Kapitel 2

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2 Wochen später

Ich kenne ihre Namen. Ich weiß wie alt sie sind. Ich weiß wo sie wohnen. Ich weiß was sie gerne essen. Ich weiß welche TV-Sendungen sie gucken. Ich weiß welche Musik sie hören. Ich weiß ob sie Geschwister haben. Ich weiß was sie so für Klamotten tragen. Ich weiß wann sie Geburtstag haben. Ich weiß sogar was ihre Lieblingsfarben sind.

Aber ich habe absolut keine Ahnung wer sie sind.

Wollen sie mich benutzen? Bin ich ihr Propaganda Kind? Wollen sie mich als Hausmädchen? Oder besteht die ganz kleine abwegige Möglichkeit, dass sie einfach lernen wollen Verantwortung zu übernehmen und, dass sie mich wirklich mögen.

Ich habe absolut keine Ahnung was sie von mir wollen.

Und selbst wenn ich sie jetzt 2 Wochen lang fast jeden Tag gesehen habe und wir gefühlte 100.000 Mal fotografiert wurden, hab ich genau 3 ‚Sätze' benutzt. ‚Ja', ‚nein' und ‚ist mir egal, ihr könnt entscheiden.'. Und jedes Mal wenn jemand auch nur die Anstalten macht mit mir Körperkontakt auf zu nehmen muss ich mich zurück halten, nicht zu schreien. Ich habe Angst vor ihnen, oh ja. Einmal musste ich ins Krankenhaus weil Liam (er hat Teddybär Augen, die mir das Gefühl geben, dass sie aus reiner geschmolzener Schokolade bestehen) mich an der Hand genommen hat und mein Herz so schnell geschlagen hat, das es überfordert war, fast ‚explodiert' ist und mein Blutdruck so hoch war das mir schwarz vor Augen wurde und ich einfach wie eine Puppe umgefallen bin. Und da lag ich dann mitten auf dem Gehweg. Als ich das nächste Mal die Augen öffnete lag ich in einem dieser unbequemen Krankenhäuser Betten. Seitdem hüten sie sich davor mich zu berühren. Es ist fast so als hätten sie Angst vor mir. Aber was soll ich schon großartig tun? Ihnen sagen dass sie keine Angst zu haben brauchen, da ich genug für alle 5 habe? Ich glaube eher nicht.

Aber am Ende werden sie mich sowieso nicht adoptieren. Das tun sie nie, also brauche ich nichts zu erwarten. Und mit ihnen zusammenzuleben ist auch keine Optionen, ich wäre innerhalb einer Woche tot, wahrscheinlich würde ich an einem Herzinfarkt sterben da ich nicht mal mehr schlafen könnte.

Werde ich überhaupt je wieder ruhig schlafen können? Ich bezweifle es.

Es klopft an meine Zimmertür und ich erwarte schon regelrecht, dass es Louis oder Zayn ist, aber zu meiner Überraschung ist es Myra. Sie bittet mich mit einem milden Lächeln hinunter in ihr Büro zu kommen. Verwirrt folge ich ihr. Ich habe alle meine Küchendienste weitgehend erledigt und auch keine weiteren Regeln gebrochen. Muss ich jetzt das Heim verlassen weil sie nicht mehr genug Geld haben um mich weiterhin aufnehmen zu können? Die verrücktesten Gedanken kommen in meinem Kopf zusammen.

Aber nicht auch nur einer trifft annähernd auf das zu was ich dann im Büro sehe.

Sie stehen da, wie bestellt und nicht abgeholt und warten auf Myra und mich. Wahrscheinlich wollen sie Bescheid geben dass ich nicht die richtige für ihre Kreise bin. Etwas anderes erwarte und will ich auch gar nicht.

„Setzt dich doch bitte Skyline."

Etwas unsicher lasse ich mich auf dem gepolsterten Stuhl nieder und bin überrascht wie unbequem er doch ist.

Ein Bild eines Strandes bei Mondschein hängt an der Wand, über einer Kommode, auf der ein Blumenstrauß steht der so hässlich und verwelkt ist, dass ich mich wundere das er noch nicht zu Staub zerfallen ist.

„Skyline, hör mir mal zu, Niall, Louis, Harry, Zayn und Liam würden dich gerne adoptieren! Sie haben dich ins Herz geschlossen und würden sich freuen mit dir eine Familie zu gründen, was sagst du dazu? Natürlich werden sie dich zu nichts zwingen. Willst du dass sie dich adoptieren?"

SKYLINE. (Adopted by One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt