Nürnberg, 23. Oktober 2013
Zwanzig Minuten nachdem Stefan und Lukas sich verzogen hatten, um Essen zu holen, kamen die beiden wieder zurück und verteilten eine Menge fettiges Zeug auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa. Ich war völlig verwirrt, weil ich noch immer absolut keine Ahnung hatte, weswegen sich Lukas gerade so eilig aus dem Staub gemacht hatte und mich vorher nicht küssen wollte.
Normalerweise stürzte er sich doch bei jeder kleinen Gelegenheit auf mich und es machte keinen Sinn für mich, dass er meinen Kuss abgeblockt hatte.Die anderen begannen damit, ihre Burger, Pizzen und Pommes zu essen und ich saß ziemlich verloren daneben.
„Oh, du hast ja gar nichts", sagte Stefan irgendwann, nachdem er seinen dritten Burger verdrückt hatte.
„Äh, nee. Ich bin ja irgendwie nicht dazu gekommen, euch zu sagen, was ich will", meinte ich und warf Lukas einen schiefen Blick zu. Dieser leckte sich ein bisschen Ketchup aus dem Mundwinkel und biss sich dann schuldbewusst auf die Unterlippe. Er sah kurz nachdenklich auf sein Essen, dann rutschte er zu mir rüber und schnitt seinen gigantischen Burger in der Mitte durch, um mir die Hälfte davon mit einem zuckersüßen Lächeln rüber zu schieben.
„Sorry", murmelte er und schüttete mir noch ein paar Pommes daneben. Ich konnte ihn jetzt mitten in der Gruppe natürlich nicht fragen, was das vorhin sollte. Da ich aber einen Mordshunger hatte, nahm ich sein indirektes Friedensangebot an und aß das Zeug auf.„Ich könnte eventuell und ausnahmsweise eine Zigarette vertragen", sagte er leise, als er fertig gegessen hatte. „Draußen irgendwo..."
„Na dann komm", forderte ich ihn auf und erhob mich sofort. Den Wink mit dem Zaunpfahl glaubte ich verstanden zu haben und hoffte, dass Lukas mich draußen aufklären wollte.In einer engen Seitengasse vor der Location angekommen, wollte ich gerade mein Kippenpäckchen aus der Hose ziehen, da drückte Lukas mich hinter einen großen Müllcontainer. Sofort fing er damit an, mich so stürmisch zu küssen, dass ich den Halt verlor und auf dem Boden landete. Er grinste mich kurz an, dann kam er zu mir nach unten und setzte sich rittlings auf mich drauf, um mich weiter zu küssen.
„Oh Gott... ähh... Lukas!", presste ich hervor und schob ihn nur sehr widerwillig von mir weg. Natürlich genoss ich das hier gerade viel zu sehr, aber ich musste erst mal wissen, was er da vorhin für eine Aktion abgezogen hatte.
„Was ist denn?", stöhnte er gegen meine Lippen und schob mir wieder fordernd seine Zunge in den Mund.
Ich unternahm noch ein paar halbherzige Versuche, ihn ein Stück von mir wegzubekommen, aber als ich dann seine immer härter werdende Erektion spürte, die er mir gegen den Bauch presste, war es um mich geschehen und ich beschloss, das man auch später irgendwann noch reden könne.
„Oh Timi", keuchte er, während er sich immer heftiger an mir rieb.
„Lukas, wir sind hier draußen... wenn jemand kommt", flüsterte ich verzweifelt, wollte aber auch nicht so richtig irgendwas tun, um ihn hiervon abzuhalten.
Er hielt kurz inne und sah mich an. Sein Haar hatte nichts mehr mit einer Frisur zu tun, seine Wangen waren gerötet vor Lust und ein paar Schweißtropfen liefen schon in den Ausschnitt seines Hemdes. Wie um Himmels Willen sollte ich mich da denn wehren?
Lukas grinste mich nur dreckig an und begann dann damit, sich ganz langsam sein Hemd aufzuknöpfen. Als er ganz unten angekommen war, öffnete er auch noch seine Jeans, um es in der unteren Gegend ein bisschen bequemer zu haben.
Während er mich wieder küsste, nahm er meine Hand und führte sie zu seinem Glückspfad, von dem er mittlerweile genau wusste, wie sehr ich darauf stand.
„Da kommt schon niemand. Außer mir, hoffentlich", sagte er, zwinkerte mir zu und rieb sich wieder an mir. Seine Stimme war schon etwas heiser und manche Buchstaben verschluckte er einfach beim Sprechen. Trotz dieser absolut heißen Situation fand ich das in dem Moment richtig putzig und verspürte kurz das Bedürfnis, ihm in die Wange zu kneifen. Doch ich konnte mich beherrschen, weil das wahrscheinlich nicht unbedingt zur aktuellen Stimmung beitragen würde.
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Zehn Sekunden
RomantikMusik, Partys, Fame und Frauen. Eigentlich dachten sie, dass sie alles haben, was man braucht. Doch dann stellen zehn kurze Sekunden während einer Tour das Leben von zwei Musikern komplett auf den Kopf und sie verlieben sich Hals über Kopf ineinan...