Wie alles begann (Türchen 1)

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Strahlend schaute Max die blonde Frau hinter der Kasse an, wie sie eine silberne Kette in einem kleinen Beutel verstaute. In ein paar Tagen war Heilig Abend und die Kette sollte das Geschenk für Leon werden. Für einige käme das ein paar Tage vor Weihnachten jetzt etwas kurzfristig, aber Max war noch nie jemand der schon ein halbes Jahr vorher alle Geschenke parat hatte, eher ein halben Tag vorher. Die Kette trug als Anhänger einen ebenfalls silbernen Ring auf denen ihre Namen eingraviert waren. Als die Frau endlich fertig war und den Beutel herüber zu Max reichte, erfüllte ein Knall und eine laute Stimme den Raum. "Alle sofort auf dem Boden, das ist ein Überfall!" Die Tür wurde an die Wand geschlagen und zwei maskierte Menschen betraten den Laden. Der eine richtet den Lauf seiner Waffe genau auf Max, während der andere ein Sack aus seiner Tasche holte. Alle Besucher im Laden, die eben noch lautstark über Ketten, Armbänder und Ringe diskutiert hatten, verstummten und blieben wie angewurzelt stehen. Max umklammerte den kleinen Beutel mit der Kette so fest, als würde dieser ihn hier heraushelfen. Das darf doch nicht war sein, passiert das gerade wirklich? "Wirds bald? Die Waffe hab ich nicht nur zur Deko hier!" Demonstrativ schoss er in den Boden und riss so alle aus der starre. Binnen weniger Sekunden lagen alle Besucher auf den Boden. "Los hol das Geld und den Schmuck, ich passe auf, dass keiner scheiße baut!" Mit einer Hand deutet einer der Männer den anderen an zur Kasse zu gehen, was dieser nun auch tat. Max, der ja direkt bei der Kasse lag, schaute kurz hoch, als der Mann auf ihn zu kam. Grinsend musterte der maskierte Max. "Ich kenne dich irgendwo her, Schalke oder ? Was ist dein Name ?" Max erstarrte wieder und brachte kein einzigen Ton heraus. "Verdammte scheiße du sollst mir deinen Namen nennen, oder eine Kugel bläst dir deinen winzigen Schädel weg!" Schrie der maskierte Mann den jungen Schalker an. "M...Max, ...Max..M...eyer", war das einzige was Max heraus brachte, während er sich weiter verzweifelt an den Beutel klammerte. Der Mann vor ihn drehte sich grinsend um und wandte sich an seinem Kumpanen. "Hey Marc? Wir haben hier nen Millionen Boy, Max Meyer, kennste?" "Ist das nicht dieser Fußballer?" Der andere maskierte Mann, welcher wohl Marc hieß, kam jetzt auch zu seinen Partner und den Schalker. "Scheiße die Bullen sind da!" Kaum war er bei Max angekommen wandte er sich schon zur Kasse und schmiss das ganze Geld in den Sack. "Was machen wir jetzt?" "Schnapp dir den Burschen, wir nehmen ihn mit als Geisel, vielleicht bekommen wir auch noch nen Batzen Lösegeld für den Schlumpf!" Gesagt, getan. Marc schnappte sich den Geldsack und der andere Mann zog Max unsanft hoch und presste ihn dann seine Pistole an die Schläfe. "Eine falsche Bewegung und du bist tot! Ein falsches Wort und du bist tot! Hab ich mich klar ausgedrückt?" Max nickte schnell und kniff verängstigt die Augen zusammen. "Sie sind ein mieser Feigling! Einfach einen kleinen Laden überfallen und einen jungen Mann mitschleppen nur damit der Polizei die Hände gebunden sind, abartig!" Ein älterer Mann hatte sich aufgerichtet und schaute die beiden Verbrecher an. Ein lauter Knall. 2,3,4 und der Mann sank leblos zu Boden. "Oh da kommen mir ja die Tränen, will noch wer was los werden?" Grinsend hielt Marc seine Waffe auf die anderen Personen und trat dann achtlos gegen die Leiche des alten Mannes. "Nein? Och Schade, dabei sind Menschen so viel erträglicher wenn sie tot sind...!" Grinsend verließ Marc den Laden und richtete seine Pistole auf die Polizisten. Der andere Mann zog Max ebenfalls nach draußen und presste die ganze Zeit den Pistolenlauf an Max Schläfe. Langsam tat es echt weh, doch das war momentan die kleinste sorge des Schalkers. "Eine falsche Bewegung und ihr könnt seine Leiche vom Boden kratzen!" Marc schrie wütend zu den Polizisten und Max wurde unsanft ins Auto gedrückt. "Luke hat der Schlumpf noch ein Handy dabei?" Luke der weiterhin die Waffe auf Max gerichtet hatte, durchsuchte nun alle Taschen des Schalkers und wurde schlussendlich fündig. Er zog Max das Handy aus der Tasche, schmiss es auf den Boden und trat dann darauf. Mittlerweile hatten sich Tränen im Max Augen gebildet und verzweifelt starrte er auf dein Handy und sah wie das mit rissen übersäte Hintergrundbild von Leon und ihm schließlich schwarz wurde. Die Hand hatte er in seiner Tasche vergraben und die Bänder des Beutels mit der Kette schnürten sich in seine Haut und hinterließen dort Abdrücke. "Jetzt los, verschwinden wir hier!" Marc setzte sich nun neben Max und hielt ihn seine Waffe an den Brustkorb, während Luke sich auf den Autositz fallen ließ und gekonnt schnell vom Parkplatz auf die Straße fuhr. Dir Sirene und das Blaulicht wurden immer unscheinbarer, genauso wie die Hoffnung von Max hier wieder Lebens heraus zu kommen.

Weihnachten nur zu zweit - Wo bist du? (Adventskalender 2016)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt