PoV Jay
Das Tiefkühlgemüse half tatsächlich etwas, der Schmerz wurde dadurch ein wenig betäubt. Allerdings war ich weiterhin etwas verstört. Ich hatte Patrick noch nicht darauf angesprochen, aber sein Mitbewohner -oder wer auch immer das hier nebenan war- wirkte auf mich doch etwas seltsam. Schon als wir den Flur entlanggegangen waren, hatte dieser irgendwie die ganze Zeit geschrien und auch jetzt hörte man solches noch gedämpft. „Sag mal Patrick, was geht da eigentlich bei deinem Mitbewohner ab?", fragte ich dann schließlich doch. „Also erstmal, nenn' mich bitte wie gesagt Palle, und mein „Mitbewohner" ist eigentlich mein Ex-Mitbewohner, mein richtiger derzeitiger Mitbewohner Peter ist grad mit Tyson spazieren und mein Kumpel... zockt grade etwas und naja, er rastet dabei immer ein wenig aus, aber er dürfte bald fertig sein"
Der letzte Satz verwirrte mich jetzt zwar ein wenig, aber ich fragte nicht weiter nach. Schon kurz darauf hörte ich wie Türen auf und zu geschlagen wurden.
„Ey Palle, warum hat das solange gedauert, du hast noch nicht mal die Einkäufe weggerä – Sag mal, hast du irgendwie deine Tage oder warum ist hier Blut auf dem Boden?"
Palle rollte mit den Augen: „Sorry Rewi, mach ich gleich" „Sag mal, wo steckst du eigentlich?" Erneutes Türklappern, bis schließlich die Tür zu dem Zimmer in dem wir saßen aufgerissen wurde und ein recht großer, schlanker, braunhaariger Junge vor uns stand. Er sah Patrick extrem verwirrt an, doch dieser erfasste die Lage und schob schnell vor, dass er erstmal die Einkäufe sortieren wollte. Er ging an dem größeren vorbei in den Flur, doch der -egal ob er jetzt einer war oder nicht- Mitbewohner blieb eisern in der Tür stehen. „Und wie heißt du?, fragte ich ihn. „Dasselbe könnte ich dich fragen?", entgegnete er nur abschätzig, wollte mir offenbar keine Antwort geben. „Also, ich bin J.", versuchte ich die Konversation zu beginnen, doch bevor er antworten konnte rief Palle ihn zu sich in die Küche.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dieser Typ mich nicht leiden konnte...
PoV Patrick
„Rewi, könntest du mal bitte kommen", rief ich über die Schulter, mir war eben erst klar geworden, dass er plappern könnte. „Was soll das?", fragte er mich abschätzig, nachdem er die Küchentür hinter sich geschlossen hatte. „Junge, hast du dir mal ihr Bein angesehen", erwiderte ich vorwurfsvoll. „Und außerdem kennt sie mich nicht. Und dich somit wohl offensichtlich auch nicht. Also was Youtube angeht und so. Und ich würde mir wünschen dass das erstmal so bleibt. Außerdem ist das ja eh auch ziemlich sicher in deinem Interesse." „Ähm..., ja gut, aber wenns Probleme geben sollte, bist du dafür verantwortlich, nur dass das klar ist", erklärte er, woraufhin ich nur nickte. Ich hatte die mittlerweile wabbeligen Pizzen in der Tiefkühltruhe verstaut und lehnte nun somit an der Arbeits-, bzw. Herdplatte. „Aber tu mir einen Gefallen... Sei bitte ein klein wenig netter zu ihr und nicht das völlige Arschloch wie in deinen Videos, ich glaub sie ist eh schon ein wenig verstört von d-", in diesem Moment hörte ich ein klackendes Geräusch und wir drehten uns Beide zur Tür um.
PoV Jay
Ich hatte es satt gehabt, alleine und ohne Akku mit einer fast aufgetauten Tiefkühlgemüsepackung auf diesem Bett zu sitzen und wollte so oder so den vulgären Mitbewohner noch etwas näher kennenlernen. Also hatte ich mich auf dem Weg gemacht, die Küche zu suchen. Als ich der Meinung war, an der richtigen Tür angekommen zu sein, öffnete ich diese vorsichtig.
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„Eh... ich... wollte dir dein Wabbel-Gemüse zurückgeben...", erklärte ich vorsichtig, da ich offensichtlich ihr Gespräch unterbrochen hatte. Der größere der Beiden -Rewi-, wie ich verstanden hatte, schaute mich erneut irritiert an und nahm mir dann endlich die Packung aus der Hand. Nachdem er dies wieder an seinen Ursprungsort zurückverfrachtet hatte, wendete auch Patrick -ach nein- Palle sich wieder an diesen: „Sag mal Rewi, hast du zufällig dein Ladekabel dabei, das könnte eventuell hilfreich sein..." „Nein, eigentlich nicht, hab mein Handy heute morgen ausnahmsweise mal aufgeladen.", erklärte er stolz und sah gleichzeitig entschuldigend die anderen Beiden an.
