Ich frage mich danach, was uns verbindet oder trennt

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Frankfurt am Main, 29. Oktober 2013

Ich wachte auf und spürte ohne hinzusehen ganz genau, dass mich gerade  jemand anstarren musste. Langsam öffnete ich die Augen und sah, ganz wie  erwartet, direkt in das Gesicht von Lukas. Er lag auf der Seite, hatte  den Kopf auf seinem Arm abgestützt und grinste mich an.
„Du bist ein Freak, Lukas", murmelte ich.
„Und du siehst total süß aus, wenn du schläfst."

Eigentlich konnte ich ihn ja auch nicht wirklich guten Gewissens einen  Freak nennen, wenn er mich beim Schlafen beobachtete. So hatte ich in  der Nacht nämlich haargenau das Gleiche getan, nur wusste Lukas das  nicht.
Er war  nach dem Baden direkt eingeschlafen, während ich mich mit aller Gewalt  wachgehalten hatte, um den nächsten Morgen so lange fernzuhalten, wie  nur möglich.
Stundenlang  hatte ich ihn im schwachen Licht der Straßenlaterne, die durch unser  Zimmer schien, beobachtet, wie er mit seinem Kopf auf meiner Brust lag  und ihn dabei gestreichelt. Manchmal hatte er irgendwas vor sich  hingemurmelt, was ich jedoch nicht verstand, mal schnarchte er kurz, und  einmal hat er auch etwas unromantisch auf mich drauf gesabbert.

Ich gähnte und rieb mir über die Augen. Währenddessen verlor Lukas keine  Zeit und legte sich auf mich. An meinem Oberschenkel spürte ich direkt  seinen Ständer, was mich mittlerweile nicht mehr wirklich überraschte.  Eher fragte ich mich grinsend, wann er denn mal keinen hatte.
„Ich  hab überlegt, ob ich dich mit einem Blowjob wecken soll", säuselte er  in mein Ohr. Langsam aber sicher sammelte sich auch bei mir etwas mehr  Blut in der Körpermitte.
„Hättest du das mal lieber gemacht", antwortete ich ihm müde und noch immer grinsend.
Lukas bewegte sein Becken ein wenig und rieb sich an mir. „Naja, für das nächste Mal weiß ich es jetzt."
„Ich bin noch gar nicht richtig wach! Du reibst dich echt gern an Dingen, kann das sein?", jammerte ich etwas gequält.
Lukas lachte und drückte mir einen Kuss auf die Lippen, dann legte er sich neben mich.
„Ja, aber am liebsten an dir. Weißt du eigentlich, dass ich gestern ganz schön große Probleme mit dem Sitzen hatte?"
Ich rollte mich auf die Seite und drückte mein Gesicht ins Kissen. „Warum das?"
„Weil du mich gefickt hast und weil dein Schwanz riesig ist."
„Lukas", sagte ich und grinste mir einen ab, sodass mir die Mundwinkel schon wehtaten.
„Ja wenn es doch so ist!"

Ich rutschte etwas zu ihm hin und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. „Ach ja?"
„Größer als das Ding, mit dem ich es mir sonst so besorge, ist er auf jeden Fall."
„Ich krieg grad total das Kopfkino."
„Und ist das gut, oder eher nicht?"
Ich lachte auf und pikte Lukas in die Seite. „Sei leise, ey."
„Na, an irgendwas musst du doch denken können, wenn du in Bielefeld bist und ich in Berlin."
„Dann  erinnere ich mich aber lieber an Sachen, die wir zusammen gemacht haben  und stelle mir nicht vor, wie du dich mit irgendeinem Gummiding bumst." 
„Warum nicht?  Ich wollte dir daheim eigentlich ein Video davon machen, damit du dir  vorstellen kannst, dass das deiner wäre", seufzte Lukas und lachte dann. 
„Was sind das für Gespräche am frühen Morgen?", fragte ich ihn und lachte ebenfalls.

„Du, Timi... Wie betrunken warst du gestern eigentlich?", fragte Lukas nach einer kurzen Pause und fuhr mir durch die Haare.
„Ich war eigentlich überhaupt nicht betrunken, warum?"
„Gut.  Nur so. Weil ich dir doch gesagt habe, dass... du weißt schon. Und du  hast es dann auch gesagt und... ich wollte halt wissen, ob du das noch  weißt", stammelte Lukas plötzlich völlig unsicher vor sich hin.
„Warst du denn betrunken?", fragte ich ihn, obwohl ich ja wusste, wie wenig er gestern getrunken hatte.
„Nein,  überhaupt nicht. Ich bin wirklich in dich... verliebt und es war nicht  nur so daher gesagt", ratterte er schnell herunter. Dann drückte er mich  auf den Rücken und küsste sich an meinem Bauch entlang nach unten.  „Gut, das wäre geklärt. Lass mich deinen Schwanz..."
Ich  packte Lukas an den Schultern und zog ihn wieder etwas zu mir hoch.  Diesmal würde ich ihn nicht so einfach davonkommen lassen!

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