11. Ivana

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Nachdem ich mich in mein Zimmer verfrachtet hatte, setzte ich mich erst einmal auf mein Bett und dachte über das nach, was sich gerade abgespielt hatte. Meine Mutter war manchmal einfach zu direkt. Als ob ich jemals vor meiner gesamten Familie zugeben würde, dass mich einer von den Dreien interessiert.

Fertig mit meinen wirren Gedanken entschloss ich mich zu duschen und mich für heute Abend fertig zu machen. Meine Haare stanken immer noch nach Chlor und meine Haut allgemein fühlte sich irgendwie dreckig an. Nachdem ich geduscht hatte, putzte ich direkt im Badezimmer meine Zähne und cremte mein Gesicht mit der teuren Feuchtigkeitscreme meiner Mutter ein.

Gerade als ich mit meinen umgewickelten Handtuch, womit ich immer aussah wie eingerolltes Essen, aus der Türe treten wollte bekam ich die Türe mit voller Wucht gegen die Nase, sodass ich nach hinten stolperte und hart auf dem Boden aufschlug.

„Scheiße!“, fluchte ich und hielt mir die Nase fest.

„Alles okay?“ Hörte ich die Stimme meines Bruders, doch ich schüttelte nur meinen Kopf.

„Meine Nase blutet. Natürlich bin ich nicht okay. Dummkopf.“ So nannte ich ihn immer, wenn er gerade mal wieder nicht nachdachte, bevor etwas Dummes aus seinem Nund kam.

„Es tut mir wirklich leid. Warte, ich hol schnell mal ein feuchtes Tuch.“ So schnell wie er ins Bad gekommen war, flüchtete er auch wieder.

Nachdem er kurz verschwunden war, schaute ich an mir herunter, um festzustellen ob etwas von meinem Handtuch verrutscht war. Ich verdrehte die Augen, als ich merkte, dass man meine rechte Brust ein bisschen sehen konnte. Kein Wunder dass Dean so schnell verschwunden ist. Klar hatte er mich früher oft nackt gesehen, aber jetzt war das doch nochmal etwas anderes. Ich richtete mein Handtuch wieder zurecht und stand schwankend auf. Die Türe ist wohl bis zu meinem Gehirn durchgedrungen und hatte es zum Wackeln gebracht. Ich konnte gerade so aufrecht stehen.

Die Türe ging ein zweites Mal auf und wieder hätte ich fast die dämliche Türe in mein Gesicht bekommen. Also entweder Dean hat heute was gegen mich oder das bekloppte Holzbrett.

„Bin wieder da. Hier drück dir das mal auf die Nase.“ Dean hielt mit einen nassen Lappen hin, den ich sofort auf meine noch tropfende Nase drückte.

„Ich hoffe für dich, dass das später aufhört und ich keine Nasenop brauche.“, murmele ich noch im Gehen, als ich mich an ihm vorbei drückte. Urplötzlich durchfuhr mich eine gewisse Wut. Eine Wut auf Dean und seine Dummheit. Klar, ich liebte ihn trotzdem, aber manchmal fragte ich mich wirklich wo er gewesen war, als Gott die Intelligenz verteilt hatte.

Himmel, wie konnte man nur so dumm sein und einfach alles aufreißen was einem in die Quere kommt? Dean hatte schon immer das kleine Problemchen gehabt ein bisschen Gewalttätig zu sein. Okay ich auch, aber das ist nicht der Punkt. Denn meistens sah er dann nicht einmal das eigentliche Problem bei der Sache. Er sah es oft sogar für selbstverständlich an, dass er nicht schuld war, sondern die Andere Person.

Mit meinem nassen Tuch auf der Nase haltend lief ich in mein Zimmer und setzte mich auf einen kleinen Hocker vor einem Spiegel. Auf der Ablage davor hatte ich schön ordentlich und sauber meine ganzen Schminkartikel liegen. Wobei ich bei vielen immer noch nicht wusste, wie sie hießen. Hauptsache sie halfen, für das, was ich sie brauchte.

Vorsichtig begutachtete ich meine Nase. Krumm war sie schon mal nicht, aber dafür leicht angeschwollen. Ich drehte die Seite des Tuches, drückte es mir erneut leicht auf meine Nase und lege mich dann auf mein Bett. Was hätte ich auch sonst anderes machen können?

Nachdem ich 10 Minuten gewartet hatte, hörte meine Nase endlich auf zu bluten und ich konnte mich fertig machen. Nach meiner kurzen Schminkprozedur und dem föhnen meiner langen Haare musste ich mich nur noch für ein schönes Outfit entscheiden. Letztendlich wurde es eine kurze Jeanshose von Hollister und ein verziertes weißes Top von H&M.
Zufrieden mit meinem Aussehen ging ich aus meinem Zimmer und klopfte an Deans an.

Die Tochter des Bodyguards Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt