"Conan! Nimm bitte einen Korb und such ein paar Kräuter im Wald!" Es war die Stimme seiner Mutter, die den Teenager rief. Er schaute auf, legte das blitzende Messer und die angefangene Schnitzfigur weg und ging die Holztreppen herunter. Conans Mutter stand in der engen Küche und überreichte ihrem Sohn einen Korb. "Pfefferminze wäre am besten. Wenn du keine findest, dann sammel entweder Brennessel oder Brombeerblätter. Danke.", sagte sie und gab Conan einen Kuss auf die Wange. "Ich werd mal sehen, was ich finden werde. Ich bin spätestens am Abend wieder da.", erklärte er, griff sich seine Schuhe und öffnete die knarschende Haustür. Conan ging heraus, schloss die Tür hinter sich und schaute sich um. Die Dorfbewohner gingen alle hektisch durch die Straßen, einige Bettler saßen an dem Wegrand und kauerten vor sich hin. Kinder spielten gemeinsam und lachten, während sie durch die Gegend liefen. Es kamen einige Bauern mit ihrem Vieh die Wege vorbei, was normal für das 14 Jahrhundert war. Conan seufzte, ging Richtung Wald und genoss die leisen Geräusche der Natur. Zwischendurch liefen einige Mäuse über den kleinen Waldweg. Conan raufte sich durch die Haare und ging weiter.
Als er schließlich einen Busch Brombeeren entdeckte, kniete er sich hin und begann, die Blätter zu sammeln. "Au!", rief der 17 jährige plötzlich, als sich ein Stachel in sein Finger gebohrt hatte. Er seufzte tief, zog sich den Stachel aus dem Finger und sah sich um. Die ganze Zeit über hat er das gefühl gehabt, etwas würde ihn beobachten. Conan stand auf, drückte sich seinen blutenden Finger zu und legte die restlichen Blätter in den Korb. "Wenn ich keinen Pfefferminz finde, dann muss ich mich wohl für Brennessel entscheiden...", dachte er sich, als Conan wieder auf den Waldweg kam.
Plötzlich hörte er ein Rascheln, ein Röcheln und lange Nägel oder Krallen, die knirschend über Stein kratzten. Verwirrt ließ Conan seinen Korb stehen und näherte sich dem Geräusch. Das Rascheln hörte auf und es war ruhig. Er schob einige Blätter beiseite und entdeckte einen Hut, der gerade von einem Wiesel angefallen wurde. Als es Conan erblickte, sprang es zischend vom Hut und verschwand hinter den restlichen Büschen. "Komisches Tier...", murmelte Conan und nahm den Hut zu sich. Vorsichtig begutachtete er den seltenen Stoff und strich einige Blätter von der Oberfläche weg. Als er es doch umdrehte, sah ihn ein müdes Gesicht an, das an dem Anblick von Conan aufstrahlte. "WAS-?!", rief er, bevor er den Hut ängstlich von sich stieß. "Hey, ganz ruhig, Junge! Was zur _Hölle_ war das denn gerade? Du rettest mich, um mich wieder wegzuwerfen, danke...", sagte der Hut und starrte den Himmel an. "Könntest du mich bitte umdrehen, damit ich dir ins Gesicht sehen kann?", fragte er mit einem leicht genervten Ton. Conan zog seine Hand langsam in Richtung Hut und hob ihn vorsichtig hoch. "Wer- Wie... Was bist du? Wieso kannst d-du reden? Ich verstehe nichts gerade!!", rief Conan verwirrt. Der Hut lachte nur. "Wenn ich es dir erzähle, wirst du mir so oder so nicht glauben, kleiner.", lachte er. Conan seufzte noch ein Mal und setzte den Hut vor sich ab. "Was verrückteres als das hier kann es nicht geben, erzähl es mir einfach..." Der Hut grinste Conan amüsiert an. "Du kannst mich Hale nennen, kleiner. Also, ich war früher mal ein Dämon, ob du es glaubst oder nicht. Ich war sogar Lucifers rechte Hand, worauf man echt stolz sein kann! Aber wie üblich, musste ich mich auch mit Rivalen abgeben, die mich gern tot sehen wollten. Und... Na ja. Das letzte, an das ich mich erninnern kann, ist, dass mich ein Alastor, ein Urteilsvollstrecker, reingelegt und getötet hat. Im nächsten Moment war ich auf der Erde und musste mir eine Hülle suchen. Es gab nichts anderes, als diesen Hut hier. Jetzt muss ich damit wohl leben. Nun ja, je nachdem, was man in meinem Fall unter Leben versteht.", erklärte Hale, während Conan mit erstaunten und aufgerissenen Augen zuhörte. "Also ich glaub dir, keine Sorge! Es ist echt toll, mit einem Dämonengeisthut zu sprechen. Leider wären meine Eltern nicht sehr begeistert davon, dich kennenzulernen." Hale lachte. "Du wolltest mich sofort mitnehmen, ohne, dass du mich kennst?" „Klar, wieso nicht? Was soll denn schon ein Hut anstellen können?" „Keine Ahnung, aber trotzdem Danke." „Ist doch kein Problem, ich werde dich irgendwo in der Nähe meines Hauses verstecken, deal?" „Hat dir deine Mutter niemals beigebracht, einen Deal mit einen Dämonen abzuschließen?", fragte Hale lachend. „Aber na schön, ich mache mit." Conan grinste fröhlich, setzte sich Hale auf den Kopf und hob seinen Korb auf.
Einige Zeit später war der Korb mit verschiedenen Kräutern gefüllt und Conan und Hale machten sich auf den Weg. Conan versteckte Hale hinter dem Haus in ein paar Büschen und ging in sein Haus.
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The Plague
ParanormalDer junge Conan Asbury, 24 Jahre alt, wünscht sich ein spannendes Leben als Seuchendoktor in 1350. Sein Traum ist es, die Leute vor der schwarzen Pest, auch schwarzer Tod genannt, zu bewahren und die infizierten zu heilen. Doch dieser Plan geht in d...