Kapitel 12

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Nathan POV

Meinen Engel hab ich schon mal nach unten geschickt, auch wenn es mir schwer gefallen ist. Gestern Abend war einfach wunderbar. Ich liebe ihn so sehr. Hoffentlich bleibt das auch noch sehr lange so. 

Nur mit einem Handtuch um die Hüfte geschlungen, trete ich in unser Schlafzimmer, wo mich schon Tom erwartet. "Hey, was gibts?"

"Ich freu mich für dich und David, aber wir haben ein Problem. Gestern haben wir den Geruch von fremden Wölfen wahrgenommen. Sie waren aber nicht auf Durchreise, sondern es hat fast so gewirkt, als wenn sie jemanden oder etwas gesucht hätten. Es waren aber nicht nur einzelne, sondern ein ganzes Rudel. Zwar haben wir nur etwa zwanzig wahrgenommen, aber an ihnen sind noch andere Gerüche festgehängt", berichtet er. "Irgendwas geht hier vor sich. Ich hab gestern noch gleich die Patrouillen verstärken lassen, aber wir sollten vielleicht trotzdem noch mit anderen Rudeln reden. Falls es wirklich zu Problemen kommen sollte."

Mittlerweile stehe ich im Schrank und streife eine Boxer, Jogginghosen und ein T-Shirt über. "Okay. Am besten fangen wir gleich an. Aber ich muss vorher noch mit David reden. Solange wir nichts genaueres wissen, will ich nicht, dass er das Haus verlässt. Oder in den Wald geht."

"Will ich bei Anna auch nicht", stimmt mir Tom zu und geht von mir gefolgt nach unten. 

Anna und David sitzen in der Küche und unterhalten sich angeregt, hören aber sofort auf, als wir rein kommen. "Ist etwas?", fragt mein Baby stirnrunzelnd. "Du siehst so angespannt aus."

"Ich muss mit dir reden", sage ich und strecke meine Hand nach ihm aus, die er mit sorgenvollem Gesicht annimmt. Ich ziehe ihn mit ins Wohnzimmer und setze mich mit ihm auf dem Schoß, auf das Sofa. "Die anderen haben gestern fremde Wölfe gerochen. Es waren nur ein paar, aus einem ganzen Rudel. Sie suchen etwas oder jemanden. Ich will nicht, dass du in den Wald gehst und mir ist es auch lieber, wenn du im Haus bleiben würdest. Glaub mir, ich will dich nicht so einsperren, wie deine Eltern dich, aber ich will nicht, dass dir etwas passiert. Vor allem nicht, wenn wir gerade dabei sind, eine Familie zu gründen. Verstehst du das?"

David nickt und legt eine Hand in meinen Nacken. "Kann ich. Und ich werde auch solange, wie du das willst, hier bleiben. Dann muss ich Anna halt davon überzeugen, mit Babyshopping noch ein bisschen zu warten."

Fragend hebe ich eine Augenbraue. 

"Sie kann es kaum erwarten, für das süße Nathan-David Baby shoppen zu gehen", lächelt er und schmiegt seinen Kopf an meine Halsbeuge. 

Ich lege eine Hand auf seinen Bauch und flüstere: "Recht hat sie ja. Unsere Babys wären einfach total süß."

Lachend schlägt er mich gegen die Schulter. "Du Idiot! Lass uns erst einmal abwarten, ob ich überhaupt Schwanger bin. Ich will nichts überstürzen und dann enttäuscht werden. Wir gehen einfach in ein paar Tagen zu einem Arzt und lassen uns Gewissheit geben. Was hältst du davon?"

Nickend stimme ich ihm zu, hauche einen Kuss auf seine Lippen und schiebe ihn dann von mir. "Sorry Baby, aber ich muss ein bisschen telefonieren gehen. Falls dieses Rudel uns angreifen sollte, will ich die Zusicherung von anderen Rudeln, dass sie an unserer Seite stehen. Aber ich versuch mich zu beeilen, okay?"

Dieses Mal nickt David und macht es sich auf dem Sofa bequem. "Ist gut. Sehen wir später einen Film oder so?"

"Okay", stimme ich zu und mache mich auf den Weg in mein Büro. Dort telefoniere ich den ganzen Vormittag, Mittag und Nachmittag. Zum Schluss ist nur noch ein Rudel über und das würde ich am liebsten auslassen. Das Bloodmoon-Rudel. Die Situation zwischen Davids Eltern und mir hat sich in den Tagen nicht wirklich gebessert. David zuliebe versuchen wir miteinander auszukommen, aber in Wirklichkeit, können wir uns nicht leiden. Aber Hauptsache mein Baby ist glücklich. 

Widerwillen wähle ich dann doch die Nummer und warte, bis jemand abhebt. "Alpha Raphael. Was kann ich für Sie tun?"

Wie in einem Callcenter. "Nathan hier. Ich hab ein Problem und es kann sein, dass ich eure Hilfe brauche."

"Was ist passiert?"

"Meine Leute haben gestern fremde Wölfe gerochen. Es war allerdings nur ein kleiner Teil des Rudels und mein Beta meinte, dass sie etwas oder jemanden gesucht haben oder noch suchen. Unsere Patrouillen haben wir schon erhöht und David wird solange im Haus bleiben, bis das alles geklärt ist, aber trotzdem hab ich schon den ganzen Tag mit anderen Rudeln telefoniert, ob sie uns Notfalls helfen. Was ist mit dir? Sicherst du mir auch deine Hilfe?" Am besten reden wir so wenig wie möglich miteinander, denn sonst könnten wir noch streiten. 

Raphael holt am anderen Ende tief Luft. "Ja. Aber nur wegen David. Ich will nicht, dass ihm etwas passiert."

Innerlich schnaube ich auf. Natürlich nicht. "Danke. Ich hab noch viel zu tun. Ich melde mich, sobald ich etwas neues weiß." Nach diesen Worten lege ich auf, gehe nach unten und suche David, doch kann ihn nirgends finden. "Anna? Wo ist David?"

"Hast du ihn nicht gehört? Er ist nach oben gegangen, da er Kopfschmerzen bekommen hat. Ist bestimmt schon zwei oder drei Stunden her", antwortet sie. 

Besorgt renne ich nach oben und finde ihn zusammengekauert im abgedunkelten Schlafzimmer liegen. Leise schleiche ich mich zu ihm, lege ich ins Bett und streiche durch seine weichen, schwarzen Haare. "Baby?", flüstere ich. "Wie geht es dir?"

"Migräne", murmelt er und schmiegt sich an mich. "Kommt öfter vor. Ist morgen vorbei."

"Schlaf. Ich bin da."

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Hey und herzlichen Willkommen zurück bei Mate!

Mein armes Baby! Migräne sind so scheiße -.-

Oh oh! Fremdes Rudel. Nicht gut!

Freue mich wie immer auf euer Feedback.

Eure Sternchenxoxo

MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt