Zusammen sind wir zerbrochen.

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Zusammen sind wir zerbrochen.

Wie eine Vase, die mit voller Wucht auf den Boden prallte.

Ohne Vorwarnung.

Wir waren auf den Abgrund zugerast ohne ihn zu bemerken. Wir hatten die Augen verschlossen, aus Angst vor dem, was noch kommen würde. Und wir hatten panische Angst. Davor, den jeweils anderen zu verlieren – das zu verlieren, was uns am meisten bedeutete. Davor, wieder allein zu sein, ohne den jeweils anderen nicht mehr man selbst zu sein. Oder vielmehr eben dieser wieder zu werden.

Doch statt uns dies einzugestehen, verschlossen wir unsere Augen, verschlossen uns selbst. Vor uns selbst und vor dem jeweils anderen. Wir begannen uns kleine, unwesentlich erscheinende Sachen nicht mehr zu erzählen. Wir schwiegen lieber als die Stille zu brechen. Wir redeten nicht mehr miteinander. Wir beantworteten Floskel, die früher voller Ehrlichkeit gestrotzt hatten, nun lediglich mit knappen Antworten.

Kurz und knapp..

Als würden wir Zeit verlieren, wenn wir uns zu lange miteinander aufhielten. Als würden wir uns gegenseitig die Zeit rauben. Früher hatten wir um jede gemeinsame Sekunde gekämpft, früher war jede Sekunde noch so kostbar gewesen.

Früher.

Wir hätten das Vergangene wieder aufleben lassen können. Doch wir waren zu verblendet. Zu verblendet davon, dass alles gut lief. Es lief. Jeder von uns beiden schien glücklich, schien erfüllt in der Beziehung und nichts zu missen. Doch es schien eben nur so.

Wir hielten an unserer Beziehung fest, mit aller Kraft klammerten wir uns an sie.

Wie vernarrt man doch in etwas sein konnte, was bereits nicht mehr existierte...

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