Prolog

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,,Lauf!", war das letzte Wort, was ich von meiner Mutter hörte. ,,Ich Liebe dich!", waren die letzten Worte, die meine Mutter von mir hörte, die sie überhaupt hörte.

Sieben Jahre war es jetzt her, dass meine, einst so schöne Heimat von Cedred's Männern überfallen wurde. Damals war ich erst zwölf.
Ich hörte die Blätter unter meinen Füßen Rascheln, als ich zum See lief.

Dort angekommen, kniete ich mich vor den Steinhaufen, den ich als andenken an das Dorf und somit auch an meiner Mutter gebaut hatte, und legte einen Blumenstrauß,den ich zuvor geflückt hatte, davor nieder.

Ich pflügte noch etwas Unkraut, was zwischen den Steinen hervorwuchs, hinaus und schaute über den See. ,,Ich vermisse euch...", flüsterte ich. Öfters weinte ich wenn ich hier war. Mit ihnen reden tat ich nicht oft, da es meine Trauer nur noch schlimmer machte. Ich redete mir damit ein, dass sie noch da wären, doch das waren sie nicht. Das werden sie nie wieder sein. Es war zu schmerzhaft mit ihnen zu reden und zu wissen, dass keine Antwort erfolgen würde. Doch was wäre, wenn sie mich hören und ich nie mit ihnen reden würde? Würden sie denken ich hätte sie vergessen? Wären sie entäuscht, dass ich nicht den Mut habe, meine Gefühle freien lauf zu lassen? Ich wollte nicht das sie sauer auf mich oder meinetwegen verletzt sind. Ich wollte ihnen, wenn sie mich tatsächlich hörten, das Gefühl geben, das sie nicht vergessen wurden. Dass es immernoch jemanden gibt, der sie liebt und für immer lieben wird. Also begann ich zögernd und mit zitternder Stimme zu sprechen. ,,Es ist so schwer zu verstehen, dass ihr einfach nicht mehr da seid. Das unser Dorf nicht mehr existiert. Immer wieder Träume ich von euch, von Mum's verrückter, liebevolle art. Wie sie sich um mich gesorgt hat, als ich Krank war. Mir Tee ins Bett brachte und mir was Vorgelesen hat. Mich in den Schlaf sang. Mich ermahnte, spätestens bei einbruch der Dunkelheit nach Hause zukommen." mir rollte eine Träne die Wange hinunter. ,,Von Sam, wie wir im Wald eine Hütte aus Stöcken gebaut haben. Den Vogel geflegt hatten, als er am Flügel verletzt war. Er mich im Arm genommen hatte und mich getröstet hatte, als er weg geflogen war. Ich vermisse euch so sehr.", ich wagte es nicht, meine Schwester zu erwähnen. Da hatte ich kein Recht zu. ,,Immer wieder Frage ich mich, wieso ihr sterben musstet und ich noch lebe. Das ist nicht Fair. Ihr habt euer Leben für mich gegeben und ich bin einfach weg gerannt. Doch ich verspreche euch, nie wieder wegzurennen. Nicht solange jemand meine hilfe braucht. Ich habe euch lieb." meine Stimme war brüchig und meine Worte wurden von Schluchzern verschluckt. Jeden Monat kam ichimmer am selben Tag, seit den schlimmsten meines Lebens her. Manchmal schwieg ich und manchmal sprach ich zu ihnen, auch wenn das eher selten der Fall ist. Ich säuberte noch das Andenken mit Wasser aus dem Teich, bis ich aufstand. ,,Bis bald." flüsterte ich, bevor ich mir die Tränen wegwischte und ging.

Die erste Ritterin Camelots//Merlin FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt