12. Ivana

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"Also, in welchen Film wollen wir gehen?", fragte Ikarus, als wir das Kino betraten.

Ich zuckte mit den Schultern. „Mir egal. Hauptsache keine von diesen Liebesschnulzen."

„Oh den Göttern sei Dank. Ich hasse Liebesfilme.", erleichtert stieß Ikarus Luft aus seinem Mund aus.

Dann fing ich an zu lachen. Jeder normale Mensch würde Gott danken, aber nicht er. Er dankte einfach den 'Göttern'. Wen auch immer er damit meinte.

„Was meinst du mit Göttern?" Anscheinend fragte sich auch Dean was Ikarus meinte.

„Ähm, also zum einen, weil ich nicht an Gott glaube und zum andern muss ich doch irgendwie meinem Namen und Griechenland treu bleiben. Also wieso dann nicht durch die griechischen Götter des Olymps?" Er lachte leicht verlegen.

„Jedem das Seine, oder?", fragte ich, um somit auch das Thema abzuschließen. „Ich will in den Film da", meinte ich dann und zeigte mit meinem Finger auf ein großes hängendes Plakat.

Dean nickte sofort zustimmend und auch Ikarus sagte nicht nein.

„Also, dann wäre das ja beschlossene Sache. Dean du bezahlst für mich mit", bestimmte ich und grinste vor mich hin. Und bevor er etwas dagegen sagen konnte, lief ich nach vorne und stellte mich an der nächsten Kasse an.

"Natürlich Schwesterchen. Ach und deins zahle ich auch gleich mit." Dabei meinte er Ikarus. "Wegen den Drinks von gestern Abend. Damit wir im Prinzip quitt sind."

Jetzt schien es auch Ikarus zu verstehen und nickte wissend. "Okay, super. Danke."

Dann kaufte Dean unsere Karten und wir setzten uns ins Kino. Natürlich hatten wir uns vorher auch noch Popcorn gekauft.

Der Film war wirklich gut, weshalb wir bis zum Ende im Saal saßen und uns auf der Heimfahrt pausenlos darüber unterhielten. Erst als Dean und ich wieder zuhause waren, redeten wir wieder über etwas anderes.

„Was macht ihr morgen?", fragte Ikarus, als wir vor unserem Haus anhielten.

Dean zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht genau, aber ich denke es wäre besser, wenn wir mal ein, zwei Tage daheim bleiben würden. Wir müssen noch ein bisschen Zeug ausräumen und ich glaube unseren Eltern würde es sowieso mal gefallen, wenn wir wieder etwas Zeit mit ihnen verbringen."

Nickend stimmte ich meinem großen Bruder zu. „Aber vielleicht klappt es nächste Woche."

„Ja, ich für meinen Teil würde mich auf jeden Fall freuen."

„Okay, dann schreiben wir dir einfach und sehen uns dann," sagte Dean und verabschiedete sich von Ikarus, indem er ihm einen Handschlag verpasste.

„Also, bis dann." Verabschiedete auch ich mich  mit einem Lächeln und stieg aus dem Auto aus.

Wir wanken ihm noch einmal zum Abschied, ehe wir in unser Haus gingen.

Mittlerweile war es auch schon dunkel geworden, was in dieser Jahreszeit hieß, dass es schon ziemlich spät war. Dean und ich redeten kein Wort, als wir das Haus betraten, da wir nicht wussten, ob unsere Schwester und unsere Eltern schon im Bett waren. Leise zogen wir unsere Schule aus und stellten sie im Regal neben der Türe ab. Da ich noch Durst hatte, ging ich, bevor ich in mein Bett wollte, noch einmal in die Küche. Schweigend lief mir Dean hinterher und wartete, bis ich mein Glas Wasser hatte.

„Weißt du Ivana, ich glaube Ikarus fängt an Gefühle für dich zu entwickeln", er sagte es leise, doch ich verstand jedes Wort ziemlich deutlich.

„Nein, sicher nicht." Stritt ich ab, da ich es mir wirklich nicht vorstellen konnte.

„Und ob. Du bemerkst es vielleicht nicht, aber er schaut bei jeder passenden Gelegenheit in deine Richtung."

Die Tochter des Bodyguards Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt