernd und dreckig angrinsen, während er sich meinen erregten Körper genau ansah. Dann würde ich zu ihm in die Dusche steigen, wo wir uns erst einmal lange, geile Zungenküsse geben würden, während wir unsere nassen, glitschigen Körper aneinander rieben.

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