Robert
Zitternd und blutend laufe ich durch die Straßen, sie haben mich rausgeworfen, weil ich mich geweigert habe mit einen Kunden zu schlafen. Sie haben mir alles genommen, bis auf die Klamotten, die ich trage. Sie haben mich geschlagen und davongejagt. Ich habe niemanden zu dem ich gehen könnte, meine Familie iat tot, Freunde habe ich keine. Ich bin nie auf eine Schule gegangen, habe keine Ausbildung und keine Talente. Abgesehen von dem was sie mir in diesem grausamen Heim beigebracht haben und diese Dinge haben alle erwas damit zu tun, die Lust der Gäste zu befriedigen, Befehle zu befolgen und alles mit mir machen zu lassen. Mein ganzer Körper tut weh und die Stellen an denen ich geschlagen wurde bluten, mir ist kalt und ich kann vor Müdigkeit nichtmehr gerade laufen. Ich lasse mich in einem Hauseinfang nieder, lehne meinen Kopf an die Wand und schlafe fast sofort ein.
Ilkay
Ich bin mal wieder mit meinen Jungs feiern, der Klub ist gut besucht, jeder von ihnen hat irgendein Weib aufgerissen. ich werde ein paar mal angebaggert, aber diese ganzen Bitches mit ihren Plastiktitten reizen mich nichtmal annähernd. seidtdem ich 16 bin weiß ich, dass ich schwul bin, meinen Freunden und m,einer Familie kann ich das niemals sagen, also flirte ich immer mal mit einem Mädel. Nachdem der Klub schließt, ziehen wir weiter durch die Staßen,erst als er dämmert beschließen wir nachhause zu gehen. Vor Moshuns Haus sitzt ein Penner uns schläft. Die Jungs und ich machen Witze über den Kerl, der komplett blutbeschmiert ist. Der Typ wacht auf und sieht uns ängstlich an, Moshun fragt ihn etwas auf Deutsch, doch der Kerl schaut ihn nur verwirrt an und murmelt etwas in einer fremden Sprache. Morag zieht den Kerl nach oben und schlägt ihm ins Gesicht, dieser schreit irgendwas in seiner Sprache und wimmert, doch schon bald schlagen sie alle auf ihn ein. Moshun hatte schon öfter Probleme mit Pennern, wir alle, sie betteln an unseren Türen oder wollen sogar in die Häuser, seit Morag einmal von einem ausgeraubt worden ist verprügeln die jungs jeden den sie finden können. Als sie endlich von ihm ablassen bleutet er und wimmert leise. Moshun verpasst ihm noch einen Tritt und geht ins Haus, die anderen laufen weiter und ich werfe noch einen Blick auf den Kerl, ungefähr so alt wie ich ,vielleicht älter, wenn er gepflegt wäre würde er sicher gut aussehen. Er tut mir leid, aber die anderen meinen immer, dass ich einfach ein viel zu großes Herz haben. In Gedanken versunken folge ich ihnen. Bei mir werfe ich mich aufs Sofa und schlafe ein, morgen bzw. später ist Training und Tuchel hat etwas gegen sich-unter-der-Woche-betrinken und würde mich am Samstag nicht spielen lassen, wenn ich nicht komme oder einen Kater haben.
Robert
Obwohl ich mich vor schmerzen kaum bewegen kann schleppe ich mich in eine Wiese, nahe des Hauses wo ich geschlafen habe. Ich dachte immer das Haus aus dem ich komme ist schrecklich, aber diese stinkreichen Schnösel sind noch viel viel schlimmer. Ich verstehe zwar Deutsch, kann aber nur Polnisch sprechen, was diesem Typen nicht gefallen hat, obwohl die auch keine Deutschen sind, Türken oder so. Ich frage mich wie lange ich wohl überleben kann, der Winter ist zwar vorbei, aber ich brauche Nahrung und neue Klamotten. Ich werde mich später um einen neuen Platz zum schlafen kümmern, vorerst reicht diese Wiese, meine Wunden bluten immernoch und ich glaube meine Nase ist gebrochen. So liege ich auf dem Rücken und betrachte die Wolken, die ich so lange nicht mehr gesehen habe, die Sonne die mir so lange schon nicht mehr ins Gesicht geschienen hat, fühle das Gras um herum und höre die Bienen summen und die Vögel zwitschern. Auch wenn ich unglaubliche Schmerzen habe tut es gut hier zu sein und ja, ich glaube ich bin sogar glücklich, keine Kunden, keine Pflichten, keine Blowjobs, kein gezwungener Sex, kein Keuchen oder stöhnen, keine Fesseln, keine Peitschen, nur Vogelgezwitscher. Ich bin wirklich frei, einfach frei, trotz meiner Schmerzen muss ich lächeln, jeder der mich so sehen würde, würde mich für bekloppt erklären. Ich versuche wieder einzuschlafen, doch dieser eine Kerl von gestern geht mir nicht aus dem Kopf, er hat mich als einziger nicht geschlagen, aber er hat auch nichts getan, nur stumm zugesehen. Der Blick den er mir zugeworfen hat war seltsam, eine Miscvhung aus Verachtung, Mitleid und etwas undefinierbarem, das mir Angst macht. Er war anders als seine Freunde, ikst aber whrscheinlich genauso ein Arschloch und Bonsenkind, muss er ja, sonst hätte er andere Freunde, aber trotzdem hatte er etwas an sich, dass ihn interessant macht und ihn von den anderen unterscheidet.