2. Kapitel

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Ich ging den langen Koridor entlang. Doch jedes Mal, wenn ich dachte jetzt sehe ich den Weg nach unten, landete ich nur wieder vor dem Zimmer aus dem ich anfangs kam. Schließlich beschloss ich einfach zurück in das langweilige weiße Zimmer zu gehen und darauf zu warten, dass irgendjemand kam und mich zu dem unbekannten Mann brachte, von dem ich mir so viele Antworten erhoffte. Als ich im Zimmer stand, hinter mir die Tür zugemacht, bemerkte ich meinen Rucksack. Ich wollte sofort mein Handy rausholen, doch es war nicht mehr drin. Das gibt's doch nicht! Da fiel mir auf, dass nicht nur mein Handy weg war, sondern zugleich alles weg war !

Ich nahm mir den Apfel vom Tablett, das immernoch da stand und hockte mich auf's Bett. Aua! Ich biss so heftig, vor Wut und Angst zugleich, rein, dass ich mir auf die Zunge gebissen hatte.

Nach dem ich weitere 10 Minuten gewartet und in die Luft gestarrt hatte, beschloss ich mal die Komode zu durchwühlen. Und tatsächlich ! Es war alles drin. Naja, fast alles. Mein Handy war nicht da. Es war inzwischen kalt geworden also zog ich die schwarze Strickjacke raus und streifte sie mir über. Als ich eine der unteren Schubladen öffnete entdeckte ich eine Uhr. 18:26. So spät? Ich streifte mir die Uhr um und wollte gerade aufstehn und nochmal durchs Haus gehn, da kam jemand ins Zimmer getreten.

"Wohin denn so eilig junges Fräulein?". Der Mann schien so um die mittte 40 zu sein, aber noch gut in form.

"Sind Sie der...

"Ja, ich bin der Mann vom Telefon. Ich bin Jeronimo Kusserow, aber nenn mich einfach Jeronimo",unterbrach der Mann sie.

"Hallo...J-Jeronimo." ,sagte ich noch etwas verwirrt.

"Du hast sicher viele Fragen...komm mit, ich mach uns ein Tee und dann setzen wir uns erst mal hin."

"Okey", war alles was ich raus bekam.

Gemeinsam gingen wir die Treppe hinunter. Ich setzte mich auf einen der braunen Ledersofas, die in einem kleinen runden Raum standen, und Jeronimo mir gegenüber. Die junge Frau von heute Morgen brachte uns den Tee.

"Also Loreen, du bist sicher verwirrt was das hier soll, aber es ist zu deiner eigenen Sicherheit."

"Wie meinen Sie das, zu meiner eigenen Sicherheit?", fragte ich mit zittender Stimme und nahm dabei einen Schlug von dem Tee, musste aber schnell feststellen, dass dieser noch zu heiß war und stellte ihn wieder auf den Glastisch vor mir.

"Nun Ja...es ist schwer das zu erklären. Ich versuche mich kurz zu fassen. Vor 19 Jahren fand deine Mutter einen..."

"Moment, woher kennen Sie meine Mutter eigentlich?", brachte ich, diesmal mit festerer Stimme, heraus.

"Wir waren gute Freunde, bis sie deinen Vater kennen lernte. Es ist ein guter Kerl, aber um so mehr Zeit deine Mutter mit ihm verbrachte, um so mehr trennten sich unsere Wege. Naja, irgendwann rief deine Mutter jedenfalls an und berichtete mir sie habe etwas wertvolles gefunden (sie wollte immer etwas neues entdecken), aber nicht wisse was das sei und da ich mich mit solch wertvollen Dingen beschäftige, sah ich ihn mir an. Ich erkannte sofort, dass es ein Stein der fünf ist."

"Ein Stein der fünf?", ich sah den Mann verwirrt an.

"Ja. Es gibt fünf silber-goldene Steine auf der Welt, wenn man alle findet ist man so ziemlich der mächtigste Mensch auf der Welt und einen davon fand deine Mutter. Ich habe ihr gesagt, dieser Stein ist gefährlich, aber sie wollte nicht hören. Also suchte sie ein Versteck. Kurz danach kamst du zu Welt. Ich habe deine Mutter noch einmal gesehen. Mit dir. Dann verschwand sie spurlos mit ihrer Familie. das einzigste was ich noch hatte war ein Bild. Nach 3 Jahren kam sie zurück." Jeronimo zeigte mir das Bild. Da drauf war meine Mutter, eine junge Frau mit lockigem dunkelbraunem Haar, sie hielt ein kleines Baby in der Hand, das war wahrscheinlich ich. Es war wunderschön.

Jeronimo machte kurz Pause. Das ist logisch. Ich bin mit 3 Jahren umgezogen. Damals hat man mir erklärt meine Mutter hätte einen neuen Job.

 Dann sprach er weiter:

"Wir trafen uns und sie erzählte mir, sie hat den Stein versteckt. Sie sagte auch, sie hätte heraus gefunden wer die anderen Steine hat. Leider hätte deine Mutter besser überlegen sollen, wo sie den Stein versteckt."

"Wo hat sie ihn versteckt?"

"Er ist in deiner Kette, in dem goldenen Herzenanhänger, den du um dein Hals hängen hast ", sagte er mit scharfer Stimme. Loreen saß mit offenem Mund da.

 "Deswegen bist du in Gefahr."

"Kann man den Stein nicht einfach rausholen und diesem Mann geben?",fragte ich leise.

"Nein, leider nicht. Die Kette wurde zugeschweißt. Außerdem sind das keine guten Leute. Sie gehören zur Mafia. Dann geschah auch noch der Autounfall und sie war...tot". Er zögerte etwas bis er den Satz zu Ende sprach. Tränen stiegen mir in die Augen.

"Lange Zeit ist der Mann untergetaucht. Alle dachten es wäre vorbei, doch dabei hat sich der mann nur genug Leute zusammen gesucht. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit bis er zuschlägt. Jetzt ist es meine Aufgabe dich auf diesen Kampf vorzuberreiten!"

Ich konnte jetzt nicht mehr anders als die Treppe hoch zu laufen und mich auf das weiche Bett zu schmeißen. Ich brauchte lange bis ich mich wieder beruhigt hatte. Ich machte mich Bett fertig, putzte mir im Bad die Zähne, Jeronimo hatte mir inzwischen alles gezeigt, und leggte mich schlafen. Kurz bevor ich einschlief ging ich in Gedanken nochmal ganz langsam das Gespräch durch.

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