Ich werde als Wirt von etwas benutzt, was mich von innen auffrisst. Meine Schultern sind schwer und ich habe kaum noch Kraft für etwas.
Es war kalt und dunkel. Ich kannte es nicht anders. Immer wenn der Winter kommt fühle ich meine innerliche Schwäche und das Monster kommt zu mir zurück.
Ich wache auf und es ist dunkel.
Ich geh heim und es wird langsam dunkel.
Es fühlt sich so an, als ob ich den kompletten Tag verschwendet hätte. Ich seufzte auf dem Heimweg. Dann holte ich meine Ohrenstöpsel raus und sah den rüben Himmel an.
Alles begann im Herbst. Langsam wurde es kälter und dunkeler. Es war Abend und ich arbeitete am Computer. Mein Blick flog zum Fenster, dort erkannte ich es.
Es war das Ding, welches mich immer wieder heim suchte. Es wartete drauf, dass ich schwach war und dann überraschte es mich von hinten.
Meine Schultern wurden schwerer von Tag zu Tag und mein Gesicht blasser. Ich lag im Bett und verstand nicht, weshlab ausgerechnet ich daran leiden musste.
Ich hörte meinen Freund neben mir seelenruhig schlafen und ich wollte es eigentlich auch, aber es nützte nichts.
Während jeder im Weihnachtsstress war und von Geschäft zu Geschäft lief und nach den besten Geschenken suchte, ging ich mit einem schweren Herzen durch die Stadt. Das Monster hat sich bereits in mir eingenistet. Es sitzte auf meinen Schultern und saugte mir meine Lebensenergie raus.
Langsam verschlang es mich und ich war ihm hilflos ausgesetzt. Ich konnte meine Freunde gar nicht verstehen, wie glücklich sie zu dieser Zeit sein konnten. Sie freuten sich auf etwas, was ich überalles hasste.
Winter.
Draußen stank es wie immer und die Welt um mich herum war grau und hatte kein Leben in sich.
Depressionen.
Ja, daran leide ich jedes Jahr. Es ist furchtbar immer wieder das selbe Monster auf den Schultern sitzen zu haben. Lustigerweise ist es gar nicht so selten. Es haben mehr Leute. Ich ging durch die Stadt nach Hause und sah einen jungen Mann. Er hatte dieselben Augenringe wie ich und eine ähnliche Dunkelheit, die ihn umschloss. Wir gingen aneinander vorbei und unsere Monster begrüßten sich als ob sie sich kennen würden.
Was kann man dagegen tun ?
Nachts zerfrisst es einen, sodass man nicht schlafen kann. Tagüber wird einem klar, wie doof alles ist. Ich schaffte es immer irgendwie den Winter zu schaffen. Doch das Monster wartet förmlich drauf, dass ich aufgebe. Es will mich haben, mein Leben.
Der junge Mann hat es nicht geschafft.
Seine Depressionen waren so stark, dass es sich ausbreitete und aus ''harmlosen'' Winterdrpressionen wurde eine starke Krankheit, die ihm das Leben nahm.Wichtig ist die Kontrolle über sich nicht zu verlieren. Ein Tipp von meiner Freundin war es alles hübsch zu schmücken. Auch wenn ich nicht die Kitschperson bin, fand ich es eine ziemlich gute Idee.
Was kann man noch tun ?Nichts.
Man muss sich dem Monster stellen. Es ist schwer immer wieder jedes Jahr vor ihm zu stehen und ihm in seine roten Augen zu sehen. Wenn man stark genug ist, schafft man das.
Und wenn nicht ?
Dann gibt man auf. Es ist schwer etwas gegenüber zu stehen, was einen emotional zerstört.In dieser Nacht ging mein Freund früher schlafen. Er war ziemlich müde und meinte er bräuchte Schlaf.
Dann war ich allein im Wohnzimmer. Er war stark und würgte mich mit seinen Armen, doch ich wollte drauf nicht reagieren. Irgendwann wurde ich auch müde. Ich machte die Lichter im Wohnzimmer aus und erblickte ihn in seiner kompletten Gestalt. Sein fieses Lächeln und die roten Augen.
''Fick dich. '', murmelte ich und schloss die Tür hinter mir zu.
Dann sprang er auf den Spiegel über.
Ich konnte ihn deutlich sehen, wie er in mir war. Meine Augen hatten lange keinen Glanz mehr und es machte doch keinen Sinn mehr.Jeder würde sagen, dass Depressionen eine Krankheit sind, doch es stimmt nicht !
Depressionen sind ein Zustand.
Er kann verschwinden, doch immer wieder kommt er erneut um mich daran zu erinnern, dass ich anders bin als alle anderen auch.Ein seelischer Zustand, der dein körperliches Wohl schwächt. Man kann schneller krank werden, hat oft Kopfschmerzen oder fühlt sich einfach nur innerlich komplett ausgenommen wie eine Leiche.
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