Kapitel 2 : мι∂ηιgнт ηιgнтмαяє

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~ Flashback Starts here :

Die Party fand in eines dieser schicken, abgelegenen Villen am Stadtrand von New York statt. Gerade dort wo man unerwünschte Leichen schnell verschwinden lassen konnte. Weit und breit kein Nachbar. Einfach perfekt! Grandios!

Sie war eindeutig sehr protzig, in einem hellen sogar sauberen Weiß. Große Fenster. Die Grundfläche war riesig, selbst für meine Verhältnisse. Das Gras in einem saftigen Grün. Der Gastgeber musste wohl sehr viel Wert auf Äußerlichkeiten geben.

Doch wem die Villa gehörte, hatte ich längst wieder vergessen. Es interessierte mich eigentlich gar nicht wem sie gehörte, denn meine Aufmerksamkeit galt den beiden Gorillas vor dem Eingang. Die beiden grimmig aussehenden Herren in ihren zu eng anliegenden schwarzen Anzügen kontrollierten von jedem Partygast die Eintrittskarten, ganz genau. Verdammt! Ich musste irgendwie da hinein kommen. Nur wie?

„Na, mein kleines Täubchen, suchst du einen Weg hinein?“, hörte ich eine rauchige, kehlige Männerstimme direkt an mein Ohr flüstern. Nervös bis ich mir auf die Unterlippe. Das konnte doch nicht wahr sein! Mein Herz begann so heftig zu schlagen, dass ich das Gefühl hatte als würde es mir jede Sekunde heraus springen. Ich senkte meinen Atem um mich wieder zu beruhigen. Er durfte meine Angst nicht riechen, so wie er es sonst tat. Die Furcht vor ihm, seinem Zorn und Groll, ließ das Blut in meinen Adern gefrieren. Eine Gänsehaut breitete sich über meinen ganzen Körper aus. Der Geruch von Schwefel, welcher von ihm aus ging, machte die Sache nicht gerade einfacher. Ich wusste wer er war, denn ich hatte ihn bereits an seiner Stimme erkannt.

Mein Erschaffer! Die Person, die ich am meisten verabscheuten, zumindest mein Verstand riet mir dazu, denn er war wie Gift für mich.

Zu lange stand ich schon da, die Stille wurde unerträglich. Meine Muskeln hatten sich angespannt, so als wenn er der Teufel höchst persönlich wäre. Nein, er war nicht der Teufel. Er war noch etwas viel schlimmeres!

Die Blöße wollte ich mir nicht weiter geben und drehte mich langsam aber bestimmt um. Ich blickte in seine blau, grünen, leuchtenden Augen.  Ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen, umspielte sein Gesicht. Abwartend zog er die Augenbrauen in die Höhe, auch sein Mundwinkel rutschte weiter nach oben, so als ob…Verdammt! Meine Augen funkelten verräterisch in einem satten Blutrot. Ich konnte ihm die Genugtuung von der Nasenspitze ablesen. Es brauchte keine Worte um zu wissen was in seinem kranken Kopf vorging. Bestimmt machte er sich über mich lustig, weil ich es nicht verbergen konnte.  Aber was konnte ich dafür wenn der Verursacher dafür mit solch einem perfekten Gesicht und atemberaubenden Augen ausgestattet war. Seine goldblonde Mähne, vereinfachte die Sache nicht, denn der Drang in mir stieg. Ich wollte mit meinen Fingern durch sein weiches Haar fahren, ihn zu mir ziehen, mich an seiner Brust schmiegen. So wie ich es einst - als Einzige - durfte.

„Na, kommst du Darling?“, hörte ich seine Stimme wieder in meinem Kopf und erwachte aus meinem Tagtraum. Hatte ich schon erwähnt wie sehr ich ihn hasste?

Bitte, bestrafte mich nicht, meine Göttin, Kriegerin des Mondes und der Liebe, aber ich habe keine andere Wahl. Weshalb ich ihm folgte. Wieder verfluchte ich ihn dafür, was er war. Oder doch wer er war?

Die beiden Wachposten beim Eingang überprüften ihn noch nicht einmal sondern ließen uns beide einfach passieren. Unglaublich! Bestimmt fürchteten sie sich ebenfalls vor seinem Zorn. Doch jeder tat es. Jeder der wusste wer mein Erschaffer war.  Wer kannte ihn auch nicht?

Na toll, ich war schon wieder zu sehr in meinen Gedanken versunken, denn ich hatte ihn bereits verloren. Die Mühe ihn zu suchen machte ich mir erst gar nicht. Die Feier war wirklich gut besucht, zu gut für meinen Geschmack, hier tummelte sich alles was das Herz begehrte und in solch einer Menge würde ich ihn niemals finden. Es wäre wie aus dem altbekannten Spiel, die Nadel in dem Heuhaufen suchen.

Blood of the Lilies (2013 | Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt