Chapter 10 - Mental Breakdown

5.7K 327 114
                                    

Chapter 10 - Mental Breakdown

Es war der größte menschliche Zusammenbruch, den ich je erlebt hatte. Sowohl bei mir, als auch bei jemand anderem. Mir war zwar immer klar gewesen, dass irgendwann der Tag kommen würde, an dem ich einen nervlichen Zusammenbruch erleiden würde, weil ich einfach nicht mehr konnte. Weil ich am Ende war, weil ich mich gebrochen fühlte, weil meine Nerven versagten. Doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass es mich irgendwann einmal auf diese unkontrollierbare und schmerzhafte Weise überkommen würde. Ich hatte auch nicht erwartet, wie die Anderen reagierten und was danach passierte. Ich hatte nicht erwartet, wie schrecklich ich mich fühlen würde. Und ich hatte auch nicht erwartet, wie plötzlich es kommen würde. Ich hatte all das nicht erwartet.

Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, war Louis schon wach. Er stand vor seinem Kleiderschrank und zog gerade einen Pulli heraus, als ich die Hand hob und die warme Bettdecke von meinem Körper löste. Ich fühlte mich komisch, so, als ob ich krank werden würde. Oder, als ob ich es schon war.

„Morgen, Hazza“, begrüßte Louis mich grinsend. Er schien ziemlich gute Laune zu haben.

„Morgen“, grummelte ich zur Antwort. Ich fühlte mich wie gelähmt, jeder Körperteil hatte diese Schwere an sich. „Hast du gut geschlafen?“

„Ja“, Louis schlüpfte in den Pulli. „Danke nochmal, dass du her gekommen und hier geblieben bist. Das hat mir viel bedeutet.“

„Für dich mache ich so was immer, das weißt du.“ Ich sah Louis eindringlich an, während er sich weiter anzog und ich mich auf die Bettkante setzte. Es fühlte sich schrecklich an, wie schwindelig mir war.

„Harry, ist alles okay?“, Louis' warme Stimme riss mich aus den Gedanken. „Du siehst gerade ziemlich fertig aus, muss ich mir Sorgen machen?“

„Mir geht’s gut“, log ich und stand auf. Ich griff sofort nach dem Nachttisch und klammerte mich daran, um nicht umzufallen. Erst, als ich stand, wurde mir so wirklich bewusst, wie schwindelig mir war. Die Schweißperlen brannten auf meiner Stirn.

„Harry!“, Louis' Schrei klang ziemlich erschrocken. Er ließ das T-Shirt fallen, was er gerade noch in der Hand gehalten hatte, um es wegzuräumen, und stürzte auf mich zu. „Harry, was ist los? Ist dir schwindelig? Ist alles okay? Brauchst du etwas? Soll ich Hilfe rufen? Einen Arzt holen?“, in Louis' Stimme schwang so viel Besorgnis mit, ich hätte weinen können. Die Tränen bahnten sich ihren Weg hoch zu meinen Augen, also blinzelte ich schnell und schluckte. Ich schluckte immer alles herunter, warum hätte ich es diesmal anders machen sollen?

„Du weinst gleich“, bemerkte Louis tonlos. Seine Mundwinkel zogen sich nach unten und wenn ich mich nicht irrte, füllten auch seine Augen sich mit Tränen. „Warum weinst du gleich, Harry?“

Ich fühlte mich absolut unfähig, irgendetwas zu sagen. Ich wusste nicht, was ich hätte tun sollen, also wiederholte ich einfach, was ich zuvor gesagt hatte: „Mir geht’s gut.“ War es nicht das, was ich immer sagte? War es nicht die Lüge, die ich am häufigsten verwendete? Log ich nicht viel zu viel?

Meine Glieder fühlten sich mit einem mal noch so viel schwerer an, als sie es eh schon taten. Mein Kopf fing an, zu schmerzen und alles drehte sich – Alles, außer Louis. Seine Konturen blieben scharf, seine Figur komplett unverändert. Seine Augen weiterhin glänzend und klar, vor meinen. Seine unzähligen Wimpern, an Ort und Stelle.

„Ich muss jetzt gehen“, meine Stimme versagte gegen Ende, ebenso wie meine Nerven. Diese jedoch, waren es gewohnt, einen solchen psychischen Schmerz zu ertragen. Diese hatten mir kein Zeichen dafür gegeben, wann auch sie nicht mehr konnten. Oder ich hatte es nicht gesehen. Vielleicht hatte ich es auch einfach nicht sehen wollen?

Heart by Heart (Larry Stylinson FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt