Wieder geht ein Tor auf und eine handvoll Gladiatoren kommen schreiend auf mich zu gerannt. Alle schwer bewaffnet. Sie haben ebenso schwarze Augen wie Ruby. Leichtsinnig laufe ich auf sie zu. Einem schlage ich beim vorbeilaufen den Kopf ab einem anderen daneben in einer Drehung die Beine. Ein Dämon steht nun vor mir und sticht mir einen Dolch in den Bauch. Ich schreie auf und ramme ihm wütend meine Hand vor die Brust, durchbohre sie und sehe in seine Augen. Ich umfasse sein Herz und das schwarz in seinen Augen verschwindet und wird zu einem menschlichen Braun. Ich ziehe meine Hand samt Herz zurück und er sackt zu Boden. Angewidert sehe ich auf das dunkle Herz in meiner Hand und bin abgelenkt. Wie habe ich das gemacht? Ein anderer Dämon hält mich von hinten fest während mir der letzte mehrere Male ins Gesicht schlägt. Als er kurz inne hält gebe ich ihm eine so heftige Kopfnuss das mir selbst kurz schwarz vor Augen wird. Ich fange mich schnell wieder und trete mit einem Fuß nach einem Schwert was vor mir auf dem Boden liegt und lasse es durch die Luft fliegen. Schnell schlage ich mit meinem Kopf nach hinten und der Dämon taumelt zurück. Ich nehme Abstand, fange das Schwert aus und teile schreiend den Dämon in zwei. Schwer atmend sehe ich wieder zu Sarah die mittlerweile aufgestanden ist. Ich kann sie nicht richtig erkenne mir läuft Blut von meiner Augenbraue in mein Auge. Der Kampf ist vorbei, niemand kommt mehr. Ich habe gewonnen. Mein Sieg. Meine Wut verfliegt während ich mich umsehen. Oh Gott was habe ich getan? Soviel Blut. Das Publikum rastet vollkommen aus und jubelt laut. Ich sacke in mir zusammen und knie mich in den blutigen Sand, lasse das Schwert fallen und fühle mich leer und die Schmerzen steigen in mir auf. Die bulligen Kerle die mich eben aus dem Wagen gezogen haben, heben mich nun hoch und tragen mich aus der Arena während das Publikum um eine Zugabe bettelt. Ich fange an zu schreien und zu weinen als sie mich auf eine Pritsche in einem Krankenzimmer legen. Zwei Frauen eine rothaarige und eine Blondine, ebenfalls Dämonen, beugen sich über mich und fangen an mich zu untersuchen. Wie lächerlich sie in ihren nuttigen Krankenschwesteroutfits aussehen. "Fasst mich nicht an!" schreie ich und versuche mich gegen die beiden zu wehren. "Robyn hör auf.." Ruby taucht in meinem Sichtfeld auf und sieht mich mitfühlend und beruhigend an. Ich beruhige mich etwas und spüre den Schmerz durch all meine Knochen fahren. Die rothaarige Schwester schließt die Augen und hebt eine Hand über meinen Körper. Sie streift einmal rauf und wieder runter, wie ein Scanner. Dann sieht sie Ruby an. "Fünf gebrochene Rippen, das Schultergelenk ist angebrochen, tiefe Stichwunde an der Milz..." Ruby nickt und sieht mich wieder an. "Das wird jetzt weh tun Kleines." ich sehe sie fragend an. Mehr als es jetzt schon weh tut? Ich glaube eher nicht. Beide Schwestern stellen sich links und rechts neben mich und strecken ihre Hände aus. Sie fangen hell an zu leuchten und mein ganzer Körper fühlt sich an als würde er brennen, als würden sich tausend Messer in mein Leib bohren. Ich brülle vor Schmerzen auf. Ich versuche mich zu bewegen aber das klappt nicht, ich bin wie paralysiert. Immer wieder taucht vor meinem inneren Augen Sarah auf, wie sie es genießt mich zu quälen. Mein Sichtfeld beginnt sich nach und nach schwarz zu färben und ich höre Rubys Stimme, die mich versucht zu beruhigen, nur noch weit entfernt. Ich verliere das Bewusstsein und kann den Schmerz nicht mehr spüren. Endlich.
Als ich wieder wach werde höre ich Sarahs Pumps draußen auf dem Flur. Ich reiße die Augen auf und sehe mich um, niemand da außer ich in diesem Krankenzimmer. "Sarah!" Bens Stimme dröhnt draußen von den Wänden, machtvoll und gefährlich. Mein Herz klopft schneller. Ben. "Was sollte das?" er steht nun vor der Tür, das kann ich deutlich hören. "Ich weiß nicht was du meinst." Sarah tut auf unschuldig, diese Bitch. "Du weißt genau was ich meine. Warum hast du Robyn in die Arena geschickt?" "Sie musste bestraft werden!" "Bestraft?" Ben klingt fassungslos. "Sie ist im Haus herum gelaufen und hat in Vaters Buch gelesen..." ihre Stimme ist kalt und emotionslos. Ben unterbricht sie. "Na und, Vater hat es ihr erlaubt..." nun unterbricht sie ihn und man hört es laut klatschten. Hat sie ihn gerade geschlagen "Sie hat nichts an Vaters Sachen zu suchen. Und du solltest dich langsam entscheiden auf welcher Seite du stehst, Bruderherz. Deine Schwäche für sie geht uns allen langsam auf die Nerven. Auch Vater hat genug Geduld mit dir gehabt..." sie schweigen einen Moment. "...und warum regst du dich so auf? Sie lebt doch noch, sie hat gewonnen. Sie ist raffinierter als ich dachte." "Lass sie einfach in Ruhe. Ich bringe sie zurück, ohne deine Schläger." es klingt als würde Ben kapitulieren. Sarah zögert. "Wie du willst, eine Nacht noch Ben. Und dann hört dieses kindische Verhalten auf, haben wir uns verstanden? Ich bin die ältere von uns beiden, vergiss das nicht." "Ja." nuschelt er. Dann höre ich wieder ihre Pumps wie sie sich entfernen. Die Tür öffnet sich und Ben kommt herein. Einerseits freue ich mich ihn zu sehen, mein Herz klopft wild und ich richte mich schnell auf. Aber auf der anderen Seite will ich ihn anschreien, ihn schlagen weil er mich hat kämpfen lassen und nichts dagegen unternommen hat. Ben kommt direkt auf mich zu, umfasst mein Gesicht, mustert mich besorgt und lehnt seine Stirn an meine. Ich genieße seine Berührung, schließe die Augen und atme seinen Duft ein. "Es tut mir so Leid.." entschuldigt er sich heiser und streichelt über meine Lippen. Mir steigen Tränen in die Augen und wir sehen uns an. "Ich hätte dich nicht alleine lassen sollen." "Es ist nicht deine Schuld." meine Stimme ist ganz leise und rau. Es ist wirklich nicht seine Schuld sondern die von Sarah. Er hat mich nicht in die Arena geschickt, sondern sie. "Ich will nachhause..." gebe ich unter Tränen hervor. Ben lächelt leicht und seine Augen fangen an zu glitzern. Er hat ebenfalls Tränen in den Augen. Er küsst sanft meine Wange und eine Träne weg. Ich schließe die Augen und genieße das kribbeln auf meiner Haut. Dann lässt er mich los und nimmt meine Hand. Wieder verschränken sich unsere Finger miteinander als wäre es das normalste der Welt. "Komm mit..." er geht voran und ich folge ihm. Ich habe keine Schmerzen mehr, alles ist wie vorher, sogar meine Sachen habe ich wieder an, nur meine Haare sind noch offen. Neben der Tür ist ein Waschbecken mit einem Spiegel und ich sehe das ich immer noch geschminkt bin, etwas verschmiert aber egal. Über meinem linken Augen habe ich eine Narbe. Verdammt. Ich sehe Ben an als er voran geht und mich durch die Flure zieht, sehe wieder auf unsere Hände und dann wieder ihn an. Er ist bei mir und ich vergessen was gerade geschehen ist, fühle mich wieder sicher und beschützt. Wir gehen eine Treppe nach unten und komme in einen breiten Flur der nur zwei eisernen Türen hat. Hier ist es feucht und kalt. "Wo sind wir hier?" Ben versucht zu lächeln aber es gelingt ihm nicht wirklich. Er wirkt plötzlich so verletzt. Was hat er denn? Vor den Türen stehen jeweils zwei Wachen, groß und schwer bewaffnet. Sie öffnen eine der Türen und Ben lässt mich los. Verwirrt sehe ich ihn an wie er zur Seite tritt. Er deutet an das ich durch die Tür gehen soll. Ich frage nicht weiter nach und gehe hinein.
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Robyn Die Tochter der Götter Band 3
ParanormalBand 3 von 4 Eigentlich sollte doch jetzt alles gut sein, oder? Robyn hat sich für Alex entschieden und ist unbeschreiblich glücklich. Aber das soll nicht lange anhalten! Etwas passiert, etwas schlimmes und es soll ihre Schuld sein. Kann sie damit u...