Du darfst nicht in Angst leben. Dieser Satz wiederholte sich ständig in Johnnys Gedanken. Er stand am Anfang einer Rampe, bereit für seinen großen Auftritt. Johnny trug ein weißes Lederoutfit mit roten Schulterpolstern und Flammen an den Ärmelaufschlägen. Sein Motorrad war ebenfalls weiß und mit Flammen verziert, sodass Fahrer und Maschine eine sichtbare Einheit bildeten. Hinter ihm eine große Bühne, die Leinwand blau, auch darauf die roten Flammen, die zum Markenzeichen Johnnys in seinen Shows geworden waren. Zusammen mit seinen halsbrecherischen Sprüngen. Die Scheinwerfer warfen große Lichtflecke überallhin und richteten sich nach und nach alle auf denselben Mann. Die Lautsprecherstimmen versetzten das Publikum noch zusätzlich in Ekstase. Tausende Menschen riefen seinen Namen: "Johnny, Johnny, Johnny..." Und sie hatten ja auch allen Grund dazu bei dem, was er für sie bereithielt. Die beiden Seitenränder der Rampe waren schon entflammt, und als Johnny, auf seinem Motorrad am oberen Ende der Rampe stehend die Arme nach vorn streckte, loderte am anderen Ende der Rampe eine Feuerwand nach oben, während neben den unzähligen Trucks, die in einer langen Reihe nebeneinander in der Arena geparkt waren, ein kleines Feuerwerk nach oben schoss. Der Jubel der Menge steigerte sich ins Unermessliche. Grobschlächtige Kerle mit langen Bärten und junge Frauen mit Cowboyhüten und weit ausgeschnittenen T-Shirts jubelten ihm zu. Die Felgen des Motorrads waren blitzblank, ein Teil der Menge spiegelte sich darin. Johnny gab Gas. Das Motorrad röhrte auf. Er trat auf die Gangschaltung und ließ den Bremshebel los. Das Motorrad schoss nach vorne, die Rampe hinunter, und in die Augen seines Fahrers trat ein irrer Ausdruck, kurz bevor er das Ende der Rampe erreicht hatte. Dann sprang er ab, mitten durch die Feuerwand. Blitzlichter zuckten, während Johnny über die Trucks in der Mitte des Feldes schwebte. Das Publikum um ihn verschwamm zu einer einzigen grauen Masse. Es schien nur ihn und die Maschine zu geben. Die Zuschauer sprangen auf; entsetzte Gesichter in der Menge. Würde er es schaffen? Er hatte nicht genug Schwung gehabt, das Motorrad würde nicht weit genug... Johnny schloss die Augen, und für einen Moment sah er wieder den Vertrag vor sich, den er vor so vielen Jahren unterzeichnet hatte, kurz, bevor sein Vater gestorben war. Mit Blut unterzeichnet. Wieder sah er es auf das Pergament tropfen. Und wieder sagte ihm der Fremde, dass es als Unterschrift ausreichen würde. Seine Augen glühten goldbraun und- Johnny öffnete die Augen. Gerade rechtzeitig, um auf dem Rand der Rampe zu landen. Aber etwas war falsch. Er kam schräg auf. Der Vorderreifen seines Motorrads schlingerte, und Johnny... Johnny wurde vornüber von seinem Motorrad geschleudert. Er schlug einen Salto, und sein Kopf krachte hart auf den Vorderreifen des Motorrads. Hart genug, um einen Schädel zu brechen. Das Visier seines Helms splitterte. Das Motorrad donnerte ihm gegen die Schulter. Johnny kam auf dem Boden auf und schlitterte mehrere Meter weit, zuerst über die Rampe, dann über Sand, bis er mit schmerzverzerrtem Gesicht gegen die Bande krachte. Das Publikum war aufgesprungen. Die Menschen drängten sich gegen die Absperrung, die sie von Johnny fernhielt. Erschrockene Schreie waren zu hören, viele hielten sich die Hände vor den Mund. Johnnys Team, in blaue Arbeitsoveralls gekleidet, stürzte auf ihn zu. Hinter ihnen erklang die Sirene eines Krankenwagens. "Ladys und Gentlemen, bitte bleiben sie auf ihren Plätzen, damit die Rettungskräfte-" Der Rest der Lautsprecherdurchsage ging im Geschrei der Menge unter. Mack, ein Freund von Johnny und Mitglied von dessen Team, drängte sich neben ihn. "Oh Gott, oh Gott, J.B!" "Er ist bewusstlos", sagte ein anderer. Auf der großen Leinwand war zu sehen, wie Mack Johnny den Helm abnahm. Die Menge stöhnte auf, als sie ihn sah. Die Sicherheitsleute mussten die Menschen zurückhalten. "J.B, wach auf, Mann!" Mack gab ihm eine leichte Ohrfeige. Johnny verzog das Gesicht und runzelte die Stirn. Blinzelte ein paar Mal wegen des hellen Blitzlichts der Kameras und um den Nebel vor seinen Augen loszuwerden. Dann sah er sein Team direkt an und murmelte: "Kacke. Ist die Maschine noch heil?" Einige Mitglieder des Teams grinsten, und Mack seufzte erleichtert auf. "Ja, ... ja, die Maschine ist wie neu. Ou Gott. Puh." Er griff in seine Tasche und reichte Johnny eine dunkle Sonnenbrille. Dieser setzte sie auf. "Danke", sagte er. "Okay, ab nach Hause." Mack packte ihn an der Schulter und stellte ihn mithilfe von drei anderen Teammitgliedern wieder auf die Beine. "Das ist doch einen Applaus wert, oder Leute?", erklang die Stimme des Ansagers aus den Lautsprechern. Die Menge jubelte. Johnny reckte eine Faust in die Luft. "Der fantaastische Jooohnny Blaaaaze!" Die Menge kreischte, johlte und streckte die Arme nach ihm aus, und Johnny stolperte, auf Macks Schulter gestützt, in Begleitung seines Teams zum Ausgang.
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Ghost Rider 1 - Buch zum Film
ActionJohnny Blaze geht einen Vertrag mit einem Fremden ein, der für ihn ungeahnte Folgen nach sich zieht... Hey Leute! Da ich im Internet gesucht, aber kein Buch zum Film Ghost Rider gefunden habe, sondern nur Comics, dachte ich mir, schreibe halt ich da...