Kapitel 8

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Hey, ich lebe noch!


G wachte auf und fühlte sich leicht benommen. Wo war er? Er lag, in seinen Schlafsack verknotet auf einer taubenblauen Couch. Dann fiel es ihm wieder ein. Er war bei den Williamsons. Gähnend schaltete er sein Handy an. 6:15 Uhr. Höchste Zeit zum Aufstehen. Er wollte sein Handy gerade wieder ausmachen als er sah, dass Sam ihm eine SMS geschrieben hatte.<Alles gut?><Klar>Dann musste er daran denken, dass es ja gar nicht so klar war, dass es ihm nach einem Familienwechsel gut ging. Vor allem als er kleiner war, hatte er sich nach einem Wechsel oft nächtelang in den Schlaf geweint, ohne dass es jemand bemerkt hätte. Aber hier ging es ihm, soweit er das nach kaum zwölf Stunden beurteilen konnte, recht gut. Gähnend entknotete er den Schlafsack, zog sich an und tappte in die Küche. Stuart stand mitten in der Küche und warf Pfannkuchen durch die Küche. Unwillkürlich musste G grinsen. Der Anblick von Stu, der in seinem Holzfällerhemd mit den Farbspritzern und seinem wuscheligen braunen Bart Kunststücke mit Pfannkuchen machte, war einfach zu komisch. „Hey", sagte er, „Guten Morgen" und überraschte Stuart, der ihn noch nicht bemerkt hatte, damit so sehr, dass dieser den Pfannkuchen nicht mehr auffing und er auf dem Boden landete. Sofort kam Mikey, der bisher unter dem Tisch gelegen hatte, angelaufen und fraß den Pfann kochen. Stuart drehte sich zu G und grinste. „Tut mir leid", murmelte G zerknirscht, aber Stuart lachte nur. „Ich hab eh viel zu viel Teig." Während sie frühstückten, kam Lily mit in ein Handtuch eingewickelten Haaren in die Küche und setzte sich dazu. G aß gerade seinen 3. Pfannkuchen, obwohl er eigentlich zu den Menschen gehörte, die morgens nichts herunterbekamen, aber Stuarts Pfannkuchen waren so lecker, dass sein Magen gnädig darüber hinwegsah, dass er eigentlich nicht dafür gemacht war morgens so viel aufzunehmen. „Welcher Tag ist heute eigentlich?", fragte Lily unvermittelt in das gefräßige Schweigen. „Äh..." Stuart zupfte nachdenklich an seinem Bart. „Dienstag glaub ich" G sah die beiden irritiert an. Welche erwachsenen Menschen wussten in einer ganz normalen Woche den Wochentag nicht? Lily hatte offensichtlich seinen Blick bemerkt, denn sie lächelte und erklärte: „Ich bin Künstlerin und arbeite meistens nachts, da ist mir der Wochentag ziemlich egal, aber das werde ich jetzt versuchen zu ändern, ich kann ja nicht tagsüber schlafen wenn du da bist. Und Stuart kocht meistens zuhause und beliefert das Restaurant eines Freunds." G nickte dann fiel ihm etwas ein. Dienstags war, genau wie Montags, Football-Training. Er stand auf trug seinen Teller zur Spüle, dann schnappte er seine Tasche und Sporttasche. „Lily?", fragte er, als er wieder in der Küche stand. „Mit welchem Bus muss ich fahren?" „Ähm", Lily schien angestrengt zu überlegen, „Ich habs gestern Abend noch rausgesucht. Warte, ach genau. Also du nimmst den Metro-Bus von hier, den Richtung Long Beach und steigst in Venice um in den Bus Richtung Angelino Heights und steigst dann an der Haltestelle Silver Lake-Highschool aus." G nickte, dann machte er sich auf den Weg zur Bushatestelle. Die Fahrt dauerte deutlich weniger lang als er erwartet hatte und so war er schon um 8 in der Schule und hatte noch eine halbe Stunde Zeit zu überbrücken. Er war gerade in Gedanken, als sich Sam neben ihn setzte. „Morgen", sagte er gut gelaunt. „Heute Training. Hast du drangedacht?" „Klar" G hielt seine Sporttasche hoch. „Übrigens", fragte Sam, „Wie ist die neue Familie?" „Gut" Sie unterhielten sich noch zwanzig Minuten über die Williamsons, dann ging sie zu ihren Kursen.


G CallenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt