„Conan?" „Ja?" „Wohnst du wirklich so tief im Wald? Es macht mir ein wenig Angst..." Conan schaute zu Edwin herunter. „In meiner Nähe kann dir hier nichts passieren, mach dir nur mal keine Sorgen.", redete er beruhigend auf den Jungen ein. Edwin schmollte und klammerte sich an Conans Hand fest. „Dann bleibe ich ganz dicht bei dir!", versprach er. Conan musste lächeln und strubbelte ihm mit seiner freien Hand freundschaftlich durch die goldbraunen Haare. Er schaute wieder auf den Weg und führte Edwin durch die dichten Büsche hindurch, bis die beiden auf der Lichtung standen. Der Junge riss die Augen erstaunt auf und schaute aufgeregt zu Conan. „Das ist dein Haus? Es ist rieesig! Wow!", rief er begeistert und lief zur Tür voraus. „Es ist offen!", rief Conan ihm hinterher, worauf Edwin die Tür aufmachte und hineinlief. „Alles okay bei dir, Hale?", fragte Conan, als der kleine Junge hinter der Tür ins Haus verschwand. „Ja, alles okay. Soll ich jetzt den ganzen Tag lang die Augen zuhalten?", fragte Hale genervt. Conan lachte. „Nachts kannst du dich ja ausplaudern!", lachte er. Hale schmollte. „Aber bitte lass den Jungen nicht an mich dran, wenn er schon mehr als eine Erkältung hat.", murmelte er. Conan grinste nur unter der Maske. „An dich wird er schon nicht herankommen."
Conan trabte ebenfalls in sein Haus und schloss vorsichtig die Tür hinter sich. Müde ließ er sich neben Edwin, der aufgeregt mit den Beinen wippte, auf das Sofa fallen und atmete einmal tief durch. Nach einem Moment Stille setzte sich Conan auf und schaute Edwin an. „Wann wärst du bereit für die Untersuchung?", fragte er vorsichtig. Edwin schaute Conan ebenfalls an und zuckte nur mit den Schultern. „Wie du magst, wie wäre es mit gleich?" Conan grübelte. „Bist du dir wirklich sicher? Überleg es dir nochmal. Ich werde dich erst untersuchen, wenn du dem zustimmst." Edwin seufzte und schaute zu Boden. „Also ich wäre jetzt bereit...", murmelte er. Conan stand auf und half Edwin vom Sofa herunter. „Oben ist mein Untersuchungszimmer, lass dich von der ganzen Medizin nicht verschrecken.", erklärte er beruhigend und nahm den Jungen an die Hand. Dieser strahlte ihn an. „Sowas wird mich nicht verschrecken, ich will doch selber mal Seuchendoktor werden, also muss es kein Problem sein!", versprach er. Conan wurde warm ums Herz und führte seinen kleinen Freund die Treppen ins Zimmer hoch. Er öffnete langsam die Tür und ging mit Edwin hinein. In der Mitte stand ein Patiententisch, es waren unzählige Schränke und Regale mit Kräutern und anderer Medizin vollbepackt und an den Wänden befanden sich verschiedene Zeichnungen von dem Menschlichen Aufbau und Informationen zu verschiedenen Heilkräutern. An der Decke hang eine helle Öllampe und erstrahlte den gesamten Raum. „Kannst dich hinsetzten, ich bereite schon mal alles für dich vor.", erklärte Conan und ließ Edwins Hand los, der sich darauf sofort auf den Tisch legte. Conan seufzte tief und ging aus dem Zimmer heraus, worauf er die Tür sofort schloss. „Hale, ich habe Angst, es könnten Anzeichen der Pest sein... Der Junge hat noch so viel vor und ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn dann retten könnte.", flüsterte er mit einer zittrigen Stimme zu seinem Freund zu. „Mach dir nur keine Sorgen, du bist ein großartiger Arzt und der kleine weiß das auch!", redete der Hut beruhigend auf ihn ein. Conan seufzte nur, zog sich die schwarzen Lederhandschuhe zurecht und ging wieder ins Zimmer.
Mit leicht zittrigen Händen nahm Conan einige Geräte zur Hand und begutachtete Edwins Atmung. Diese war sehr unregelmäßig und ein wenig hektisch. Dann untersuchte er die Augen des Jungen, es waren Anzeichen von wenig Schlaf zu sehen. Conan seufzte erneut, diesmal nur innerlich. Er fasste an die Stirn des Jungen, plötzlich war sie extrem heiß und Conans Augen weiteten sich unter der Maske. Er suchte nach weiteren Anzeichen. Fieber, Schüttelfrost, kleine Hautblutungen. Alles war da. Alle Anzeichen für den schwarzen Tod.
Dieses Kapitel ist leider sehr kurz geworden, aber ich möchte Spannung aufbauen und habe meine ganze Zeit für recherchen für die schwarze Pest und die ganze Epidemie allgemein benutzt. Es soll ja historisch und medizinisch korrekt sein x'D
Dafür wird das 8 Kapitel länger und ich hoffe echt, dass ich es schnell fertig bekommen werde!
Bis dann!~ <3
-
DU LIEST GERADE
The Plague
ParanormalDer junge Conan Asbury, 24 Jahre alt, wünscht sich ein spannendes Leben als Seuchendoktor in 1350. Sein Traum ist es, die Leute vor der schwarzen Pest, auch schwarzer Tod genannt, zu bewahren und die infizierten zu heilen. Doch dieser Plan geht in d...