Keine Ahnung wie lange ich hier schon sitze und heule aber auf einmal steht ein bulliger großer Mann in einem dunklen Anzug vor mir. Er sieht mich finster an. "Du bist noch nicht fertig, los zieh dich an.." ich reagiere nicht und das macht ihn zornig. Er nimmt die Kette in die Hand und zieht fest daran, so fest das ich nach hinten falle und mit den Kopf auf die Fliesen knalle. "Aua..." er zieht mich an der Kette wieder ins Schlafzimmer, umfasst mich grob am Oberarm und zieht mich auf die Beine. "Hör auf zu heulen und beweg dich." er schubst mich zum Kleiderschrank und öffnet die linke Seite, nimmt ein mittellanges schwarzes Kleid heraus mit einem One-Shoulder-Träger und einem langen Beinschlitz, dazu die passenden schwarzen Sandalen mit Absatz. Stillbewusst ist dieser grobe Idiot ja. "Los zieh das an!" immer noch weinend nehme ich die Sachen und gehe ins Bad. Ich widerspreche ihm nicht, auch wenn ich es am liebsten getan hätte. Ich ziehe mich an, wasche mein Gesicht und trage etwas Make up auf was im Badezimmer steht und drehe mir leichte Wellen in die Haare ein. Schwer atmend sehe ich mich im Spiegel an und streife das Kleid glatt. Mal ganz davon abgesehen was hier gerade passiert steht es mir sehr gut, es ist elegant und auch irgendwie verführerisch. Der Typ kommt ins Bad und sieht mich von oben bis unten an. "Zufrieden?" gebe ich schnippisch von mir. Er nickt und hat die Kette wieder in der Hand. Mit einer Kopfbewegung gibt er mir zu verstehen das ich ihm folgen soll und zieht an der Kette. Ich tue was er will und folge ihm. Das Haus ist riesig und sehr modern, alles ist offen gestaltet und das Treppenhaus besteht voll und ganz aus Glas bis auf die schwarzen Hochglanzstufen. Die Böden glänzen so sehr das man sich darin spiegeln kann. Überall stehen teuere Kunstwerke und ich fühle mich wie in einem Museum. Er führt mich in ein großes Esszimmer mit einem langen Glastisch auf dem silberne Kerzenständer stehen und der reich gedeckt ist. Von der Decke hängt ein riesige und prunkvoller Kronleuchter der den ganzen Raum erleuchtet. Am Tisch sitzen Ben und Sarah die sich mal wieder streiten. Beide sind ebenfalls elegant gekleidet. Ben trägt einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd darunter an dem er die ersten drei Knöpfe offen hat. Sarah trägt ein langes mitternachtsblaues Kleid mit dünnen Trägern und es scheint etwas zu glitzern. Ihre Haare hat sie in große Locken locker hochgesteckt. Sie verstummen als sie mich sehen und Ben steht auf. Er sieht mich mit einem leichten Lächeln bewundernd an. Sein Blick lässt mein Herz wieder aussetzen und ich bin wieder gefesselt von seinen Augen. Diesmal braucht er mich gar nicht erst zu berühren um diesen elektrischen Schlag zu bekommen, er kommt von ganz allein. Verlegen sehe ich zu Boden. "Oh bitte ein schönes Kleid und die Kleine bringt dich zum sabbern?" Sarahs Stimme ist kalt und erstickt diesen Moment sofort im Keim. Der Typ schubst mich zum Tisch und Ben sieht Sarah zornig an. "Was? Ich bitte dich Benjamin du machst dich lächerlich." ich werde an den Schultern auf den Stuhl gedrückt und ich setze mich. Ben setzt sich ebenfalls wieder. "Halt einfach mal deine Fresse, keiner will dich reden hören." sie sieht ihn empört an und trinkt an ihrem Rotwein. Ben sieht mich wieder an und lächelt sanft. "Du siehst wunderschön aus." verlegen lächle ich zurück. Was ist nur los mit mir? Warum fühlen sich seine Worte an wie Balsam für meine Seele? Das Essen wird von Dienern aufgetischt und es sieht und riecht einfach köstlich. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, ich hab so einen Hunger, aber ich traue mich nicht etwas zu essen. Ben sieht mich schmunzelnd an. "Keine Sorge das ist nicht vergiftet" ich lächle kurz und sehe auf meinen Teller. "Ich dachte ja das du nach einer Woche im Kerker ordentlich Hunger hast..." geschockt sehe ich Sarah an. Eine Woche? "... aber selbst jetzt bist du immer noch perfekt..." sagt sie angewidert und schaut in ihr Weinglas. "...ich verstehe nicht was an dir so perfekt sein soll..." sie wird von einer tiefen und zugleich sanftmütigen Männerstimme unterbrochen. "Die Schönheit und die Perfektion liegen immer im Augen des Betrachters." alle sehen in eine Richtung. Ein Mann mittleren Alters betritt den Raum, sehr adrett in seinem maßgeschneiderten dunkelgrauen Anzug, dunkle Haare mit grauen Schattierungen an den Seiten und einem Vollbart der sauber und ordentlich gestutzt ist. Seine Augen sind genauso grün wie die von Ben. Das ist Hades, ich erkenne ihn von einer Statur wieder. Er kommt auf mich zu. "Sieh sie dir nur an. Sie ist groß, schlank mit sinnlichen, fraulichen Kurven, eine üppige Brust, ein vollkommes symmetrisches Gesicht mit großes blauen Augen die hell strahlen. Einen wunderschönen Augenaufschlag und ein voller und verführerischer Kussmund. Alles wird abgerundet durch ihre strahlende und reine Aura." er sieht mich an und ich bin wie erstarrt. "Sie ist eine Frau wie aus dem Traum entsprungen, mystisch und unberechenbar." er bleibt in der Mitte von Tisch stehen und dreht sich zu Sarah und Ben. "So und welchem von euch zwei Genies habe ich es zu verdanken das die Hölle auf Erden los ist? Wer hat die Pforten zur Unterwelt geöffnet und sie auf Idris los gelassen?" Ben zeigt teilnahmslos auf Sarah die in ihrem Stuhl immer kleiner wird. "Alles nur wegen Alex." aufmerksam sehe ich Sarah an. Nur wegen Alex? Aber sie sagte doch das es alles meine Schuld ist. Was auch immer zwischen den beiden war, soll ich es Schuld sein das es vorbei ist? Hades beginnt zu schreien und ich zucke erschrocken zusammen. "Hast du sie noch alle Sarah? Sag mir was du dir dabei gedacht hast einen Krieg auszulösen? Nur wegen diesem Testosteron gesteuerten Halbaffen? Wahrscheinlich gar nichts wie immer." sie sieht beschämt auf ihren Teller. "Und was soll das?" er deutet aus mich und dann auf meinen Füße und die Kette. Sarah sieht auf. "Was habe ich dir zu meinen Kellerräumen gesagt Sarah?" sie neigt wieder entschuldigend den Kopf. Nun sieht Hades den Typen hinter mir an. "John, nimm dieses lächerliche Kette ab, sie ist doch kein Tier. Sie soll sich auf dem Grundstück frei bewegen können" John macht, wie ihm befohlen, die Kette ab. Hades dreht sich wieder zu Sarah und schreit wieder. "Was hast du dir dabei gedacht." "Entschuldige Vater.." flüstert sie. "Entschuldige? Das ist das einzige was dir zu diesem Scheiß den du gemacht hast einfällt?" Sarah sieht ihn an. "Entschuldige Vater!" äfft er sie nach. "Wieso ist sie deine Geisel?" sie zuckt zusammen. "Sie ist die Tochter von Zeus." sagt sie entschlossen. Hades spielt den geschockten. "Ach wirklich, ist sie das?" er greift nach einem kleinen Stückt Brot und wirft es ihr an den Kopf. "Verdammt nochmal Sarah wie blöd bist du eigentlich? Du entführst die Tochter von Zeus, dem großen Spinner da oben und die Schwester von diesem psychopatischen Helden? Weißt du eigentlich was passiert wenn er..." Sarah steht auf und unterbricht ihn. "Sie ist die Auserwählte!" schreit sie. Ich sehe Sarah fassungslos an. Ich bin was? "Wie bitte?" fragte Hades nach. Sarah fasst Mut. "Sie ist die Auserwählte. Die Tochter des Zeus dessen Kräfte mächtiger sind als die deinen. Als unser aller." Hades sieht sie einen Moment lang an und fängt dann laut an zu lachen. "Warum sitzt sie dann noch hier?" ich verstehe nur noch Bahnhof, bekomme Kopfschmerzen und mir wird schwindlig. Ist das ein Traum? Wenn ja möchte ich bitte sofort aufwachen. "Sie ist noch nicht im vollen Besitz ihre Kräfte sie sind zu stark an ihre Gefühle gebunden..." Sarah geht um den Tisch herum auf Hades zu. "... wir können sie für uns nutzen Vater." Hades sieht seine Tochter einen Moment lang an und überlegt. Dann sieht er mich an. "Gut. Aber sie wird nicht wie eine gefangene gehalten, sie ist Gast." verwirrt sehe ich Hades an. Ich hab das Gefühl gleich umzukippen. Er setzt sich an seinen Platz am Kopf des Tisches und Sarah setzt sich auch wieder. Sie fangen an zu essen und ich starre wieder auf meinen Teller. "Iss Robyn.." flüstert mir Ben zu und ich sehen ihn fragend an. "Du musst." irgendwie schaffe ich es dann doch etwas zu essen obwohl mir total schlecht ist. John bringt mich nach dem Essen wieder zurück in das Zimmer, zum Glück ohne diese scheiß Kette. Ich ziehe mich bis auf den Slip aus und lasse mich in das Bett fallen. Wieder fange ich an zu weinen, laut und schluchzend. Ich will zu Alex, ich brauche ihn mehr denn je. Warum ist noch keiner gekommen um mich zu holen? Seit einer Woche bin ich jetzt schon hier und niemand ist gekommen. Liegt es an dem Krieg von dem Hades eben gesprochen hat? Meine Gedanken fahren Achterbahn und irgendwann bin ich weinend eingeschlafen.
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Robyn Die Tochter der Götter Band 3
ParanormalBand 3 von 4 Eigentlich sollte doch jetzt alles gut sein, oder? Robyn hat sich für Alex entschieden und ist unbeschreiblich glücklich. Aber das soll nicht lange anhalten! Etwas passiert, etwas schlimmes und es soll ihre Schuld sein. Kann sie damit u...