...Ein Jahr später...
Meine Mutter sitzt leise weinend in der Ecke unseres Schlafzimmers. Die Familie für die sie gearbeitet hat, hat sie den Taliban ausgeliefert.
Dafür hat sie 30 Peitschenschläge bekommen und wir mussten dabei zusehen.
Ellaha setzt sich neben Mutter auf den Boden und weint mit ihr.,, Mami, bittte weiiin niiiiicht, "schluchzt Ellaha. Mama nimmt sie in den Arm, als Ellaha ihre Hände auf den Rücken von Mama legen will, zuckt diese heftig zusammen.
Daraufhin schluchzt Ellaha noch mehr.Die Zwillinge weinen fast ausschließlich, sie sind extrem abgemagert, aus ihren braunen und grünen Augen spricht der Hunger. Seit Tagen haben wir nichts mehr gegessen. Vor drei Tagen ist unser letzter Sack Reis ausgegangen.
Mein Vater sitzt nur noch traurig, auf seiner Matte da. Dunja versucht die Kleinen abzulenken und spielt mit ihnen Spiele. Und ich denke über alles nach. Ich überlege wie wir an Essen kommen könnten, ohne zu stehlen. Stehlen werden wir nicht. Ich könnte auf den Markt und Briefe übersetzen. Es gibt viele Menschen in Afghanistan, die weder lesen noch schreiben können. Aber dass würden meine Eltern nicht zulassen. Wegen diesen blöden Taliban. Wenn ich mich als Junge verkleiden könnte, dann... Nein, das geht auch nicht. Meine weiblichen Rundungen sind im letzten Jahr deutlich gewachsen, und auch bei Dunja wäre es ein lächerlicher Verschuch. Aber bei Ellaha müsste es gehen.,,Mama, Papa ich habe eine Idee, wie wir an Essen gelangen können. ", sage ich vorsichtig.,, Wie denn? ", will Dunja wissen.
,, Ich dachte, dass eine von uns drei Mädchen vielleicht auf den Markt gehen könnte und dort Briefe vorlesen und schreiben kann. "
,, Aber Kind, dass geht doch nicht. ", meint meine Mutter entsetzt, ,, Die würden euch festnehmen und weiss Gott was mit euch anstellen." Mama steht auf und zieht Ellaha mit hoch. ''Sie würde natürlich die Kleider von Ali anziehen. "
Bei der Erwähnung von meinem verstorbenen Zwillingsbruder schluchzt Ellaha auf und presst sich an Mama. Diese schaut mich mit den Händen an den Hüften abwartend an.Es war ein ein heisser Sommertag vor zwei Jahren gewesen :
,,Mama, ich hab warm ", motzt mein Zwillingsbruder.
,,Ali du bist so nervig, spiel lieber mit mir. " sage ich.
,,Keine Lust, ich bin müde, ", motzt er weiter. Ich verdrehe die Augen. Heute haben wir keine Schule. Es ist Freitag. Es ist sehr langweilig. Meine Schwestern machen Hausaufgaben und die Zwillinge schlafen. Meine Mutter kocht und mein Vater liest ein Buch. Also nerve ich Ali weiter.
Plötzlich wird die Tür aufgerissen und vier Männer mit Gewehren kommen herein gestürzt. Sie schreien:,, Ihr seid dem Satan verfallen wir müssen euch den Teufel austreiben! "
Von dem Geschrei wachen Jamal und Arman auf. Ellaha beginnt zu weinen und mein Bruder stellt sich schützend vor uns. Da packen sie ihn und zerren ihn mit raus. Ich schreie sie sollen ihn los lassen. Aber sie zerren ihn einfach mit.
Wir haben ihn nie mehr gesehen.,,Aber wenn du die Sachen von ihm ansiehst sieht das lächerlich aus, schau nur dein Busen. " wendet meine Mutter ein.
,, Ich dachte auch nicht an mich, sondern an Ellaha. ", bevor meine Eltern etwas einwenden können spreche ich weiter:,, Sie ist die einzige von uns drei die nicht wie eine Frau aussieht. Mit den Kleidern von Ali und mit kurzen Haaren sieht sie aus wie ein Junge. " ich schaue in die Augen von Ellaha, sie wirkt verängstigt, aber entschlossen. ,, Ich mache es, ich gehe auf den Markt. ", sagt sie entschlossen.
,, Aber, das ist viel zu gefährlich. Was passiert wenn man sie erwischt oder was ist mit der Sittenpolizei, denen wird sicher auffallen, dass wir plötzlich noch einen Jungen haben und ein Mädchen fehlt. ", wiederspricht Mama. ,, Wir können sagen Ellaha ist bei ihrer Tante auf dem Land und dieser Junge sei mein Neffe, ebenfalls vom Land. ", erklärt Papa mit ruhiger Stimme.Sorry dass ich sooooo lange nicht mehr geschrieben habe
( auch wenn es wahrscheinlich niemanden interessiert) 😘
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Die Geschichte von Sahar Etherealaward17
Ficción GeneralSahar lebt zusammen mit ihren Eltern und ihren vier jüngeren Geschwistern in der Hauptstadt von Afghanistan, Kabul, in einer kleinen Wohnung. Wegen den Taliban dürfen sie und ihre Schwestern nicht mehr zur Schule gehen. Als sie kurz vorm verhungern...