„Okay gut... wie könnten wir's dann machen?" An dieser Stelle meldete auch ich mich mal wieder zu Wort, nachdem ich die letzten Minuten einfach nur stumm daneben gestanden hatte: „Also, ich wüsste die Nummer meiner Mutter auswendig, ich bräuchte halt nur ein Telefon, Handy oder irgendwas in der Richtung..."
„Ja, also, sowas ist dann doch noch in diesem Haushalt vorhanden, warte ich hol' meins schnell", meinte Palle und rannte schon wieder in irgendeinen der angrenzenden Räume. Ich schaute ihm bloß etwas perplex hinterher, irgendwie war hier alles ein wenig chaotisch...
***
PoV Palle
Während Jay also mit ihrer Mutter telefonierte, versuchte ich Rewi wieder etwas beruhigt zu bekommen... ja die Wortkombination aus Rewi und beruhigt klingt unrealistisch, äh, ist sie auch. Rewi wollte sich immer noch nicht damit abfinden, dass ich das Mädchen mit hier her gebracht hatte und noch weniger, dass sie in diesem Moment meine Handynummer „klauen" könnte. Aber
das änderte auch nichts an meiner -meiner Meinung nach richtigen- Entscheidung und so war alles, was ich tun konnte, Rewi's Bedenken anzuhören und darauf zu warten, dass entweder er mit seiner Standpauke, oder Jay im Nebenzimmer mit ihrem Telefonat fertig war.
Letztendlich war es dann tatsächlich das Mädchen, das wohl gemerkt hatte, dass Rewi mich ziemlich genervt hatte und mich dementsprechend aus der Situation rettete.
„Okay also meine Mutter kann in 'ner Viertelstunde bei einer Bushaltestelle hier in der Nähe sein, ich würd dann also gleich mal loslaufen...", teilte sie uns mit und machte sich daran, immer noch mit einem hochgekrempelten Hosenbein, ihre Schuhe wieder anzuziehen. Während Rewi nur ungeduldig an den Türrahmen gelehnt im Weg stand, holte ich währenddessen schon mal ihre Jacke aus meinen Zimmer um ihr diese zu überreichen.
Als sie ihr ganzes Zeug angezogen hatte und wieder vor mir stand, merkte ich, dass sie wohl nicht so recht wusste, wie sie sich jetzt verabschieden sollte. Also nahm ich ihr die Entscheidung ab indem ich ihr meine Hand hinhielt, damit sie einschlagen konnte. Dies tat sie auch offensichtlich erleichtert und bedanke sich nochmals bei mir. Ich erklärte ihr, dass ich das doch gerne getan hatte, woraufhin sie bloß kopfschüttelnd an mir vorbei lief. Bei Rewi angekommen, flüsterte sie ihm flink etwas ins Ohr, wodurch er zu grinsen begann und ihr die Faust hinhielt. Freudig nahm sie dieses Angebot an und schlug ein.
Rewi lachte und ich stand bloß verdattert im Flur, ihr dabei zusehend, wie sie grinsend an mir vorbei spazierte und danach die Treppen hinunter humpelte.
Das Mädchen war einfach sympathisch und auch, wenn ich die letzten zwei Stunden total offen mit ihr über Gott und die Welt gequatscht hatte, wurde mir klar, dass sie trotz ihrer Offenheit total unsicher und verschlossen war... ich weiß, dass macht überhaupt keinen Sinn, aber-
„Du Palle, ich glaub ich mag die doch", erklärte Rewi, als sie außer Hörweite sein müsste und ich drehte mich bloß interessiert zu ihm um: „Und jetzt hau raus, was hat sie dir gesagt?"
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Oke einmal muss ich hier noch nerven... es wäre super nett von euch, wenn ihr (falls ihr Zeit habt) mal bei der lieben JoStorys vorbeischauen könntet, die ist gerade dabei ein Geschichte mit mir/über mich zu schreiben und dadurch, dass das ganze nicht zu den gängigen FanFictions gehört, hat sie bisher leider nur sehr wenig Aufmerksamkeit... so genug davon, ich werd dann mal fleißig weiterschreiben XD
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Seit dem ersten Tropfen
أدب الهواةWohl kaum ein Mensch hätte in solch einer Situation so korrekt gehandelt. Ein Mädchen, dass mit blutender Wunde auf einer Parkbank saß und nicht mal mehr laufen konnte. Und dennoch hat Patrick es getan. Nicht weggeschaut, sondern geholfen. Welc...