You don't have to be like your family. You can be different. Be you. (2)

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Diesen OS widme ich Levke14, weil du bisher ganz viel gevotet hat. Danke dafür!! Ich kann deinen Benutzernamen nicht markieren, weiß aber nicht, wieso. Vielleicht, weil ich dir nicht folge.

Die Freundschaft zwischen Scorpius und Rose kannte viele Höhen und Tiefen. Doch sie vergaben sich immer wieder. Sie stritten sich über Kleinigkeiten, aber auch manchmal über wichtigeres.

Rose verstand nicht, weshalb Scorp jetzt wieder so beleidigt war. Sie hatten sich nicht einmal wirklich gestritten. Aber seit ein paar Tagen sprach er nicht mehr mit ihr. Rose hatte schon mit Lily und Hugo darüber geredet, doch sie verstanden Scorpius genauso wenig. Es war verwirrend. Nervenaufreibend.

Sie war wirklich dankbar für ihre gute Freundschaft mit Scorpius und sie würde sie nicht aufgeben. Erst recht nicht, ohne, dass sie wusste, wieso.

Allerdings war Rose sehr stur. Sie weigerte sich, Scorpius zu fragen, was los war. Stattdessen verbrachte sie viel Zeit mit ihrem neugewonnenen Freund Daniel. Er hatte vor kurzem von Durmstrang nach Hogwarts gewechselt und Rose, ganz die hilfsbereite Schülerin, hatte ihm anfangs geholfen, sich zurechtzufinden und sie hatten sich dabei angefreundet.

Trotzdem vermisste sie Scorpius. Das gemeinsame Essen, gemeinsam oder auch gegeneinander Quidditch spielen, das Schwimmen im Schwarzen See, das Lernen in der Bibliothek, das Essen in der Großen Halle und den Spaß im Unterricht. Mit Scorpius waren sogar Professor Binns Stunden erträglich, geradezu unterhaltsam, gewesen.
Es war nie langweilig geworden.

Daniel war eher schüchtern und still, er hörte immer aufmerksam im Unterricht zu und sprach nicht so viel beim Essen. Er war anders. Aber Rose mochte ihn trotzdem.

Scorpius hingegen war seit ein paar Tagen immer mürrisch aufgelegt. Er verstand nicht wirklich wieso, aber er wies seine Freunde ab, verbrachte Zeit alleine.

Gerade eben saß er oben auf dem Astronomieturm und dachte nach. Über seine Eltern, das Schweigen zwischen Rose und ihm, über diesen neuen Freund von Rose, generell, über sich selbst.

Dieser Daniel ersetzte ihn. Er störte Scorpius gewaltig. Seit er da war, gingen all seine Freundschaften den Bach runter. Ja, er gab es zu, er war eifersüchtig auf Daniel, das sah er ein, aber er verstand nicht, wieso Rose sich von ihm abgewandt hatte.

Die Gesellschaft Daniels seiner vorgezogen. Mit Rose Hilfe war er weniger Malfoy gewesen. Jetzt war er mürrisch, schlecht gelaunt, abweisend, kalt und launisch. Genau das, was einen Malfoy ausmachte.

Er brauchte Rose. Sie erweckte das Gute in ihm, oder er brauchte wenigstens Lily und Hugo, die immer für ihn da gewesen waren.

Aber er war zu stolz, es ihnen zu sagen. Noch eine Eigenschaft der Malfoys. Stolz. Scorpius verfluchte seine Herkunft, seine Familie. Wenn er ihnen nur zeigen könnte, dass er anders war. Das hatte Rose einmal zu ihm gesagt.

Flashback:

Es war kurz vor dem Sommer gewesen. Ihm hatte vor den Sommerferien mit seinen Eltern und ihrem Reinblut-Slytherin-Wahn gegraut.

Rose hatte versucht ihn aufzumuntern und ihm Mut zuzusprechen.
"Du könntest es deinen Eltern so richtig zeigen. Dass du anders bist. "
"Wie meinst du das?", hatte er geantwortet.

"Erzähl ihnen, dass deine besten Freunde keine hohlen Reinblutbirnen sind. Bei Merlin, noch besser, sag ihnen, dass deine besten Freunde die Kinder der Potters und Weasleys sind. Ich würde so gern ihren Blick sehen, wenn du ihnen das erzählst! ", hatte Rose versucht zu witzeln.

Flashback Ende

Er hingegen hatte Angst gehabt. Angst vor der Reaktion seiner Eltern. Ob sein Vater aggressiv werden würde? Ob seine Eltern ihn rausschmeißen würden? Enterben? Okay, enterben wäre noch lustig und lächerlich gewesen, aber alles andere war ernst. Sehr ernst.

Er hatte nicht genug Mut aufbringen können, erst recht nicht, als Rose vorgeschlagen hatte, seine Freunde seinen Eltern auch gleich vorzustellen. Sie hätte ihn besucht, sie und Lily und Hugo. Das wäre wirklich zu viel gewesen. Da wären seine Eltern ausgetickt. Draco Malfoy war unberechenbar. Wahrscheinlich trug er daran nicht selbst die Schuld, sondern das schlechte Vorbild von Lucius Malfoy, dessen Vater.

Im Nachhinein bereute Scorpius zutiefst, nicht auf den Rat seiner Freundin gehört zu haben. Noch dazu hätte er dann im Sommer die Gesellschaft seiner Freunde gehabt.

Er rang noch eine Weile mit sich und beschloss schließlich, mit Rose zu sprechen. Er wollte ihre Idee noch einmal in Erwägung ziehen. Vielleicht könnte er Weihnachten bei seinen Eltern zusammen mit seinen Freunde verbringen.

Eine lustige Vorstellung. Potters, Weasleys und Malfoys neben dem Weihnachtsbaum im Malfoy Manor. Ja, das würde interessant werden.

Um es einfacher für Scorpius zu machen, schickte er Rose eine Eule.

Rose saß spätabends an ihren Hausaufgaben im Gemeinschaftsraum, als eine Eule gegen die Fensterscheibe klopfte. Aber nicht irgendeine, sondern Robin, die Eule von Scorpius. Verwundert nahm Rose den Brief entgegen und gab Robin ein paar Eulenkekse, bevor die Eule sich wieder aus dem Staub machte.

Gespannt öffnete Rose den Brief:

Liebe Rose,
es tut mir leid, dass wir in den letzten Tagen nichts miteinander gemacht haben, aber du schienst mit Daniel beschäftigt zu sein. Ich will darüber auch gar nicht mehr streiten.

Achso, das hatte Scorpius gestört. Er war eifersüchtig auf Daniel gewesen. Wenn sie das gewusst hätte, aber egal, Hauptsache, sie konnten die Sache jetzt begraben.
Sie las weiter.

Erinnerst du dich noch an deinen Vorschlag vor dem Sommer? Dass ich meinen Eltern zeigen könnte, dass ich kein typischer Malfoy bin?
Ich würde deine Idee gern an Weihnachten verwirklichen...
Bitte überleg es dir, ob du Weihnachten mit Lily, Hugo und mir bei den Malfoys zuhause verbringen möchtest.
Ich warte gespannt auf deine Antwort.
Alles Liebe,
Scorp

Rose überlegte nicht lange. Sie kannte die Antwort schon und Lily und Hugo würden bestimmt zusagen. Endlich hatte Scorpius den Mut aufgebracht, seinen Eltern die Meinung zu sagen. Also drehte sie seinen Brief um, schrieb auf die Rückseite: Abgemacht!, und lief damit in die Eulerei, um Scorpius seine Antwort zu geben.

Und nochmal: Fortsetzung folgt...
Ich wollte diesen One Shot eigentlich gar nicht so lang machen, aber ich hab dann irgendwie alles wie von Zauberhand geschrieben. Mir kamen die ganzen Ideen während des Schreibens und jetzt ist es so.
LG, eure Aubergine

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