Kapitel 4

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Panisch blicke ich mich in meinem Zimmer um. Der einzige Fluchtweg ist das Fenster, dieses jedoch liegt zu hoch um hinaus zu springen. Hektisch drehe ich mich im Kreis und raufe mir meine dunkelbraunen Haare. Mir fallen wider die 2 Türen auf und ich renne auf die erste zu und reiße sie auf. Dahinter befindet sich nur ein leerer Kleiderschrank, der so groß ist das ich hineingehen kann. Frustriert schlage ich die Tür zu und laufe zu der aus Glas, öffne sie und werde genauso enttäuscht wie bei der ersten, nur ein Bad liegt dahinter. Ich schmeiße die Tür so stark ins Schloss das ich dachte dass sie kaputt gehen würde, doch sie bleibt ganz. Der Raum um mich herum beginnt sich zu drehen und alles verschwimmt vor meinen Augen. Ich darf jetzt nicht schon wieder Ohnmächtig werden, dann werden sie kommen und mich mitnehmen. Dann werden sie mich misshandeln.

Langsam setze ich mich auf den Boden und nehme den Kopf zwischen die Knie. Langsam aber stetig verschwindet das Schindelgefühl und ich kann wieder schärfer sehen. Mit dem Rücken an der Tür bleibe ich einige Minuten sitzen ehe ich ein leises Klopfen vernehme.

„Sky... ich bin es Liam. Bitte mach die Tür auf, wir wollen dir nichts tun." Er klingt niedergeschlagen.

Ich schüttle nur den Kopf, obwohl er mich nicht sehen kann.

„Bitte." Es ist nur noch ein Flüstern. Ich weiß nicht wie lange ich noch stumm und still da sitze ehe Liam aufhört zu klopfen. Mein Zeitgefühl ist nicht mehr vorhanden und ich weiß nicht ob Sekunden, Minuten oder gar Stunden vergehen, ehe ich langsam den Kopf hebe und meine Augen öffnen. Meine Wimpern kleben zusammen und meine Wangen brennen, ich habe gar nicht bemerkt dass ich angefangen habe zu weinen, aber jetzt fließen warme Tränen meine Wangen hinab. Ich weine still, so wie ich es schon immer getan habe, aber nach einer gewissen Zeit setzt sich ein Kloß in meinem Hals fest und ich bekomme keine Luft mehr, etwas drückt schwer auf meinen Brustkorb und ein grässliches Geräusch verlässt meinen Körper. Es ist kein Schluchzen, es klingt als würde der ganze Schmerz all der Jahre meinen Körper verlassen, es klingt als würde ich sterben. Ich sollte mich befreit fühlen, aber ich tue es nicht. Noch mehr Last wird mir aufgetragen und ich falle zur Seite, liege auf dem Boden und beginne zu schreien. Ich schreie als würde alles davon abhängen, es fühlt sich schrecklich an. Es fühlt sich an als würde ich ersticken, ich bekomme immer noch keine Luft und der Druck auf meiner Brust wird immer größer. Ich richte mich auf und die Schreie hallen an den Wänden wieder, erst jetzt nehme ich das stetige Klopfen an der Tür war. Leise nehme ich die Rufe von Liam und Harry war, doch dadurch wird es noch schlimmer und ich schreie immer lauter und lauter.

Irgendwann werden meine Schreie leiser und klingen in ein Schluchzen ab. Ich höre wie ein Schlüssel im Schloss umgedreht wird und die Tür fliegt auf. Licht flutet mein Zimmer und Liam und Harry stürzen hinein. Ich versuche von ihnen weg zu gelangen aber sie halten mich fest und ich erwarte bereits den ersten Schlag doch nichts passiert. Weder treten sie oder schlagen mich, sie nehmen mich einfach in den Arm und ich bin nicht in der Lage irgendetwas dagegen zu tun.

Vielleicht will ich auch gar nichts tun. Selbst wenn alles von dem hier nicht echt ist, möchte ich diesen Moment haben, denn es fühlt sich so real und echt an. Es ist schön mal nicht alleine zu sein. Und jetzt bin ich an der Reihe mit glücklich sein. Auch wenn mein Kopf mich mit aller Kraft davon abhalten will das hier zu tun und mir immer wieder sagt dass ich mich aus der Umarmung lösen soll und endlich wegrennen soll, tue ich es nicht. Ich habe es verdient glücklich zu sein.

Nein hast du nicht.

Und das holt mich in die Wirklichkeit zurück. Was tue ich hier? Zwei Leute umarmen damit sie mir gleich ein Messer in den Rücken rammen? Ich will mich lösen aber mein Körper reagiert nicht. Und die beiden tun es auch nicht. Nichts passiert. Kein Messer in meinem Rücken. Ich weiche zurück, aber diesmal mehr aus Verwirrung als aus Angst.

SKYLINE. (Adopted by One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt