Kapitel 3

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Ich hatte sehr große Angst, dass mir etwas zustoßen könnte. Das alles überstürzte mich. Ich habe gedacht dass der Unfall geplant war, also dass es mein Vater war.

Ich war so mitgerissen von alldem was passiert war, dass ich mich nach langem überlegen entschied nach Deutschland zu ziehen. Ich konnte es dort einfach nicht mehr aushalten, da seine Eltern mich für seinen Tod verantwortlich hielten. Seit 7 Jahren wohne ich in Köln und habe das erste mal in meinem Leben das Gefühl, dass alles gut läuft. Ich bin glücklich. Ich ging zur Schule, da ich als Kind nicht die möglichkeit hatte. Ich bin auf einer privaten Schule um Abi zu machen. Und wie du ja weißt verdiene ich mein Geld durchs Kämpfen und arbeite in einer Sicherheitsfirma. Ich erledige die Papiere natürlich Privat, was auch der Grund dafür ist , warum ich in jungen Jahren so erfolgreich bin." Ferhat Abi brachte mich zum Schweigen.

"Bevor du weiter erzählst will ich dich was fragen. Also heißt das, dass du mich angelogen hast als du gesagt hast das du Eysa heißt? Ey du lügst doch. Guck mal was für einen Film du schiebst. Kein Vater kann so herzlos sein im Endeffekt bist du seine Tochter. Komm erzähl deinen scheiß jemand anderen. Ich wollte dir nur helfen und schon schiebst du ein Szenario. Du solltest Drehbuchautorin werden echt. Aus den Lügen die du erzählst könnte ein schöner Film entstehen." , sagte er sarkastisch.

Kaum lies er mich dazu äußern schon stand er auf wollte gehen, doch ich hielt ihn auf, denn ich wollte mit ihm darüber reden. Ich hätte wissen müssen dass er mir nicht glaubt. Ich wollte es abermindestens einer Person , die WAHRHEIT erzählen. Ich wollte meine schmerzen einmal erzählt haben. Ich wollte die Erleichterung fühlen. Diesen schmerz mit sich zu tragen ist der reinste Horror.

Er guckte mich fragend aber auch nervös an ich sagte "warte" , öffnete meinen Bauch und zeigte ihm meine Stichwunden, die ich meinem Vater zu verdanken hatte und das Beweis video. Er sah und hörte alles wie mein Vater fluchte, wie er mich schlug, wie er wollte das ich für ihn anschaffen gehen soll und wie er mir drohte, dass er mir mein Leben nimmt. Man sah Ferhat abi an, dass er erschrocken war.

Er guckte mich an, sah so aus als ob er mir etwas sagen wollte, doch er umarmte mich.

Ich weinte plötzlich und Ferhat abi fing an zu reden: "Eysa es tut mir leid, dass ich dir vorhin nicht geglaubt habe, doch es klang unglaubwürdig. Ich hätte niemals gedacht, dass ein Vater so hart und herzlos sein kann. Es tut mir leid ich wollte dich nicht verletzen und wenn du ab jetzt etwas von mir brauchst bin ich immer für dich da. Egal wann egal wo."

Ich bedankte mich bei ihm. Er stand auf, denn er wollte wieder gen. Auf dem weg zur Tür ärgerte er mich und wir schlugen uns. Langsam ging er Richtung Tür und beim begleiten stolperte ich und fiel auf ihn. In diesem Moment kam Ömer in mein Haus gerannt, da die Tür weit offen stand. Er guckte komisch. Es sah so aus als würde er etwas hinter seinem Rücken verstecken. Ich hatte nicht die reinste Ahnung davon was es sein könnte. Auch hatte er sich in der Schule anders verhalten.

In diesem Moment wurde es still. Es herrschte Wört wörtlich eine Totenstille.

"Ömer was stehst du da so dumm komm doch rein Bro." Sagte ich lachend um die Situation etwas zu lockern. Ferhat abi lies mich los und wir standen auf.
"Ähm ich hab 'was vergessen muss 'was klären. Ciao man sieht sich" redete er sich raus und weg war er. So komisch. Als ob es nicht reichen würde, dass er mich heute nach der Schule im Stichgelassen hat.

Ferhat und ich guckten uns fragend an. "Naja Eysa die Jungs warten draußen auf mich, ich war schon lange weg. Man sieht sich später", sagte Ferhat abi und verabschiedete sich von mir. Schloss die Tür hinter ihm und ging hoch auf mein Zimmer.

Was war eigentlich mit Ömer los? Er verhielt sich sehr komisch. Seit dem er sich von seiner Freundin Büsra getrennt hat ist er total komisch. Ich weiß nicht wie ich ihm helfen kann, im Endeffekt ist er mein bester Freund seitdem ich in Köln wohne und wir haben vieles durch gemacht. Er war wie ein Bruder für mich. Er entfernt sich immer mehr von mir.

Ich rief ihn schon mehrmals an, Doch er ging nicht ran. Also entschied ich mich ihm zu schreiben: "Junge willse mich verarschen? Was gehse nicht ran man? ich ruf dich die ganze zeit an. Sei mal ehrlich was hast du für ein Problem. Nach der schule abhauen ohne was zu sagen und dann ziehst du so eine Aktion ab. Vallah voll unnötig Bruder. Jedes mal die selbe Scheiße mit dir".

Es waren mittlerweile 3 Monate vergangen.
Mein Wecker klingelte. Seufzend stand ich auf. Verschlafen ging ich ins Bad, duschte mich, zog mir Unterwäsche an und lief zu meiner Garderobe. Ich hatte einen begehbaren Schrank, der eine Fläche von 15 Quadratmetern umfasste. 'Man was sollte ich nur anziehen?', dachte ich mir. Genau wie so ziehmlich jedes mädchen hatte ich total viele Sachen, dennoch fiel es mir sehr schwer eine Entscheidung zu treffen. Ich wollte heute mit Ferhat Abi ins Eiscafé, was bedeutet, dass ich mich gar nicht so aufzupeppen brauch'. Etwas schlichtes war ok. Ferhat abi und ich hatten eine sehr enge Beziehung zu einander und dass er die Wahrheit kannte brachte uns noch näher. Nach langem hin und her zog ich mir meine enge schwarze Hose mit einem schwarzen Top an. Ich schminkte mich leicht. Eigentlich hasste ich Schminke doch manchmal musste es einfach sein. Noch mein schwarzer Blazer und meine Schwarzen Pumps und raus, denn Ferhat abi war schon da. Ich fühlte mich immer sehr wohl wenn er dabei ist, er gab mir einfach Sicherheit. Ich fühlte mich einfach nur gut an seiner Seite. Es war so als wäre er ein Teil von mir.

Ja und was mit Ömer los war wußte ich nicht er kam nur noch selten zur Schule und wir hatten auch keinen Kontakt mehr zueinander. Er hatte sich sowieso total geändert, so sodass ich ihn nicht wieder erkennen konnte. Deshalb war es vielleicht auch gut so.

Es war super schönes Wetter und wir aßen unseren Eis draußen. Plötzlich fiel mir mein Traum ein und ich musste es Ferhat erzählen.

"Ferhat Abi weißt du was mir fällt gerade wieder mein Traum ein. Es war ein Horror!", sagte ich.

"erzähl was war?",gab er als gegenfrage von sich.

" ich habe dir ja mal von einem Valon erzählt ne? Der hat einen großen Bruder und ich habe geträumt, dass er und sein Vater und der Onkel mir stress gemacht haben, da Valon angeblich wegen mir gestorben wäre. Und ich habe immer noch Angst. Es bedrückt mich schon seit paar Tagen.", erzählte ich ihm bedrückt, woraufhin er mit, "ach mach dir keinen Kopf Eysa du hast dir in letzer zeit wahrscheinlich viel zu sehr Gedanken darüber gemacht und hast deswegen davon geträumt", antwortete.

Er versuchte mich zu trösten lächelte und sagte, dass wir jetzt an den Rhein gehen, damit ich einen freien Kopf kriege. Seine Art wie er mit mir umging gefiel mir sehr. Er handelte einfach so wie ich es haben wollte einfach so wie ich es mochte.

" Was machst du heute Abend? ", fragte ich ihn spontan.
" Ach ich weiß nicht, mein lieblingsfilm läuft heute Abend im Fernsehen, ich glaub ich guck' das und du?" fragte er mich zurück.

"Also ich habe nichts besonderes vor.", gab ich von mir, worauf er
"dann lass uns den Film zusammen gucken. Soll ich zu dir?" sagte.

Und wieder lächelte er so verzaubernd. In dem Moment wusste ich wie er sich die Mädchen klar machte.

"nö, ich habe keine Lust auf dich" sagte ich lachend mit Ironie.

Kurze nach unserem Gespräch hielt ein Auto vor uns und es stiegen 2 Jungs in Ferhat abi's alter aus. Sie waren breit gebaut und guckten böse. Irgendwie kamen sie mir bekannt vor. Sie wirkten brutal und machten einen eindruck als wollten sie Stress. Sie liefen auf uns zu. Wer waren sie und was wollten sie von uns bzw Ferhat abi?

Mein Vater Oder Mein Feind ?  #wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt