„Endlich fertig… Sieht echt klasse aus!“, sagte Conan begeistert und schaute sich sein neues Haus mit großen Augen an. Lilith grinste ihn an und legte eine Hand auf seine Schulter. „Meine Arbeit ist wohl getan, wir sehen uns noch.“, sagte sie und wand sich von Conan ab, doch wurde noch von ihm aufgehalten. „Warte noch einen Moment, du willst nichts für deine Hilfe haben? Wir könnten noch zusammen einen Tee trinken, wenn du magst.“ Liliths Augen weiteten sich überrascht und schließlich musste sie grinsen. „Es hat mich lange keiner mehr zu einem Tee eingeladen… Aber gern doch.“, sagte sie leicht berührt und folgte Conan in das neu erbaute Haus.
„Danke, der Tee war echt lecker. Wir sehen uns irgendwann mal noch!“, rief Lilith Hale und Conan hinterher, als sich deren Wege trennten. Winkend verabschiedete sich Conan ebenfalls und trabte schnell zum Haus seiner Eltern. Die Sonne war bereits untergegangen und der Himmel färbte sich immer noch orange-lila. Conan versteckte Hale nun näher zum Haus und öffnete leise die Haustür. Die Kerzen brannten schon und Conans Mutter schaute von der Küche aus zu ihrem Sohn. „Wo warst du?“, fragte sie neugierig. Conan zuckte nur mit den Schultern. „Ich war nur ein wenig im Wald spazieren und habe die Zeit wieder mal völlig vergessen.“, antwortete er leicht nervös. Josephine lächelte ihn nur sanft an und machte sich wieder an die Arbeit. Bevor Conan die Holztreppen hochgehen konnte, rief sie ihn noch einmal zu sich. „Ja?“ „Wann hättest du eigentlich geplant, auszuziehen? Dein Bett ist dir schon zu klein, mein Sohn.“ „Ja, das weiß ich… Weißt du, eigentlich wollte ich es dir vor ein paar Minuten schon erzählen. Ich glaube, ich werde in den nächsten Tagen schon ausziehen.“ „Ja? Das ist echt toll! Ist es ein gutes Haus? Ist es sehr teuer?“ „Nein, nein, es ist überhaupt nicht teuer! Um ehrlich zu sein, kostet es mir keinen Pfund!“ „Wie? Hast du es etwa selber gebaut?“ „Genau, mit ein wenig Hilfe natürlich.“ Es stiegen Conans Mutter Freudentränen in die Augen und sie umarmte ihren Sohn überglücklich. „Ach Conan, ich bin so glücklich für dich!“ Conan lächelte nur und strich ihr leicht über den Rücken.
Als sein Vater durch die Tür kam, zögerte dieser und sah die beiden verwirrt an. „Äh... Was zur Hölle geht hier vor sich?“, fragte er irritiert. Conans Mutter löste sich von der Umarmung und musste nur lachen, schließlich fiel sie ihrem Mann ebenfalls in die Arme. „Ach, Edwin, Conan wird ausziehen!“ „Ja? Das ist echt toll! Ist das Haus bei gutem Zustand? Wie viel hat es gekostet?“ „Ich erkläre dir alles später, lass ihn erstmal ein wenig schlafen und zu Kräften kommen.“ Edwin lächelte seinen Sohn glücklich an. „Du hast sie gehört, ruh dich aus.“ Conan nickte lächelnd und trabte die Holztreppen nach oben in sein Zimmer.
Die wichtigsten Sachen schon in einen Sack gesteckt, legte er sich auf das Bett, auf dem er schon Jahre lang geschlafen hatte. Dass ich so schnell mal ausziehen würde, hätte ich nie gedacht…, dachte er sich, während er die Decke anstarrte und schließlich zum Fenster blickte. Conan sah den dichten Wald direkt davorliegen, die Sterne und der Mond schienen trotzdem grell durch und erleuchteten Conans altes Zimmer mit einem bleichen Licht. Conan seufzte nur und beobachtete die letzten Vögel, deren Silhouetten über den fast komplett dunklen Himmel vorbeizogen. „Wie es wohl allein sein wird… Nein, nicht allein. Mit Hale und Lilith. Wie wird das Leben danach aussehen?“, fragte er sich leise.
Conan setzte sich nach längerer Zeit auf, da er nicht schlafen konnte. Der Himmel war komplett dunkel und man konnte nur die einzelnen Sterne und den Mond erkennen. Nachdem er eine Zeit lang durch sein Zimmer ging, öffnete er die Tür so leise wie möglich und schlich die Treppen herunter. Conan zog sich die Schuhe an und ging leise raus. Nachdem er die Tür hinter sich schloss, sah er sich erneut um. Die Öllampen wurden angezündet und das Dorf war wie ausgestorben. Es schlichen einige Katzen und Ratten umher, sonst rührte sich nichts. Man konnte nur Heuschrecken leise zirpen und Conans leichten Schritte hören. Leise bewegte sich Conan auf die Stelle zu, wo er Hale versteckt hatte und sah seinen Kumpel auf dem Boden schlafen. „Hale?“ Hale öffnete langsam seine Augen und sah Conan überrascht an. „Kannst du nicht schlafen?“ „Ja, meine Gedanken kreisen sich nur um morgen und den Umzug. Wer weiß, wann ich meine Eltern wiedersehen werde.“ „Ach, mach dir nichts draus. Wenn du deine Maske bekommst, kannst du sie ja jeden Abend besuchen und ihnen zwischendurch Medizin vorbeibringen.“ „Da hast du Recht. Ich werde versuchen, noch zu schlafen.“ „Klingt gut, wann kommst du morgen?“ „So früh es geht oder so früh es mir der Schlaf erlaubt. Ich komme spätestens Abends zu dir, okay?“ „Okay, ruh dich aus. Dann sehen wir uns morgen!“ „Ja, bis morgen!“, verabschiedete sich Conan und ging wieder ins Haus. Drinnen angekommen, legte er sich ins Bett und schlief nach einigen Minuten sofort ein.
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The Plague
ParanormalDer junge Conan Asbury, 24 Jahre alt, wünscht sich ein spannendes Leben als Seuchendoktor in 1350. Sein Traum ist es, die Leute vor der schwarzen Pest, auch schwarzer Tod genannt, zu bewahren und die infizierten zu heilen. Doch dieser Plan geht in d...