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Und genau in dieser Stimmung vergingen einige Tage. Niemand traute sich zu sprechen. Niemand traute sich zu lachen. Niemand traute sich etwas zu fragen. Alles war so ruhig. So Grau, so verlassen.

Und was noch schlimmer ist? Louis weint nur noch. Er weint, wenn er mit Hawwy telefoniert, wenn er isst, wenn er schläft, wenn er duscht. Immer.

Daddy hat mir einen privat Lehrer gegeben. Sie ist super lieb und bringt mir alles bei, was ich lernen kann. Sie sagt sogar, dass ich Hochbegabt bin! Das sind nur wenige Kinder und, dass ich später mal ganz groß raus kommen kann, wenn ich so weiter arbeite.

Heute, genau heute, als Schule rum war, saß ich da noch mit meiner Lehrerin in daddy's Arbeitszimmer und wusste gar nicht so recht, was ich machen soll. Daddy erzählen, dass ich Hochbegabt bin, oder ihn einfach wieder In Ruhe lassen? Daddy ist heute morgen nicht mal aufgestanden, dabei wollten wir heute doch in den Zoo. Aber vielleicht wollt er ja mal ausschlafen, will ich ja auch manchmal.

"Kannst du mir nicht noch mehr Hausaufgaben geben?" Fragte ich meine Lehrerin.

"Noch mehr?" Fragte sie verwirrt, schlug aber mein Englisch Buch auch. "Dann ließt du 5 Seiten und probierst, 3 Zeilen abzuschreiben hm?"

Ich nickte und sah ihr dann hinterher, wie sie aus dem Arbeitszimmer verschwand. Und ich? Ich hatte ja jetzt Zeit für Hausaufgaben.

Und so war es. Ich verbrachte den Nachmittag mit Hausaufgaben. Laß sogar 7 Seiten und schrieb 5 Zeilen ab. "Prinzessin?" Ertönte dann eine leise stimme.

Ich wollte mich nicht bewegen. Wollte arbeiten und lernen, dann kann ich später zur Universität und Daddy stolz machen!

Harry's POV

Ich bin noch nachts zuhause wieder angekommen. Louis hat nur noch geheult und jetzt. Jetzt endlich waren die ganzen Fashion weeks rum und endlich durfte ich nachhause zu Meiner kleinen Familie. Ich Schlich mich so leise es ging ins unser Schlafzimmer, legte meine Klamotten ab und kuschelte mich an Louis. Der Jetlag erlaubte es mir, noch lange wach zu bleiben. Und Louis einfach zu halten, ohne, dass er es mitbekam.

Und am nächsten morgen? Sah Louis mich übermüdet an, vergrub sein Gesicht in Kissen und sah mich dann heulend an. "Harry" hauchte er und strich zärtlich über meine Wange.

"Komm her." Sagte ich sanft und zog ihn auf mich.

Louis klammerte sich an mich. Seine Knochen taten auf meiner Haut schon fast weh. "Wie lange hast du mich gegessen?" Fragte ich nach einer Weile und strich durch seine ungepflegten Haare.

"Lang genug" nuschelte er und kuschelte sich noch mehr an mich. "Niemand war einkaufen. Was soll man also essen?"

Ich küsste seine Stirn und kraulte seinen Rücken. Irgendwie habe ich mir das anders vorgestellt.

"Baby? Bekomme ich einen Kuss?"

Louis schüttelte seinen Kopf. "Hab seit 10 Tagen keine Zahnbürste mehr angefasst."

Ich holte tief Luft. Ich drehte ihn auf den Rücken und küsste ihn einfach. Steckte so viel liebe rein, wie ich nur aus meinem müden Körper heraus ziehen konnte. Steckte alles in diesen einen Kuss. Louis legte seine Hand in meinen Nacken und wurde leidenschaftlicher. Es war doch noch wir vor 3 Monaten. Mein Baby Boy.

"Ich hab dich so vermisst" sagte Louis und sah mich erneut weinend an.

"Das nächste mal kommt ihr mit. Wenn es denn ein nächstes mal gibt." Sagte ich sanft und küsste ihn erneut. Wie ich ihn dich vermisst habe. 3 Monate Entzug von seinem Geruch, seinen Lippen, von seinem Körper.

"Ich liebe dich Harry" wimmerte er und begann zu weinen. Dicke fette Tränen. Schluchzer so laut, dass nun jeder wach sein müsste.

"Ich liebe dich auch Boobear." Flüsterte ich und küsste ihn wieder. "So unglaublich dolle."

Wir lagen in diesem Bett und kuschelten einfach. Erzählt hatten wir uns ja alles. Er drückte seinen dünnen Körper an mich, als wäre ich die einzige Möglichkeit ihn warmzuhalten. Er zitterte. Hatte dauernd Gänsehaut. Weinte.

Nachmittags, musste ich dann meine Tochter sehen. Louis war duschen und aufräumen, denn in unserem Schlafzimmer sah es aus, als wäre ein Obdachloser über unsere Sachen hergefallen.

Ich lehnte gegen den Türrahmen und beobachtet, wie Charly konzentriert an dem Schreibtisch saß und schrieb. Mal laß sie laut vor. Dann schrieb sie wieder.

"Prinzessin?" Fragte ich sanft.

Doch sie reagierte nicht. Starrte nur aus dem Fenster vor ihr. Sie sah noch viel zierlicher aus von hinten.

"Prinzessin?" Fragte ich erneut.

Ihr Kopf schnellte in meine Richtung und sie begann sofort zu weinen. "HAWWY" brüllte sie und rannte sofort zu mir.

Ich hob sie auf meinen Arm und wollte sie nie wieder los lassen. Nie nie nie wieder. Sie sah fast so übel aus wie Louis. Aber irgendwie fitter.

"Ich hab dich so vermisst Prinzessin! Niemand hat mir den Unterschied zwischen Pink und rosa erklärt!" Sagte ich entsetzt.

"Aber Mummy! Pink ist ganz auffallend und rosa ist wie die Schweine!" Erzählte sie mir in aller Ernsthaftigkeit.

"Tha! Wusste ich es doch!" Sagte ich und gab ihr einen Kuss.

"Mummy!!! Ms Waldorf hat gesagt, dass ich Hochbegabt bin!! Mache ich euch jetzt stolz?!" Fragte sie aufgewühlt und wusste nicht so recht, wie sie schauen soll.

"Du machst uns doch immer stolz, du musst dafür nicht Hochbegabt sein!"

"Aber die Lehrerin in der Schule hat gesagt, dass ich meine daddy's nur stolz mache, wenn ich was besonderes kann!"

"Weißt du? Ich bin sogar extra stolz auf dich, dass du Hochbegabte bist. Das gibt es wirklich nicht oft, und grade du Zwerg bIst es. Ich bin wirklich unglaublich stolz auf dich."

Sie schlang ihre Arme wieder um meinen Hals und drückte sich an mich. "Wollen wir vielleicht mal baden gehen?" Fragte ich sanft und spürte nur ein leichtes nicken.

"Du? Ich hab noch was für dich."

"Wirklich? Magst du es mir jetzt zeigen oder nach dem baden?"

"Jetzt!!" Ich ließ sie von meinem Arm und sie rannte in ihr Zimmer und kam mit einem kleinen Geschenk wieder. Sah aus, als hätte sie es komplett alleine eingepackt.

"Happy birthday Hawwy" sagte sie stolz und reichte mir das Päckchen.

"Das hab ich auch für Daddy, aber Daddy ist ja grade traurig und dann gebe ich es ihm, wenn er wieder glücklich ist."

Ich ging in die Hocke und sah sie an. "Wir haben aber gar nicht Geburtstag süße" sagte ich und strich über ihren Bauch.

"Ja, aber ich bin doch vor" sie zählte nach. "Vor 4 Tagen 8 Geworden! Und jetzt mag ich das feiern" sagte sie stolz und innerlich war ich am zerreißen.

Ich kann unmöglich ihren Geburtstag vergessen haben. Das kann nicht sein. Der kann noch nicht gewesen sein!

"Baby... ich...."

Adopted by One Direction?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt