Kapitel 2

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War das ihr Ernst? Warum redete sie so mit mir? Ich hatte ihr doch nicht angetan. 6 Jahre waren das jetzt her, dass ich hier her, also nach Köln gezogen bin und nie war sie besonders nett zu mir aber das war jetzt ein schlag ins Gesicht was sollte ich jetzt sagen? Ich musste irgendetwas machen sonst würde ich nicht klar kommen.

Ich konnte meine Tränen nicht zurück halten und sagte mit tränen in den Augen und 'ner zittrigen stimme: "nein, aynur teyze! Ich habe keine Eltern die sich um mich kümmern. Meine Mutter ist vor neun Jahren also als ich 12 war von uns gegangen und mein Vater setzte mich vor die Tür, weil ich erfuhr wie er sein Geld verdient.", gab ich verzweifelt zu und rannte davon.

Plötzlich war es still. Sie guckte mich an und ging ohne ein Wort zu sagen davon. Ich rannte schnell in mein Haus, verschloss mich in mein Schlafzimmer und weinte .. Eigentlich ist er, also mein Vater ja hinter mir her um mich von der Welt zu schaffen.  Das heißt also, dass er mich umbringen möchte. Allerdings hatte er mich nie in die Hände bekommen und das könnte ich ihr nicht erzählen. Wo zu auch.  

Ich war in Gedanken versunken als es an der Tür klopfte. Ich machte auf und es war Ferhat abi (so nennt man ältere männer/Jungs/Respektspersonen im türkischen heißt großer Bruder)  von den Securities. Er war einer von denen, die sehr nah zu mir waren und immer mit mir überall waren. Außerdem verstanden wir uns sehr gut. Was wollte er von mir. Es war einfach nicht der passende Moment warum stand er vor meiner Tür?

"Eysa kann ich bitte kurz rein ich muss wegen dem Sicherheitssystem etwas nachgucken.", bat er mich höflich. Klang glaub würdig 

"komm rein" sagte ich und ging schon mal in mein Zimmer. Er kam rein und ich hörte die Tür in den Schloss fallen. Ein Paar Minuten später ging ich mit verheulten Augen aus meinem Zimmer, mit der Hoffnung, dass er schon weg sei. Plötzlich sah ich ihn im Wohnzimmer,sitzen. Was mich wunderte und zugleich auch nervte, denn ich wollte allein sein.

 Mein Wohnzimmer war braun, beige rosa ausgestattet, wobei meine Sofas einen orientalischen aber auch edlen Stil hatten, wozu mein Klavier sehr schön passte. Es sah einfach harmonisch aus. Ich liebte mein Wohnzimmer. Viele meiner Freunde sagten mir, dass dieses Zimmer bzw diese Ausstattung gar nicht zu meinem Charakter passen würde. einfach nur aus dem grund dass ich ein sehr sportlicher Typ bin unter anderem auch aus dem Grund dass ich eine Kämpferin bin.

 Ich war genervt ich wollte ihn nicht mit meinen Worten verletzen.Was mich aber noch interessierte war, was der denn noch hier zu tun hatte. neugierig aber mit einem genervten Ton fragte ich ihn:

"Ferhat abiiii? Wolltest du nicht nur kurz was gucken?"
"nein! Anders hättest du mich gar nicht rein gelassen. Was sollte ich machen. Also habe ich gelogen.", gab er zu.
" was gibts?" , fragte ich ihn kurz und knapp.
"ey die Frau vorhin hat eindeutig übertrieben und ich wollte gucken wie es dir geht. Weil in dem Moment sahst du sehr sehr erfreut aus."

Ich saß mich zu ihm. Guckte ihm in die Augen. Er lächelte mich an und ich erwiederte. Anschließend fing ich an zu reden: "weißt du abi, sie hat mich in dem Moment sehr verletzt. Ich habe sehr viel wegen meinem Vater erlebt. Meine Mutter ist vor meinen Augen gestorben. Kannst du dir das vorstellen? Ich musste zu sehen wie sie von uns geht, was für mich sehr unerträglich war. Ich hatte einen Trauma. Ich kam Monate lang nicht zu mir. ich konnte weder schlafen noch essen. Ich war zu diesem Zeitpunkt total aggressiv.  Ich kann einfach nicht vergessen , was er mir angetan hat.
Die Zeit in dem sich alles raus gestellt hat war der reinste horror für mich. Ab diesem Zeitpunkt an wollte ich nichts mehr mit meinem Vater zutun haben. Mein Vater, mein König, mein Held, der einst der Mann war, dem ich blind vertraut habe. Weißt du überhaupt was das für eine Enttäuschung war? Ich ging ihm überall aus dem Weg, denn ihn zu sehen bereitete mir schmerzen zu. Irgendwann erfuhr ich womit der sein Geld verdient und Als er erfahren hat dass ich es wusste wollte er..."

Ich ich brach ab und konnte nicht mehr der Gedanke daran war so ekelhaft, dass ich nicht mehr weiter reden konnte.  Alles kam hoch. Ich konnte meine Gefühle nicht in Griff halten und fing an zu weinen. Ferhat abi umarmte mich und ich sprach weiter:" er wollte, dass..." wieder brach ich ab und schluckte. "Er wollte, dass ich für ihn arbeite. Dass ich anschaffen gehe. Ich war zwölf kannst du dir das vorstellen? Er war nicht nur Zuhälter sondern hat auch gedealt. Er war einer der größten. Er war Deutschland weit bekannt. Zu dem hatte er auch "Großabnehmer" aus dem Ausland. Als ich all dies erfuhr entschied ich mich abzuhauen. Habe ihm dabei Geld aus dem Tresor in seinem Schlafzimmer geklaut.  Eine sehr große Zahl für einen Durchschnittsmenschen für mein Vater allerdings wenig. Bevor ich ging klaute ich meinem Vater sein Handy, welches man nicht orten konnte. Ich trat in Aktion, doch es war nicht so einfach wie ich es mir vorgestellt hatte, denn mein Vater lies nicht locker. Er verfolgte mich.
Ich floh in die Türkei zu meinem Opa, dort war ich 2 Monate in Sicherheit. Nicht einmal meine Oma wusste etwas davon, dass ich dort war. Meine sichere Unterkunft war nicht all zu lang. 2 Monate und schon fand mich mein Vater. Ich musste entfliehen, denn ich wusste wo zu mein Vater fähig war wenn er wütend war. 

Mir fiel mein großer Cousin ein. Er wohnte in Frankreich in einem Vorort von Marseille. Schnell rief ich ihn mit dem Handy meines Vater an und beschrieb ihn die Situation in der ich mich befand. Anschließend lud er mich zu sich ein, da er dachte, dass mein Vater mich dort nicht finden könnte. 

Ich hatte noch einen damaligen besten Freund, Valon, mit dem ich trainierte, der auch zu meinem Cousin mit kam. 3 Monate hatten wir Ruhe. Bis Valon und ich irgendwann nach Hause kamen und meinen Cousin leblos auf dem Boden sahen. Auf dem Boden war über all Blut, wir wusste nicht was wir tun sollten. Als wir Sirenen hörten, nahm ich meine Tasche und rannte zum Bahnhof. Auf dem weg versperrte mir ein Auto meinen Weg. Es war ein weißer Lambo Gallardo . Ich hörte nur noch mein Herz rasen. War es mein Vater? Nein das war's wohl mit meinem Leben. All meine Träume waren geplatzt. Nein. Warum konnte ich kein normales Leben wie alle andere führen und in Frieden leben?, dachte ich mir. ich hatte Angst und suchte nach Valon. Das Fenster des Autos öffnete sich und man sah Valon. Erleichtert stieg Ich ohne was von mir zu geben ein, denn ich hatte Todes Angst. Ich weiß bis heute noch nicht woher er das auto hatte, allerdings hat es uns geholfen zu entfliehen. Wir fuhren nach Holland ich wechselte meinen Namen nannte mich Eysa  Savas und lebte dort 1,5 Jahre lang mit Valon. Seine Familie zog auch nach Holland und wir wohnten alle friedlich in einer Wohnung. Bis irgendwann Valon durch ein Unfall gestorben ist. 

Mein Vater Oder Mein Feind ?  #wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt