Harry Potter One Shots

Light

Diesen OS widme ich mal wieder meiner Freundin Fantasiamarina, weil sie für mich heute ein Geburtstagskapitel in ihrem Buch, "Lucy's Demon", updated. Nochmal tausend Mal danke!!
Und schaut mal bei "Lucy's Demon" vorbei, es lohnt sich und es ist wirklich fabelhaft geschrieben!!

Happiness can be found even in the darkest of times, if one only remembers to turn on the light.
-Albus Dumbledore

Lily stürmte wütend aus ihrem Schlafsaal und aus dem Gemeinschaftsraum hinaus. Die Gryffindors schauten ihr verdutzt hinterher, die sonst so ruhige Schülerin hatte noch nicht jeder so aufgebracht erlebt.

Das rothaarige Mädchen rannte durch die Gänge in Richtung Vertrauensschülerbad. Ein Bad war genau das Richtige, um ihre Nerven ein wenig zu beruhigen. So eine Unverschämtheit! Ihre Freundin Marlene war wohl komplett bescheuert.

Vor dem Bad angekommen, sagte sie schnell das Passwort: "Schokofrösche", und ging hinein.

Lilys Sicht war verschwommen und sie bemerkte Tränen auf ihrer Wange. Jetzt heulte sie auch noch, das wollte sie wirklich gar nicht.

Frustriert entledigte sie sich ihrer Kleidung und schnappte sich ein Handtuch, um es um ihren Körper zu wickeln. Sie war zwar allein, und so spät am Abend war es unwahrscheinlich, dass jemand kommen würde, aber man konnte nie wissen.

Sie ging auf das Becken zu und stellte verwundert fest, dass es voller Wasser war. Komisch, hatte jemand vergessen das Wasser ablaufen zu lassen? Ist ja auch egal, das Wasser war ja immer warm.

Lily wollte gerade das Handtuch weglegen, da nahm sie eine Bewegung wahr. Jemand prustete und schnappte nach Luft. Verdammt, es war doch jemand da. Enttäuscht über ein entgangenes Bad drehte Lily sich um, und ging auf die Tür zu den Umkleiden zu, da fragte jemand hinter ihr: "Evans?"

Sie kannte die Stimme, konnte sie jedoch nicht zuordnen. Sie wollte sich aber auch nicht umdrehen, denn sie sah mit verheultem Gesicht einfach schrecklich aus. Außerdem wollte sie kein geheucheltes Mitleid und jemanden, der sich nach ihren Problemen erkundigte, aber ohnehin nicht daran interessiert war.

Sie war zwar stehengeblieben, entschied sich aber dann doch, zu gehen, ohne zu reagieren. Sie wollte allein sein und mit niemandem reden.
Lily war schon ein paar Schritte gegangen, da packte sie jemand am Unterarm und hielt sie fest. Die Person war jedenfalls kräftig genug, um Lily gegen ihren Willen zu sich umzudrehen.

Ihre Sicht war noch verschleiert und sie erkannte nur verschwommen dunkles Haar und eine Brille. Dunkles Haar und eine Brille. Da fiel ihr nur eine Person ein, die das sein konnte, und ebendiese sagte da auch schon: "Evans?", und dann, nach einer kurzen Pause: "Sag mal, weinst du?"

Na toll, jetzt hatte Potter sie also beim Heulen erwischt. Er würde sie bestimmt nicht in Ruhe lassen. Wütend und gleichzeitig peinlich berührt antwortete sie: "Ne, ich tu nur so. Das ist mein neues Hobby".

Lily fuhr sich mit der Hand über die Wangen, um die Tränen wegzuwischen. Nun konnte sie wieder etwas schärfer sehen, die Besorgnis in Potters Blick entging ihr nicht, jedoch wurde sie abgelenkt, da sie gleichzeitig feststellen musste, dass Potter nichts trug. Wirklich gar nichts. Und er hielt sie immer noch am Arm fest.

Sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen schoss. Sie wollte wegsehen und gleichzeitig ließ sie ihren Blick zumindest über seinen Oberkörper wandern, der vom Quidditchtraining durchaus muskulös war.

Zornig über sich selbst, und dass sie Potter gemustert hatte, wandte sie den Blick ab und setzte an, etwas zu sagen, da kam ihr Potter zuvor: "Na, gefällt dir, was du siehst?", fragte er mit einem spöttischen Unterton.