Da saßen wir also, ich lag eher, mitten auf der Halfpipe, Arme hinter meinem Kopf verschränkt. Ben fuhr, während ich dort lag, die Halfpipe hoch und wieder runter. Ich hatte vollstes Vertrauen in ihn, glaubt mir, wenn es um eine Sportart geht, egal welche, Ben beherrscht sie. Im Gegensatz zu mir, ich bin zum Beispiel im Boxen ganz gut aber so Dinge, wie Mountainbike, Inliner usw. sind eher schwer für mich. Es war ein so schöner Herbstabend, zwar etwas kühler, dennoch war der Himmel in einem wunderschönen tiefrot gefärbt. Ich war so froh hier zu sein, zusammen mit meinem besten Freund. "Also Amy, schieß los, was war Heute wirklich los mit dir?", verdammt, Ben unterbrach meine Gedanken. Ich saß mich auf, und seufzte erstmal laut. "Ok, es sind zwei Dinge, die mich belasten... Zuerst muss ich einen Bluttermin machen und ich habe einfach Angst, dass ich dort eine schlimme Diagnose bekomme..." Meine Worte wurde mir abgeschnitten, von Ben:"Such dir eine Ärztin und ruf da an, jetzt. Glaub mir, wenn du weiter wartest bringt dir das rein gar nichts. Das einzige, was es dir bringt, ist, dass du immer mehr Angst davor bekommst." Seine Stimme klang eindringlich und streng. Mir war klar, ich musste, hätte ich es nicht gemacht, hätte er es gemacht. Ich machte einen Schmollmund und zog mein Handy raus, um nach einer Ärztin zu suchen und dort anzurufen. Als Ben meine Reaktion, auf seine Worte sah, musste er lachen, es war irgendwie ein schönes, befreites lachen.
Ich tippte auf meinem Handy herum und fand, zum Glück, eine Nummer. Ich rief an und unterhielt mich erst mal eine Weile, aber als ich auflegt, sagte ich, zu Ben:"So, Termin ist gemacht, am 29.10 um 10Uhr" sagte ich. Ich hoffte, dass Ben mein anderes Problem schon vergaß, doch Gott war leider nicht gnädig mit mir:"Und was war noch los, Amy? Ich glaube kaum, dass ein einzelner Artzbesuch dich so aufwühlt." Er wurde langsam etwas schneller auf der Halfpipe, ich verfolgte sein Treiben, im Sitzen. Ich versuchte, irgendwie meine Gedanken zusammen zu bekommen, um ihm eine vernünftige Antwort zu geben. Doch niemand kann nachvollziehen, wie schwer das war. Ein weiterer Seufzer entsprang mir und ich begann:"Nun zum Wesentlichen, wir haben doch bald dieses komische Abendessen, nicht wahr?" -"Ja?"- "Auf jeden Fall, hat mein Vater mir Heute morgen, durch die Blume gesagt, dass ich mich doch am besten gleich schwängern lassen sollte von diesem Sohn..." Ich wurde schon wieder unterbrochen, von einem dumpfen Knall und einem darauf folgenden 'Fuck'.
Ben hatte es bei meinen letzten Worten hin gehauen. Ich lief zu Ben, welcher sich gerade den Arm hielt. "Alles klar bei dir?" -"Verdammte Scheiße...ja danke"- murmelte er. Ich half ihm auf die Beine und lief mit ihm gemeinsam zu einer Bank. Er saß sich erstmal hin und ich blieb stehen und schaute seine Verletzungen erstmal etwas genauer an. Eigentlich war es nichts schlimmes, nur ein paar Schürfungen. "Geht's wieder? Warum bist du überhaupt hin gefallen? Du bist doch sonst so ein Ass im Skateboard fahren." Ich stand immer noch vor ihm und sah ihn fragend an. Nach einer Weile bekam ich dann auch eine Antwort:"Ich war etwas geschockt, wenn du mich fragst. Meint dein Vater das im Ernst?". Ich saß mich dann neben ihn und versuchte darauf eine Antwort zu finden, scheiße war das schwer. Ich gab ihm dann folgende Antwort:"Ja, du kennst meinen Vater doch...ein krankes Arschloch manchmal. Ich will da nicht mitmachen. Ich bin kein Mädchen mit Tütü und Schleife im Haar. Zu dem habe ich keinen Plan was ich machen soll." Ben dachte nach und gab mir dann ein Gefühl der Sicherheit, in dem er sagte:"Wenn irgendwas auf dieser Fete passieren sollte, was dir nicht passt, dann komm zu mir, ich bleib an dem Tag einfach wach. Wenn dir etwas zustoßen sollte, glaub mir, dann regle ich das." Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, es war so schön, so etwas zu hören. "Danke...für alles." sagte ich bevor wir unsere sieben Sachen packten und uns auf den Weg nach Hause machten. Bevor wir gingen, antwortete er noch auf mein 'Danke', mit :"Nicht der Rede wert". Ich gab ihm nochmal ein Lächeln und dann liefen wir in Richtung unserer Häuser.
Als wir nach Hause liefen, wurde es schon langsam dunkel und auch etwas kälter. Wobei ich glaube, das mir kalt war, weil ich langsam krank wurde. Ich hatte schon seit ein paar Tagen so einen komischen Schnupfen und meine Glieder taten weh. Ich hielt mich ein wenig an den Armen, damit mir wenigstens nicht ganz so kalt war. Auf einmal war mir aber nicht mehr kalt, Ben legte seine Jacke um mich. Hatte er bemerkt, dass mir kalt war? Ich lachte innerlich, sonst war er zu seiner 'Fangirlgemeinde' immer so abweisend, doch bei seinen Freunden war er immer unglaublich aufmerksam. Ich begann, darauf hin, ihn etwas in die Seite zu stoßen und zu ärgern:"Oh, Heute doch so ein Gentleman?", glaubt mir, mein Grinsen wurde immer breiter, vorallem, als ich, meiner Meinung nach, ein leicht roten Schimmer auf seinen Wangen erkennen konnte. Ich musste so lachen, ist er nicht süß?...Was? ALSO nein, er ist doch nicht süß...schließlich ist er nur mein Kumpel. Jedenfalls, antwortete er darauf mit:"Laber keinen Müll Amy -.-, ich bring dich noch zu deinem Haus, es wird schon dunkel, deshalb." Gerade, als ich ihn unterbrechen wollte, fuhr er fort:"...und nein, keine Diskussion. Ist mir völlig egal, wie weit weg dein Haus weg ist. Ich bin ein Mann, glaub mir, ich komm auch alleine, im Bus zu Recht." Er lächelte, doch ich wurde gespielt sauer, ich stellte mich vor ihn und stemmte meine Arme in die Seite:"Meinst du damit, dass wir Frauen schwach wären, oder wie?"-"Nein, aber es gibt perverse Arschlöcher, auf dieser Welt, die hübsche Mädchen, wie dich gerne abschleppen würden!"- Fuck, langsam überkam eine Hitze mein Gesicht. Das hat er mit voller Absicht gemacht, nicht wahr? Was hab ich nur angerichtet?😣 Ben gab mir dann schon eine Antwort, auf meine Frage:"Na, zufrieden jetzt? Also komm, wir sollten langsam weiter gehen." Ach shit man, ich musste mich geschlagen geben. Also liefen wir weiter, bis wir dann doch endlich zu meinem Haus kamen. Es war schon verdammt spät, wir haben morgen eigentlich Schule, also-Beeilung war angesagt.
Freundschaft ist eine tolle Art der Liebe, nicht wahr?
Nächstes Chapter fertig❤. Viel Spaß damit 😁.
LG KIMI.
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Liebe kennt keine Grenzen - Lovestory
RomanceAmy Stättler, ist eigentlich eine ganz normale Jugendliche, bis zum 30.10.15, am Tag als sich ihre komplette Welt auf den Kopf stellt. Wer hilft der sechzehnjährigen und wer tretet sie mit Füßen? Wird Amy die Zeit durchstehen oder sich unterkriegen...