Kapitel 5

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Aber ich musste trotzdem zur Schule, hauptsächlich weil ich meinen Eltern nicht erklären konnte was los war. Ich wusste es ja nicht mal selbst.

Als ich in den Bus stieg wurde mir kurz schwarz vor Augen und ich stieg aus. Deswegen kam ich zu spät. Den ganzen Tag lang lag mein Kopf auf meinem Tisch und ich dachte nach. Kurz vor Schulschluss riss unser Lehrer mich aus meinen Gedanken und stellte mir irgendeine Frage auf die ich keine Antwort wusste. Deswegen musste ich nach dem Unterricht da bleiben, ich dachte mir ich wollte einfach nur nach Hause. Ich wollte nicht das es jemandem auffällt.

Ich blieb also nach dem Unterricht einfach sitzen, alle anderen standen auf und gingen.

Er stand vom Pult auf und schloss die Tür, was mich verunsicherte weil er mich dabei so ernst ansah.
Dann stellte er sich ungefähr 2 Meter vor meinem Stuhl hin, ich bekam wirklich Angst das er vielleicht etwas bemerkte.

,,Charlene, mir ist aufgefallen das du in letzter Zeit unkonzentriert bist. "

Ich dachte nur, niemand nennt mich so, alle sagen Charlie.

Ich konnte es nicht lassen ihn zu verbessern.
,,Einfach nur Charlie"

,,Okay, dann Charlie. Was ist los mit dir ?"
Ja er duzte mich, aber das ist okay, das machen die meisten Lehrer die uns schon ein paar Jahre kennen. Davon hatten wir nur noch 2.

Ich starrte aus dem Fenster.
,,Alles okay."

Er glaubte mir nicht. Und sah kurz auf den Boden. Im Augenwinkel bemerkte ich das er mich dann wieder ansah.

Ich starrte weiter aus dem Fenster.
,,Ich bin nur müde."

Er sprach mich nicht darauf an warum ich gestern nicht da war. Aber er hatte es vor einem Jahr auch schon bemerkt und genau das machte mir Sorgen.

,,Geh nach Hause, aber wenn das nicht besser wird und du nicht reden willst muss ich deine Eltern anrufen das weißt du."

,,Ja, ich weiß" erwiederte ich genervt.

Ich verließ das Klassenzimmer. Ich überlegte einen Augenblick ob ich es jemandem erzählen könnte. Aber ich ließ es lieber.

Zuhause angekommen warf ich mich nur noch in mein Bett und blieb einen Moment liegen. Dann holte ich mein Laptop vom Tisch und steckt ihn ans Ladekabel. Ich googelte nach dem was mir vorletzte Nacht passiert war.

Ich fand ähnliche Ergebnisse, aber nichts was genau so war wie bei mir.

Ich regte mich wahnsinnig darüber auf, ich konnte mit niemandem reden, sollte jedem vorspielen das alles okay ist. Ich hab das schonmal ein ganzes Jahr lang durchgemacht. Aber ich wusste was mir fehlt und ich bekam das selbst wieder hin.
Ich weiß nicht wie lang ich das durchhalte. Ich hatte gedacht, das ich das Gefühl nie wieder bekommen würde. Ich lag stundenlang in meinem Bett.

Einmal kam meine Mutter nach oben und fragte mich nach Hausaufgaben, ob ich nichts zu tun hätte und schickte mich zum einkaufen.

Also ging ich, ich hatte zwar keine lust aber ich ging. In Laden starrte mich jeder an. Ich hatte Augenringe, mein Makeup war verschmiert und meine Haare zerzaust. Als ich heimkam schmiss ich die Tasche in die Ecke und lief in mein Zimmer.

2 Persons -   1 Face     Bipolare PersönlichkeitsstörungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt