Kapitel 4: ƒяσѕтα мαgηєƒι¢α

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~ Flashback starts here:

Ein fürchterlicher kalter Wind zog an uns vorbei, nicht genug das es war eiskalt war, nein, es musste auch noch schneien. Bestimmt herrschten hier Minustemperaturen wie in der Antarktis. Doch es war typisch für die unzähligen Eislandschaften von Iceland, denn hier herrschte das ganze Jahr über Winter. Alles war mit Schnee bedeckt und die Sonnenstrahlen konnten nicht durch die unzähligen dunklen Wolken durchdringen. Es war zudem still hier - wenn man vom Pfeifen des Windes absah. Denn keine Menschenseele lebte hier. Wer wäre auch so dämlich hier her zu ziehen? Hier fror man sich den Arsch ab, wie ich gerade. Mein Kiefer klappte immer wieder runter und rauf. Meine Zähne schlugen immer wieder aufeinander. Man hörte nur das Geräusch meiner Zähne, sonst herrschte Totenstille. Für meinen Geschmack viel zu still. Jace und ich stampften nun schon seit einer gefühlten Ewigkeit durch den tiefen Schnee. Von der Frosta Magnefica war weit und breit keine Spur zu sehen und langsam fragte ich mich ob das überhaupt eine gute Idee war mit ihm her zu kommen. Vielleicht waren wir ja umsonst hier, vielleicht gab es diese seltenen Blumen nicht mehr. Ich zumindest erblickte nur weiß, wo ich auch nur hin sah. Außerdem war mir kalt, meine Füße schmerzten und ich war müde. Meine Augenlieder waren schwer, so schwer, zu schwer ich wollte mich nur noch hinlegen und schlafen.

Jace - der neben mir lief - blickte mich leicht verwirrt an, er war ungewöhnlich still, seit wir hier waren. Doch ich achtete nicht weiter darauf, ich konnte nur noch gerade aus starren. Ich rieb mir weiter meine Arme aneinander um mich wenigstens ein wenig aufzuwärmen. Meine Lippen waren schon leicht blau, meine Sehkraft ließ nach, ich sah alles nur noch verschwommen. Immer wieder sank ich unter dem Druck meines Gewichtes im Schnee ein. Es reichte ja nicht dass ich hier fast erfror.

„Was soll das?", fragte ich überrascht, sah ihn fragend an, als ich bemerkte wie er seine Jacke ausgezogen hatte und mir über meine nackten Schultern gelegt hatte.

„Du hast sie nötiger als ich", meinte Jace nur und sah sich nach etwas um. Vielleicht nach einem Ort wo wir uns ausruhen könnten. Zumindest etwas. Vielleicht nach einer Höhle? Hier in den Bergen musste es doch auch Höhlen geben, irgendwo musste man ja Unterschlupf vor dem Schnee finden. Das Glück meinte es gut mit uns, denn er entdeckte schließlich in unserer Nähe eine kleine Höhle, in der wir uns kurz ausruhen und aufwärmen konnten.

Holz konnte er anscheinend nirgends entdecken, aber wozu gab es ihn und seine Fähigkeiten sonst? Kurze Zeit später saßen der blonde Zuchthengst und ich um ein kleines, magisches Feuer, das uns beiden etwas Wärme spendete.

„Wieso hast du mir deine Jacke gegeben?", fragte ich ihn nach einer Weile und sah mit leicht großen Augen zu Jace. „Ich meine...was ist mit dir? Du brauchst sie doch. Was hast du davon?", die Skepsis war in meiner Stimme deutlich zu hören.

„Ich halte das schon aus. Aber du warst bereits halb erfroren und ohne dich werde ich diese Blume niemals finden", antwortete Jace und musterte mich nachdenklich. Aber mein Verdacht hatte sich bestätigt, denn er handelte nur aus eigennutzen. Nur weil er die rothaarige Schönheit retten wollte, nicht weil er sich sorgen um mich machte.

Wenn wir uns wenigstens wärmere Kleidung mitgenommen hätten, zumindest ich...

Aber die Zeit drängte und jede einzelne Sekunde zählte. Wir hatten es nur noch in den großen Garten der Villa begeben und durch ein Portal waren hierher nach Iceland gelangt, was nun schon ein paar Stunden her sein musste, seitdem wir hier gelandet waren.

Ich hatte nicht mehr viel Kraft, weshalb ich nur leicht nickte und weiterhin schweigend in die Flammen des magischen Feuers starrte.

„Sag mal...tut es eigentlich weh, wenn sich zwei Menschen küssen?"

Blood of the Lilies (2013 | Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt