Seid ich dich das erste mal gesehen hab ♥

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Michelle's pov:

Mit verweinten Augen schau ich mein Spiegelbild an. "Ist ja erbärmlich.", sage ich lachend zu dem Mädchen. Ich recke meine Nase in die Höhe.

"Meine Liebe, sie sind einfach eine Natürschönheit. OMG Und ihr Make up!? Fantastisch! Wie haben sie nur diese blauen Flecken so realistisch hinbekommen?", frage ich mit verstellter Stimme.

"Waas die sind gar nicht aufgemalt? Oh nein, ich glaubs ja nicht.", labber ich weiter mit mir selbst. Okay, ich glaube ich steh kurz vor einem Kollaps. Ich hör auf mir nervös über meine Haare und mein Verweintes Gesicht zu streichen und schaue direkt in meine geröteten Augen.

"Wieso ich?", frage ich flüsternd mit zitternder Stimme. Eine weitere Träne rollt aus meinem Auge. "Was habe ich nur falsch gemacht damit ich das verdient hab?"

Ich schließe meine Augen und lasse es raus. Zumindest versuche ich es. Mein Leben ist ein Haufen scheiße! Mein Ex-Freund verschlägt mich, meine Eltern sehe ich wenn überhaupt nur am Wochenende und der Junge den ich liebe hat mich zusätzlich noch verarscht.

Die Türklingel unterbricht mich in meinem Selbstmitleid. Erschrocken reiße ich die Augen auf. Verdammt! Ich wische mir eilig mit dem Ärmel meines viel zu großen Pullovers die Tränen weg und eil zur Haustür.

Harry trit, ohne auf meine Erlaubnis zu warten, ins Haus ein und läuft an mir vorbei ins Wohnzimmer. "Auch hallo...", murmle ich sarkastisch. Doch ich schließe die Tür und folge ihm letztendlich.

Er steht mitten im Raum und sein Blick ist starr auf mich geheftet. "Michelle...", flüstert er. Ich halte die Luft an. Man kann das Feuer im Kamin prasseln hören, so leise ist es.

"... Es tut mir ja so leid...", flüstert er mit einem Kloß im Hals. Ich muss schlucken. Er kommt vorsichtig auf mich zugelaufen, so als hätte er Angst, dass ich wegrenne oder etwas dergleichen.

Als er direkt vor mir steht muss ich schon den Kopf in den Nacken legen um ihm ins Gesicht schauen zu können. Sachte hebt er seine Hand und streichelt über meine Blutergüße. "So ein Arschloch. Wie. kann. er. dir. nur. sowas. antun?", knurrt er zwischen zusammengebissenen Zähnen.

"Lieber lass ich mich von ihm schlagen als von dir ausnutzen.", flüstere ich atemlos. Ich sehe wie er zusammenzuckt und seine Hand sinken lässt. Seine geweiteten Augen blicken schmerzverzerrt in meine.

"Sag das nicht. Ich bin extra gekommen um es dir zu erklären.", sagt Harry. Ich schüttle den Kopf und ignoriere den Schmerz der mich bei dieser Bewegung durchzuckt.

"Es ist mir eigentlich egal weshalb du gekommen bist." Ich mache eine Pause hole tief Luft. "Halt mich bitte einfach nur fest.", flüstere ich. Bei den letzten Worten versagt mir die Stimme wegen den ausbrechenden Tränen.

Sofort schlingt er mir seine starken Arme um den Hals und drückt mich an seine Brust. Schluchzend vergrabe ich meinen Kopf an seiner Halsbeuge und umklammere mit meiner Hand seinen Arm, der um mich gelegt ist.

"Es wird alles wieder gut.", murmelt er. Wie gerne ich ihm doch glauben würde. Seine eine Hand umgreift meinen Hinterkopf und drückt diesen noch näher an sich. So könnte ich jetzt Stunden stehen bleiben.

Ich atme seinen Geruch tief ein während ich sein Shirt mit meinen Tränen durchnässe und seinem Herzschlag horche. Das alles tröstet mich auf eine seltsame Weise. Sein Duft, das gleichmäßige Schlagen seines Herzens, ihn einfach nur zu spühren.

Er zieht mich ohne mich direkt loszulassen mit sich auf die Couch und ich lasse mich auf seinen Schoß sinken. "Bitte wein doch nicht.", murmelt er verzweifelt. Ich hebe meinen Kopf von seiner Brust und schaue in die grünsten Augen die ich jemals gesehen habe.

styles?! Who are you??Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt