Die Prophezeiung

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Ben geht und ich bin wieder alleine im Badezimmer, ich ziehe mich aus, gehe unter die Dusche und lehne mich wieder an die kühlen Fliesen. Ich bin vollkommen verwirrt und überfordert. Ich ziehe meinen Unterlippe ein und lecke leicht an ihr, sie schmeckt immer noch nach Ben. Nachdenklich fahren ich mit meine Fingern über die Lippen und starre in den großen Spiegel gegenüber. Mein Herz rast bei der Erinnerung an diesen zärtlichen Druck und diese tiefen grünen Augen. Was passiert hier nur mit mir? Der sonstige Bad Boy ist so sanft und verführerisch. Ist er wirklich dieser Bad Boy oder ist das nur eine Fassade? Vielleicht muss man ja manchmal ein riesen Arsch sein um nicht verletzt zu werden und um das alles hier ertragen. Ich binde mir ein Handtuch um meinen Körper und Haare und steige aus der Dusche. Gedankenverloren gehe ich in mein Zimmer. Meins? Naja hier ist niemand anderes außer mir und Hades bat mich, mich wie zuhause zu fühlen. Sehr lustig. Ich nehme mir eine enge Lederhose aus dem Schrank und ein schwarzes figurbetontes Shirt mit Rundausschnitt sowie die dunkel Boots. Ziehe mich an und gehe wieder ins Bad. Meine Haare binde ich noch feucht zu einem zottligen Zopf nach oben und sehe dann auf den Korb mit der vielen Kosmetik. Um das alles hier zu ertragen muss ich mich anpassen, auch wenn es mich anwidert. Ich nehme einen schwarzen Kajalstift und  beginne mich zu schminken. Das Schwarz bringt das Blau meiner Augen noch deutlicher zur Geltung. Zusätzlich trage ich noch dunklen pflaumenfarbenen Lippenstift auf und stecke mir Ohrringe im Form von schwarzen Kristalltränen an. Irgendwie finde ich das mir dieser Look doch steht, ich sehe mystisch aus, sexy und düster. Aber ich glaube das es Sam und Alex gar nicht gefallen würde. Ich sehe im Spiegel wie meine Augen wieder gläsern werden und spüre den Schmerz wie er sich in meinem Körper ausbreitet. Ich schließe die Augen und sperre den Schmerz und das Gefühl Verloren zu sein weit weg in mein Inneres. Immer noch die Augen geschlossen hole ich tief Luft und gehen aus dem Bad und aus dem Zimmer. Neugierig gehe ich durch die Flure um mir das Haus genauer anzusehen. Es ist wirklich hell gestaltet aber auch gleichzeitig düster. Die Einrichtung ist elegant und sehr hochwertig, ich kann mir einfach nicht vorstellen das hier der König der Hölle leben soll. Ich komme in eine Bibliothek, die Decken sind hoch, sehr hoch und alles voller Bücher. Es geht über zwei Etagen und hat auf jeder Etage nur Balkone um die Regale damit man alles im Blick hat. Ich bekomme den Mund gar nicht mehr zu, all die vielen alten Bücher. Ein großes ziemlich altes Buch weckt meine Aufmerksamkeit. Es liegt auf einem Altar und um das Buch herum stehen viele weiße Kerzen, einige ziemlich runter gebrannt die anderen noch so gut wie neu. Neugierig gehe ich auf den Altar zu. Je näher ich komme desto mehr zieht es mich an. Die Luft beginnt zu schwingen und es fühlt sich an als würde das Buch mich zu sich rufen. Wispernd höre ich meinen Namen von den Wänden wieder hallen. Ich erreiche den Altar und wie aus dem Nichts zünden sich die Kerzen unter einem zischen an. Erschrocken gehe ich einen Schritt zurück und zögere einen Moment. Wieder trete ich an das Buch heran, es ist geöffnet aber die Seiten auf dem alten Papier sind leer. Ich will umblättern, vielleicht steht auf den anderen Seite ja etwas. Ich hebe meine Hand über das Buch und plötzlich kommt ein Wind auf der erst über meinen Köper fährt und dann die leeren Blätter berührt. Die Ecken der Seiten flattern und es tauchen plötzlich Buchstaben auf den Seiten auf und ergeben nach und nach altgriechische Sätze. Nun beginnt das Buch von selbst zu Blättern und ich kann meine Hand nicht weg nehmen. Es blättert rasend schnell nach hinten und hört erst auf zu  als der Wind verschwunden ist. Auf der aufgeschlagenen Seite steht in großer altgriechischer Schrift 'Die Auserwählten'. Ich fahre mit den Fingern über die Schrift und beginne es zu lesen. 

Einst werden zwei Kinder geboren, die Zweitgeborenen der Herrscher von Olymp und Hades, dessen Macht stärker ist als jene anderer Blutsverwandter. Ein Kräftemessen zwischen Olymp und Hades, ein Krieg der durch diese Kinder entsteht und entschieden wird. Zusammen sind sie Gefährlich und Unbesiegbar.  Eine Verbindung auf Ewig. Die Anführer einer Arme aus Olymp und Hades..... 

"Was machst du da?" Sarah steht plötzlich im Raum und sieht mich zornig an. Erschrocken gehe ich zwei Schritte zurück , das Buch schlägt zu und die Kerzen gehe aus. "Nichts." antworte ich hastig. Sie zieht eine Augenbraue hoch. "Du hast hier nichts zu suchen. Du solltest in deinem Zimmer sein." ich verschränke die Arme vor meiner Brust und sehe sie zornig an. "Hades hat mir erlaubt mich auf dem Grundstück und im Haus frei zu bewegen." sie grinst mich gehässig an. Fieses Miststück. "Wie gut das mein Vater gerade nicht da ist..." ich sehe sie fragend an. Sie heckt schon wieder etwas aus, das kann man ganz deutlich sehen. Sie hebt die Hand und schnippst einmal, aus schwarzen Nebelschwaden tauchen plötzlich zwei dieser schwarzen gesichtslosen Gestalten neben mir auf. Ich will weg rennen doch sie halten mich an den Armen zurück und ziehen heftig daran. "...weißt du hier auf Hel wird Ungehorsam bestraft..." sie grinst süffisant während ich sie nur verachtend ansehe. "Lass mich los." sie schüttelt grinsend den Kopf und kommt auf mich zu, hält mit einer Hand mein Gesicht fest und zwingt mich sie anzusehen. "Weißt du was mich brennend interessieren würde?" sie sieht mir in die Augen. "Wie sich Alex gegen seine geliebte Prinzessin in der Arena macht." ich reiße die Augen auf. "Du gegen ihn." "Nein..." ich schreie. Hat sie Alex? Was hat sie mit ihm gemacht? "Was hast du ihm angetan?" sie lässt mich los und fängt an zu lachen. Wieder versuchen ich mich gegen ihre gesichtslosen Affen zu wehren, aber sie sind einfach zu stark. "Keine Sorge..." sie beginnt vor mir auf und ab zu laufen. "...deinem Geliebten geht es gut. Noch. Unser Champion unterhält die Massen." Was? Er unterhält die Massen? "Denkst du ich bin so blöd und habe mir keinen Plan für deine lächerlichen Freunde ausgedacht?" ich versuche auf sie los zu gehen und knurre sie regelrecht an. "Wenn du ihnen auch nur ein Haar gekrümmt hast bringe ich dich um." sie bleibt stehen und grinst mich an. "Das will ich sehen..." ich forme die Augen zu engen schlitzen und stelle mir vor was ich nicht alles mit ihr anstellen würde. Diese verdammten Fesseln. Ich spüre das meine Kräfte da sind aber ich kann sie einfach nicht einsetzten. "... In Zeiten von Krieg braucht man auch etwas Unterhaltung..." fragend sehe ich sie an. "Es herrscht Krieg auf Idris Prinzessin und ich führe ihn an. Ich bin unbesiegbar. Meine Armeen haben euer schönes Zuhause eingenommen. Wer nicht gehorcht wird getötet oder gefangen genommen. So wie dein lächerlicher Bruder und Alex." Sam? Oh ich mach sie sowas von fertig. "Die beiden kämpfen zu meiner Unterhaltung in der Arena von Hel..." sie geht wieder auf und ab. "...sie sind ein gutes Team das muss ich zugeben. Die Regel sind ganz einfach sodass sie auch dein minderbemittelter Bruder versteht. Töten oder getötet werden...." sie bleibt stehen und sieht mich mit einem boshaften Grinsen an. "Wie heißt gleich noch mal euer kleiner Freund mit den Hammelbeinen?" geschockt sehe ich sie an. "Niki.." wimmere ich und spüre wie mir Tränen in die Augen schießen. "Ja genau Niki er war süß. Naja die Betonung liegt auf war. Er hat es nicht lange in der Arena ausgehalten." alles in mir zieht sich zusammen und reißt mir den Boden unter den Füßen weg. Ich gehe in die Knie. "Ich finde das die beiden sich mal eine kleine Pause verdient haben. Du wirst ihren Platz einnehmen." ich schüttle den Kopf. "Nein." sie fängt an zu lachen. "Bringt sie in die Arena und lasst sie von Ruby vorbereiten. Vater wird sich sicher über das Abendprogramm freuen..." ich versuche mich wieder zu wehren. Aber sie schleifen mich über den Boden hinter sich her. "Nein bitte Sarah." sie verschränkt ihre Arme vor der Brust und sieht mir mit ihrem boshaften Grinsen hinterher. "Nein.." ich schreie so laut ich kann und strample wild mit den Beinen, aber sie lassen mich nicht los. Sie hieven mich durch das Haus nach draußen. "Nein lasst mich los.." wo ist Ben verdammt nochmal? "Ben!!" wieder schreie ich so laut ich kann und meine Stimme dröhnt über das ganze Grundstück. "Ben!!" sie ziehen mich zu einem Wagen werfen mich hinein und schließen die Tür. Ich versuche mich noch gegen die Tür zu werfen aber sie ist zu. Wie wild hämmere ich dagegen. "Lasst mich hier raus." der Wagen fährt los und ich lande auf meinem Hintern. Ich bin hier eingepfercht wie ein Tier. Mir geht so vieles gleichzeitig durch den Kopf. Ich trauere um Niki, Alex und Sam sind ebenfalls gefangen und müssen für Sarah kämpfen. Was ist wenn sie gegeneinander kämpfen müssen? Oh Gott das würde ich niemals aushalten einen von den beiden zu verlieren. Aber wo sind die Anderen? Hat sie die auch gefangen genommen? Ich hoffe das es ihnen gut geht.

Robyn Die Tochter der Götter Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt